Kapitel 4

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Nachdem ich mich für einen kurzen Moment auf eine Bank auf dem Schulgelände setzte, bekam ich eine Idee. Die Fächer, die wir heute hatten, waren eh unnötig wieso also nicht in dem Kaffee chillen, wo ich Camila kennengelernt hatte. Vielleicht würde ich sie wiedertreffen.

Bei diesem Gedanke lächelte ich und stand auf. Meine Beine bewegten sich immer schneller auf mein Auto zu, doch dann hörte ich, wie jemand meinen Namen rief.
Es war Ally.

A: Wo willst du hin?

L: Weg!

A: Was ist los mit dir? Seit wann bist du so scheiße drauf? Haben wir dir was getan?

L: Nein, alles gut. Ich habe nur keine Lust auf Schule.

A: Und deswegen willst du einfach gehen?

L: Ja ich sterbe nicht, wenn ich einmal nicht da bin.

A: Gut wenn es bei einem Mal bleibt, dann bitte!

Ich nickte und drehte mich zurück zu meinem Wagen. Ally konnte mich einfach nicht in Ruhe lassen.
Ich schüttelte leicht den Kopf als ich merkte wie sie mir hinterher lief.

L: Al, was ist?

A: Ich mache mir nur Sorgen Lo. Du bist sonst nicht so drauf und seit wann geht dir Schule am Arsch vorbei?

L: Bitte lass mich einfach! Es ist nett, wie du dich um mich kümmerst aber....

A: Was?

L: hör zu, ich will nicht, dass es böse rüberkommt aber ich brauche diesmal euren Rat nicht okay?
Ich bin nur genervt von meinem Leben und ich habe keine Motivation.

Ally sah mich traurig an und sagte eine ganze Zeit lang nichts. Sie wirkte nicht verletzt, was mich erleichterte, denn manchmal hatte ich einen Ton drauf, den man nur falsch verstehen konnte.

A: Ist gut Lauren. Ich will nur, dass wenn es dir schlecht geht, du zu uns kommst ja? Wir sind für dich da, ICH bin für dich da!

L: Danke Ally, wirklich! Aber ich fahre jetzt, denn ich will hier keine Sekunde länger bleiben und den Tag verschwenden.

Ich lächelte und schloss die Tür. Ally sah mich immer noch zögerlich an.
Als ich losfuhr, winkte sie mir nochmal zu. War sie wirklich nicht enttäuscht, dass ich sie alleine ließ? Eigentlich hatte sie ja noch Mani und Dinah. Wie auch immer es war mir egal.

Nach ungefähr zehn Minuten kam ich an dem Kaffee an. Ich ging hinein und bestellte mir einen Latte Macchiato. Hier gab es mit Abstand den besten Latte, den man sich vorstellen konnte. Der Kassierer gab mir mein Restgeld und zwinkerte mir zu. Was hatte dieser Typ bloß? Warum musste er mich immer anflirten, ich stand nicht auf ihn und das hatte ich ihm eigentlich schon oft genug gezeigt!
Als ich mich genervt von ihm abwand, suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen direkt neben dem Fenster. Hier saß ich gerne, da ich die Leute von draußen beobachten konnte. Mir gefiel der Ausblick.

Ich schlürfte mein Getränk und schrieb mit Freunden, die scheinbar auch keine Lust auf Unterricht hatten. Ich telefonierte mit meinem besten Freund Alex und kritzelte in meinem Blog herum. Die Zeit verging wie im Flug. Schließlich war es halb zwei und ich bemerkte, wie ich mein Ziel total aus den Augen verloren hatte. Camila. Ich hoffte sie eigentlich hier anzutreffen, doch weit und breit keine Spur.
Ich packte also meine Sachen zusammen und machte mich zurück auf den Weg zum Auto. Seufzend schloss ich die Tür auf, bis mir der Schlüssel hinunter fiel. Ich bückte mich, hob ihn auf, doch als ich mich gerade wieder aufrichten wollte, stand jemand vor mir.
So nah, dass ich erschrak.

L: Oh fuck! Shit du hast mich aber erschreckt!

Ich holte kurz Luft und blickte dann in zwei wunderschöne, braune Augen. Sie war es!

C: Hey.... ehm sorry, das tut mir Leid.

L: Schon gut! Woher kommst du so aus dem Nichts?

C: Haha ich wollte gerade in dieses Kaffee gehen aber dann habe ich dich gesehen und wollte Hallo sagen.

Camila grinste und ich musste augenblicklich auch anfangen zu strahlen. Sie war so süß und.... ich kann es einfach nicht beschreiben.

L: Ach ja?.... ehm ich meine okay. Was... ehm... nein ich....

Was war auf einmal mit mir los? Sie verwirrte mich total. Meine Hände schwitzten und ich merkte, dass ich völligen Mist redete.
Als ich dann aufhörte zu reden, bekam Camila plötzlich einen Lachflash und hielt sich die Hand vor den Mund.

L: Was ist so lustig?

C: Ach nichts, du bist nur so nervös geworden.

L: Nein! Ich bin nicht nervös. Wieso auch?

Camila lachte weiter. Sie hatte recht, ich war aufgeregt und ich ließ es mir anmerken. Fuck! Sonst war ich doch auch immer so ganz cool.

C: Haha doch bist du! Mach ich dich etwa verrückt?

L: W.... was? Nein... echt nicht!

C: Ganz sicher? Du wirst gerade rot!

Jetzt wurde es peinlich. Wie konnte so etwas nur passieren? Waren an Dinahs Worten vielleicht was dran?
Ich wusste nicht, wieso sie diese Reaktionen in mir hervorrief, aber eins war klar, ich spürte eine Bindung.

L: Ehm... ich....

C: Ist schon gut Lauren! Kommst du mit mir einen Kaffee trinken?

L: Oh ehm ich war gerade erst da drin. Sorry!

Damn Lauren! Wieso war ich bloß so dumm? Ich hätte mit ihr reden können, sie besser kennenlernen können, doch ich sagte unüberlegtes Zeug, wenn ich aufgeregt war.

C: Schade, dann vielleicht ein anderes Mal ja?

Sie lächelte traurig und ging einen Schritt zurück. Du hast es verkackt Lo, dachte ich und gab mir in Gedanken eine Ohrfeige.

L: Hey aber kannst du mir deine Nummer geben? Dann können wir uns vielleicht mal so treffen.

C: Ja klar!

Camila speicherte ihre Nummer in mein Handy ein und nickte. Wow das war gut, lobte ich mich selbst. Doch sie war ziemlich leichtsinnig, denn ich könnte ja auch eine fiese Bitch sein, die mit ihrer Nummer was schlimmes anstellte.

L: So einfach gibst du mir deine Nummer?

C: Naja, ich.... ich finde dich sehr nett.

L: Also vertraust du mir?

C: Ich denke schon also....

Sie fing erneut an zu lachen.

C: schreib mich einfach an ja?

L: Okay dann..... ehm...

Ein peinlicher Moment entstand und ich sah wie ihn Camila beendete.

C: Wir sehen uns!

L: Ja wir sehen uns!

Sie drehte mir ihren Rücken zu. Kurz bevor sie ins Kaffee verschwand, zwinkerte sie mir nochmal zu.

You and Me (Camren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt