Kapitel 29

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Camila

Ich stand total unter Strom. Dinah, Ally und Normani nahmen mich in den Arm, während wir auf die Diagnose der Ärzte warteten. Die Zeit schien für einen kurzen Moment still geblieben zu sein. Ich hatte fast keine Tränen mehr um zu weinen. Nach einer Weile setzten wir uns hin und Ally strich mir beruhigend über meinen Rücken. Mein Schlurchzen wurde mit der Zeit leiser und ich lehnte mich nach hinten.

Arzt: Mrs. Cabello?

Ich sprang auf und sah einen ältern Mann auf mich zugehen. Die Mädchen sahen ihn fragend an und auch ich konnte es nicht mehr erwarten, zu erfahren wie es Lauren ging.

C: Wie geht's ihr?

Der Arzt sah uns nun etwas deprimiert an und sein Blick verriet nichts Gutes. Ich brach beinahe wieder in Tränen aus.

Arzt: Nun ja..... es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht.

C: Was? Geht es ihr gut?

Arzt: Ich kann Sie beruhigen, Mrs. Jauregui geht es den Umständen entsprechend gut, jedoch mussten wir sie in ein künstliches Koma versetzen.

Ich atmete aus. Ein riesen Stein fiel mir vom Herzen. Dinah und Normani nahmen sich erstmal in den Arm und Ally schlug sich die Hände vors Gesicht. Wir alle waren froh über diese Nachicht, doch da gab es noch etwas, was der Arzt sagen wollte.

C: Was ist die schlechte Nachricht?

Arzt: Wir haben ihre Blutwerte ins Labor geschickt und müssen warten....

C: Worauf?

Arzt: Es sieht ganz danach aus, dass jemand ihre Freundin vergiftet hat.

Ich bekam einen Schock, denn damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Vergiftet?

Arzt: Wir sind uns noch nicht hundertprozentig sicher, allerdings können wir auch so etwas nicht ausschließen. Mrs. Cabello, wenn sie vielleicht auch nur eine Minute später gekommen wären, hätte ihre Freundin das alles nicht überlebt.

Dinah sah betrübt in die Runde wir nahmen uns alle an die Hand. Ich nickte ihr dankend zu und auch Normani hatte Lauren geholfen. Ohne sie alle hätte ich Lauren verloren.

C: Wieso.... hat ihr Herz aufgehört zu schlagen?

Arzt: Entweder hat man ihr eine hohe Dosis an KO-Tropfen verabreicht oder Pillen. In einer zu großen Menge, kann es ganz schnell lebensbedrohlich sein. Wir haben ihr den Magen ausgepumpt, doch es braucht Zeit bis das ganze Gift vollständig aus ihrem Körper raus ist.

C: Können wir zu ihr?

Arzt: Es tut mir Leid, aber Mrs. Jauregui liegt bis frühstens morgen auf der Intensivstation. Sie können wenn überhaupt, nicht alle zu ihr.

A: Camila geh!

N: Ja, du gehst Mila.... sie braucht dich jetzt!

Alle warfen mir einen verständnisvollen Blick zu und der Arzt stimmte zu. Ich folgte ihm schließlich bis vor die Station. Er gab mir eine Maske, Überzüge für meine Schuhe und einen Kittel.
Ich schloss meine Augen und betrat leise in das Zimmer, indem Lo lag.
Ich ging langsam auf sie zu und betrachtete ihr einwandfreies Gesicht. Sie sah so unbeschreiblich schön aus trotz der Bleiche, die ihre Haut überzog. Ich setzte mich auf den Stuhl neben ihr Bett und nahm vorsichtig ihre Hand. Sie war kalt. Noch nie hatte ich so eine Kälte gespürt, wie jetzt. Ich kreiste mit meinem Daumen über ihren Handrücken und sah, wie meine Träne auf den Boden tropften. Nun bekam ich wieder Schuldgefühle. Lauren tat so wahnsinnige Sachen für mich, doch ich betrog sie bewusst. Innerlich schlug ich mich dafür. Gerade jetzt sah ich, wie schnell mir jemand genommen werden konnte, wie schnell ich aufeinmal jemanden verlieren konnte. Lauren war nur wenige Zentimeter vom Tod entfernt gewesen und ich habe das ganze verursacht. Wenn ich nicht so eine dumme Bitch gewesen wäre, dann wäre sie nie auf das Dach gegangen und wäre auch nicht fast tot.

Ich sah sie einfach nur weinend an und hielt ihre Hand. Ich war bei ihr und das war jetzt die Hauptsache.

C: Lo... es.... tut mir so Leid....

Ich wischte mir die Tränen weg und sammelte meine Gedanken. Es tat weh Lauren so zu sehen.

C: Ich war so dumm.... und du hast jedes Recht sauer zu sein.... Lauren... ich liebe dich!

Mein Kopf senkte sich und ich beugte mich vor zu ihrem Herzen. Ihr Puls schlug ruhig und das Messgerät piepte langsam und gleichmäßig in einem Takt.

C: Ich will dich nicht verlieren und dich nicht mehr kränken. Was du getan hast, dem kann ich wahrscheinlich nie gerecht werden, doch ich verspreche dir hier und jetzt, dass niemand dir mehr wehtun wird!

Lauren

Ich blinzelte und vernahm ein leises Piepen. Das war mein Herzschlag. Ich drehte meinen Kopf herum und sah, dass ich im Krankenhaus war. Wieso? Was ist mit mir? Plötzlich bemerkte ich es. Meine Hand war warm und auf ihr, lag eine Andere.
Camila. Sie kniete vor meinem Bett, ihr Kopf lag auf meiner Matratze und ihre kleinen Finger umschlossen meine Hand.
Als ich meine Finger zückte, wachte Camz auf.

C: Lauren!

Ich lächelte zart und konnte ebenfalls ein erfreuten Gesichtsausdruck erkennen. Sie fiel mir um den Hals und ich knurrte.

L: Au!.... Die Schläuche!

C: Sorry.... ehm...

Camz lachte verlegen. Wie viel Zeit war bloß vergangen?

L: Warum bin ich hier? Und wie lange schon?

C: Seit.... 3 Tagen Lauren!

L: Hatte ich einen Unfall? Ich bin zur Fabrik gefahren und dann.... keine Ahnung....

C: Lo, du wurdest vergiftet!

L: Was.... wie-

Meine Stimme wurde leise und mir wurde unbehaglich zumute.

C: Auf dem Dach! Du lagst neben einem besoffenen Typen.

L: Joel?

C: Ja kann sein.....

L: Er war das! Er kann es nur gewesen sein. Ich würde mich niemals umbringen wollen, Camz!













You and Me (Camren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt