Kapitel 12

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Einige Wochen später machten wir ein Treffen aus und ich brauchte wieder ewig lang, um mich fertig zu machen. Trotzalledem wollte ich hübsch für ihn aussehen und ihm vielleicht zeigen, was er verpasst hatte. Pünktlich klingelte es und ich ließ ihn rein. Natürlich sah er wieder umwerfend aus. Die Haaren fielen ihm ins Gesicht und er hatte einen lockeren Pullover mit Lederjacke an. "Du siehst hübsch aus.", sagte er leise und strich mir über die Wange. Sofort machte sich dieses Kribbeln in mir breit und ich schlug seine Hand weg. Er hob belustigt die Augenbraue und setzte sich auf die Couch. "Und..wer ist der Glückliche?", fragte er schließlich und stützte seine Hände auf seine Knie. "Christian. Mit dem ich das erste mal im Club war." Sichtlich überrascht schaute Leo nach unten und zog seine Nase hoch. "Ist er gut zu dir?" "Ja, sehr. Er schreibt mir zurück und macht Sachen mit mir." Leonardo fing leise an zu lachen und drehte seinen Kopf zu mir. "Du hast dich kein Stück verändert." Ich zuckte bloß mit den Achseln:"So gut kanntest du mich nicht." Stille trat ein und im Endeffekt bereute ich es, solch eine Zicke zu sein. Er kam extra her, machte sich Gedanken darüber, ob es mir gut ging, akzeptierte, dass ich einen Freund hatte und kümmerte sich einfach um mich.
"Hör zu Leo. Die Sache ist.. du-du hast in mir Gefühle ausgelöst, die ich vorher nicht kannte. Ich meine ich kannte..beziehungsweise kenne dich immernoch kaum, wir haben uns einmal alleine getroffen und doch...war ich hin und weg von dir. Diese Anziehungskraft die du von Anfang an auf mich hattest, di-die ist leider nicht weg und du musst einsehen, dass ich über Wochen voller Trauer hinwegkam und jemanden anderes gefunden habe..ich denke, dass es das letzte mal sein wird, dass wir uns sehen werden.", das einmal rauszulassen tat gut und doch fiel es mir so unglaublich schwer. "Scheiße Ana, du weißt, dass ich nicht so schnell locker lassen werde. Selbst wenn du jemanden anderen an deiner Seite hast. Ich brauche deine Nähe. Sei es eben nur freundschaftlich.", sagte er und fuhr sich betrübt durch die Haare. Allein diese Geste brachte das alt bekannte kribbeln hervor und wie sehr wünschte ich mir, ihn einmal noch küssen zu können. Als er hochschaute, biss er sich auf seiner Lippe herum und seufzte. "Ich glaube, wir wollen grade beide das gleich.", flüsterte er und stützte seinen Kopf auf die Hände. "Dann tu es.", sagte ich so leise, dass ich es selbst kaum hören konnte. Ruckartig schaute er hoch, zog komplett ungläubig seine Augenbrauen hoch, zögerte jedoch keine Sekunde, bevor er mein Gesicht nahm und endlich seine Lippen auf meine drückte. Sofort wurden wir wieder wild und er nahm mich hoch und trug mich zum Bett. Auf dem Weg zog ich ihm seinen Pullover aus und ich bekam seine durchtrainierte Brust zu Augen. Anders als bei Christian schien mir hier alles perfekt zu sein und von innen aus zu strahlen. "Du-machst-mich-verrückt.", nuschelte er zwischen jedem Kuss und ließ mich Lächeln. Auch er zog mir mein Oberteil und hielt eine Sekunde an, um ungläubig seinem Kopf zu schütteln. "Wunderbar."

Nach gefühlten Stunden, die trotzdem zu schnell vorbei gingen, lag ich in seinen Armen und streichelte seine Brust. "Ana, was sollte mir das jetzt sagen?", fragte er aufeinmal traurig und hob seinen Kopf. "Abschieds- oder Neuanfangskuss?" Ich atmete tief ein. "Ich weiß es nicht Leo. Können wir es nicht einfach dabei belassen wie es grade ist?" Er nickte kurz und zog mich noch näher an sich ran. In diesem Moment war ich einfach nur wunschlos glücklich, jedoch wusste ich, dass ich nun eine wichtige Entscheidung treffen musste. Mit zwei Männern gleichzeitig kann man gewöhnlich nicht anbändeln.

Young LeoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt