Kapitel 15

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Camila

Die Sonne war schon lange untergegangen und Lauren und ich lagen Arm in Arm im Bett. Sie streichelte mich und mir fielen langsam die Augen zu.

L: Camz?

C: Ja?

L: Können wir jetzt reden?

Ich blickte zu ihr und rieb mir die Augen.

C: Klar!

Lauren überlegte kurz und fing an zu erklären.

L: Austin und ich haben uns vor nem Jahr kennengelernt. Er war neu auf der Schule, doch war sofort beliebt. Er hat mich ständig angebaggert und.... ich ließ es zu, weil ich ihn benutzte um über die davorige Beziehung hinweg zukommen.

Sie sah an die Decke und ihre Hand strich über meinen Arm.

C: Und dann?

L: Dann habe ich schluss gemacht, weil ich gemerkt habe, dass.... ich ihn nicht liebe und ausserdem hatte ich irgendwann einen Crush in ein Mädchen. Er war sauer und hat mich überall fertig gemacht. Die einzigen, die zu mir gehalten haben waren Mani, Ally und Dinah.

Ich lächelte und dachte wieder an die Zeit, inder ich niemanden hatte. Wie sehr hatte ich mir eine beste Freundin gewünscht. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich dachte nun an Austin. Er hatte mir mein Herz gebrochen und.... mich verletzt. Seelisch als auch körperlich. Lauren merkte schließlich, wie ich schlurchzte und drehte sich sofort zu mir.

L: Hey.... shhh, was ist los? Camz?

C: Ist schon gut, ich habe nur an Austin gedacht, als wir noch in LA waren und...

L: Hm? Was ist da passiert?

C: Er und ich wir verstanden uns so gut und... er hat mich auf Händen getragen, doch irgendwann hat er sich verändert. Wieso weiß ich nicht. Er hat mich wie Dreck behandelt und ist dann abgehauen nach Miami. Wir haben uns seit 2 Jahren nicht mehr gesehen und jetzt geht er auf meine Schule.

Ich weinte doller und Lauren nahm mich fester in den Arm. Ihre Nähe bruhigte mich etwas.

L: Hey! Er ist nur ein dummes Arschloch, mach dir nichts draus ja?

C: Nein Lo, es ist zu viel passiert.

Sie sah mich fragend an, streichelte meine Wange und sagte in einem leisen Ton:

L: Was denn? Rede mit mir Babe!

Ich schloss meine Augen. Wie würde sie reagieren, wenn ich ihr von Austins Übergriffen erzählen würde?

C: Er... er hat mich... geschlagen und irgendwann auch vergewaltigt.

Ich schluckte, denn mir fiel es sehr schwer diese Worte auszusprechen.
Als ich meine Augen öffnete, sah ich ihren Blick. Den hatte ich noch nie zuvor bei ihr gesehen. Eine Mischung aus Wut, Hass, Angst, Verzweiflung und Trauer machte sich in ihrem Gesicht breit.
Lauren sah mich einfach nur an, ihr fehlten die Worte.

L: W... was?

Fragte sie dann rhetorisch und ich verschlug meine Hände vor meinen geschwollenen Augen. Ich konnte nicht mehr! Allein darüber zu sprechen, zog mich so dermaßen runter, dass ich beinahe losschrein wollte. Ich war so wütend und so voller Emotionen, dass ich meine Finger nicht mehr unter Kontrolle hatte und meine Stirn aufkratzte.

L: Stop Ca.. Camz! Hey... ich bin ja da... hör auf dir weh zu tun.

Ich ließ nicht locker, bis sie meine Hände löste. Was war gerade in mich gefahren?

L: Ich bin da! Shhh....

Ich wimmerte leise und verkroch mich in ihren Arm. Bei ihr fühlte ich mich sicher, dass merkte ich jetzt.
Sie stellte keine Fragen mehr, denn ich würde sowieso nicht antworten. Ich konnte nicht.

L: Ich bin für dich da Camz!

Lauren beruhigte mich und ich konnte ihren schnellen Herzschlag spüren. Sie war unglaublich einfühlsam. Ich liebte das so sehr an ihr, doch mir machte jetzt etwas anderes Sorgen. Was würde sie machen, wenn sie auf Austin treffen würde? In der Schule oder in der Stadt. Es war wie vorprogrammiert, dass sie ausrasten würde.

C: Was machst du jetzt?

Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn.

C: Bitte mach nichts schlimmes ja?

L: Nein, mache ich nicht.

Doch das glaubte sie selbst nicht. Lauren würde ihn sich vorknöpfen, dass wusste ich zu 100%. Doch wie?

L: Ich werde dich beschützen Camz! Das ist das, was ich tun werde. Wenn dich Austin noch ein einziges Mal anspricht, dich beleidigt oder geschweige denn, dich anfässt..... dann werde ich ihn umbringen.

Ihre Augen funkelten jetzt vor Wut. Ich konnte sie noch nicht so gut einschätzen, weshalb ich nicht wusste, ob sie das wirklich tun konnte. Doch wir waren schließlich in Amerika. Jeder hatte eine Waffe und Lauren war bestimmt nicht der Typ, der nur leere Worte sprach.

C: Sag das nicht, es ist außerdem schon lange her.

L: Ja und? Dir gehts aber scheiße und das lasse ich nicht zu.

C: Lo bitte, komm runter!

Sie wurde laut und sprang auf. Es war bestimmt ihr Gewissen und der Gedanke, dass sie mal mit diesem Jungen zusammen war, der mir das antat.

C: La... Lauren tu das nicht!

L: Lass mich verdammt!

Sie ging zur Kommode und nahm etwas heraus. Tatsächlich! Eine Waffe. Omg was hatte sie vor? Sie war wie ausgewechselt.

C: Stop, leg die Pistole weg! Willst du wirklich in Knast kommen, nur wegen so einem Menschen? Er ist es nicht wert!

Sie hielt inne und drehte sich um. Unsere Blicken trafen sich und sie zitterte.

L: Aber du bist es mir wert! Ich werde ihn büßen lassen für das, was er getan hat.

C: Lo... bitte sei nicht dumm ja? Wenn etwas schiefläuft, dann verliere ich dich.

L: Nein... das... wirst du nicht, ich passe auf.

Ihre Stimme wurde leiser und ihr Blick fiel auf die Waffe.

C: Bitte nicht... Gewalt ist... keine Lösung.

L: Aber die Welt hat dann ein Schwein weniger.

C: Als ob du damit leben könntest!

L: Mit sowas kann ich schon längst leben. Siehst du doch!

Was?? War das etwa nicht ihr erstes Mal? Hatte sie schon mal jemanden umgebracht? Wer war sie überhaupt? Was für ein Mensch war Lauren bloß?

L: Fuck... ehm... ich meine-

C: Scheiße Lo! Was zur Hölle hast du getan?








You and Me (Camren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt