Kapitel 17

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Ein paar Tage später hatten wir uns dann mit Leos Freunden verabredet. Ich wusste rein gar nichts über sie und war unglaublich angespannt. Vorher hatte ich mich für eine schwarze enge  Hose, ein rotes, bauchfreies Top entschied, worüber ich noch meine Lederjacke zog.
„Hey Chérie, mach dir keine Sorgen. Die werden dich schon mögen.", versuchte Leo mich zu entspannen, während er seine Hand auf mein Knie legte. Er fuhr einen schwarzen Range Rover und es sah aus, als hätte er sein ganzes Auto für mich sauber gemacht.
„Sie sind nur...naja etwas anders. Also...du wirst schon sehen. Ich möchte nur, dass du weißt, dass nur weil ich mit ihnen befreundet bin, nicht automatisch die gleichen Sachen mache wie die." Sofort machte sich ein flaues Gefühl in meinem Magen breit. Was hatte das bitte zu bedeuten? Nur weil ich mit Ihnen befreundet bin, heißt das nicht, dass ich die gleichen Sachen wie die mache. Komisch... in diesem Moment hatte ich jedoch zu viele andere Gedanken im Kopf, um mich auf diesen Satz konzentrieren zu können.
Nach kurzer Zeit kamen wir an und Leonardo zündete sich seine tägliche Zigarette an. Den Wagen hatte er vor einem Art Lagerhaus geparkt. Es sah nicht unbedingt runtergekommen aus, aber es hatte gewiss schon einige Jahre auf dem Buckel. Neben dem Lagerhaus war ein kleiner Parkplatz, wo nur teure Autos standen. Ich wunderte mich, ob diese Autos wohl zu Leos Freunden gehörten. Andererseits würden sie sich dann doch wohl nicht in einem Lagerhaus treffen.
Leo stieß die Tür auf und pfiff einmal quer durch die Halle. Von innen sah diese gar nicht mal so heruntergekommen aus. Unten stand ein schickes Sofa mit Tisch und Fernseher. In der hinteren Ecke war eine Küche, die aussah als wäre sie aus einem industriellen Loft. Über mir sah ich eine Empore, wo einige Kisten und ein paar Schreibtische mit Computern standen.
"Lee mein Alter!", rief eine männliche Stimme  von oben und ein Mann mittleren Alters, mit schwarzen Haaren und schweren Stiefeln kam uns entgegen. Er hatte ein Grinsen auf den Lippen und breitete seine Arme weit aus, um Leo zu umarmen. Er hatte ein paar Tattos, trug jedoch ein Hemd und eine Anzugshose. "Und wen hast du da hübsches mitgebracht?", fragte der Mann plötzlich und drehte sich zu mir um. Ich lächelte Unbehagen und stellte mich vor. "Ich bin Lucifer. Freut mich sehr dich kennen zu lernen.", er machte eine kurze Pause, pfiff dann ebenfalls und sofort hörte man Schritte. Ein trainierter Mann, mit Tattoos sowohl an den Armen, als auch am Hals kam als erstes runter. Er hatte kurz geschoren braune Haare und zwinkerte mir zu. "Howdy, ich bin Ky. Bin 24 Jahre alt und bin schwarz." Leo fing an zu lachen und schlug ihn sanft auf den Arm. "Du musst entschuldigen, er stellt sich immer so vor.", sagte eine Frau, die aus einer Ecke kam. "Ich bin Tilly, wenn wir schon dabei sind.", auch sie hatte Tattoos auf den Armen und ihre langen roten Haare fielen ihr über die Schulter. Sie sah unglaublich hübsch aus und verspürte eine ungemeine Selbstsicherheit. "Wo bleibt Reed?", fragte Lucifer und schrie seinen Namen. Plötzlich kam ein dickerer Mann die Treppe runtergejoggt und schlug Leo ab. "Hallöchen, ich bin Reed.", stellte er sich mir vor und reichte mir die Hand. Er hatte eine Glatze und trug eine Lederkutte. Irgendwie kam es mir hier wie eine Gang vor. Und Lucifer war eindeutig der Anführer, da er mit Abstand der älteste war.
"Du bist also das Mädchen, dass unserem Lee den Kopf verdreht hat, ja?", fragte Tilly mich und stubste mich leicht an. "Ich denke mal.", erwiderte ich schüchtern und trat einen Schritt näher an Leo, der seinen Arm beschützend um meine Taille legte. Es war nicht so, dass sie mir Angst machen würden, aber sie strahlten einen solchen Zusammenhalt aus, dass ich mich wie ein kompletter Außenseiter fühlte. Aber das sollte nicht mehr lange so sein...

Young LeoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt