Mona sitzt wie jeden Tag nach der Schule oben und spielt Cello, als Pepper nach Hause kommt. Ihr Vater ist jetzt schon seit fast drei Monaten verschwunden und sie hat die Hoffnung aufgegeben, dass er wieder kommt. Und selbst wenn er wieder kommen würde: sie will ihn nicht mehr. Die Wut in ihr ist einer gefährlichen Gleichgültigkeit gewichen. Es würde doch bloß genauso nochmal passieren. Er würde verschwinden und nicht wieder zurück kehren. Vor zwei Wochen hatte Mona etwas entscheidendes herausgefunden. Ihr Vater ist ein Lügner.
An diesem Tag vor zwei Wochen, hatte sie todunglücklich ihr Versprechen gebrochen und war in Tonys Anwesen, dass ihr Zuhause war, zurückgekehrt. Sie hatte Sehnsucht gehabt. Sehnsucht nach ihren kleinen Bochandschuhen, mit denen sie manchmal aus Spaß mit Tony und Happy trainierte. Sehnsucht nach ihren Büchern und ihrem Himmel Bett. Sehnsucht nach ihrem weißen Flügel und dem Ausblick aus ihrem Musik Zimmer. Sehnsucht nach Tonys Werkstatt und Sehnsucht nach seinem ganz bestimmten Tony Geruch. Aber voralldingen wurde das kleine Mädchen auf einmal von einer noch fürchterlichen Sehnsucht nach ihrem Vater erfasst, diesmal noch stärker als ohnehin schon. Und es hatte sie so wütend gemacht, dass er nicht da war, dass sie in sein Zimmer gelaufen ist und alle seine Sachen aus seinen Schränken und Schubladen gezerrt hatte. Bis sie schließlich, versteckt zwischen seinen Socken einen Brief gefunden hatte. Nein falsch, es war nicht irgendein Brief. Es war der Brief, den sie Tony gegeben hat, als sie ihn kennengelernt hat. Der Brief, von dem Tony gesagt hat, dass dort nur drin stand, dass Mona seine Tochter ist. Der Brief, den Tony angeblich schon längst weggeschmissen hatte.Neugierig, warum er so etwas vor ihr versteckt haben sollte, öffnete sie den Brief und ihre erschroken aufgerissenen Augen lasen immer wieder die ersten paar Zeilen des Briefs. Wenn du diesen Brief bekommst und unsere Tochter ganz alleine den Weg von England bis zu dir angetreten ist, dann bin ich wahrscheinlich schon längst tot. Ich bin vor ein paar Jahren in eine Sache reingeraten, die nur unschön enden kann.
Sie war so geschockt von dem was sie dort las, dass sie einfach ihrem Fluchtreflex gehorchte und wieder zu Pepper nach Hause lief. Den Brief hatte sie natürlich mitgenommen. All die Jahre hatte sie diese kleine Hoffnung gehabt, dass ihre Mummy doch irgendwann zurück kam. Sie hatte es ihr schließlich versprochen. Diese jahrelangen Hoffnungen und auch damit verbundenen Enttäuschungen hätte sie sich doch einfach sparen können wenn ihr Vater sie nicht angelogen hätte. Als sie in der Penthousewohnung ankam, ließ sie eine überrascht schauende Pepper einfach stehen und lief wutentbrannt in ihr Zimmer. Vor lauter angestauten Gefühlen zerriss sie den Brief in zwei Hälften und pfefferte ihn einfach irgendwo hin. Dann schnappte sie sich ihr Cello und lief auf den Balkon um zu üben.Genau an dieser Stelle sitzt sie auch jetzt, als Pepper aufgeregt zu ihr gelaufen kommt. "Süße! Dein Dad wurde gefunden. Rhody bringt ihn nach Hause und wir können ihn morgen Vormittag von Flughafen abholen! Keine Sorge, ich habe schon bei deiner Schule angerufen und Bescheid gesagt, dass du morgen nicht kommst", legt Pepper mit Freudentränen in den Augen los. Für einen Moment hat Mona das Gefühl die eiserne Schale aus Wut und Traurigkeit um sie herum würde Risse bekommen, doch dann denkt sie wieder an ihre Wut und an all die Lügen und ihr Mund presst sich zu einem Strich zusammen. Pepper sieht sie bestürzt an: "Mona Süße, freust du dich denn nicht? Sie haben Tony gefunden!" Doch Mona sieht nur starr auf ihr Cello und sagt: "Ich möchte morgen zur Schule. Ich will ihn nicht sehen." Pepper sieht sie bestürzt an und will etwas sagen, doch schließt dann ihren Mund wieder. Sie kann an Monas Blick erkennen, dass dieser Entschluss schon feststeht.
Als Rhody Tony am nächsten morgen die Fliegerrampe am Flughafen runter hilft, hält dieser direkt Ausschau nach seiner kleinen Prinzessin. Er erinnert sich noch gut wie er Yinsen von ihr erzählt hat und kann es kaum abwarten sie endlich wieder in die Arme zu schließen. Als er sie nirgendwo entdeckt ziehen sich seine Augenbrauen zusammen und er sieht zu Pepper, die ihn schon freudig anlächelt, aber irgendwie versucht es zu verbergen. Tony mustert sie kritisch und sagt: "Ihre Augen sind ganz rot. Tränen um ihren lange verschollenen Boss?" "Nur Freudentränen, ich wollte mir keinen neuen Job suchen", erwidert diese mit einem Lächeln. "Wo ist Mona?", fragt Stark daraufhin immer noch besorgt, dass er seine Tochter nirgendwo sieht. Ihr war doch nichts passiert während seiner Abwesenheit? Peppers Lächeln verschwindet und macht einer ebenfalls besorgten Miene Platz. "Sie ist in der Schule, sie schreiben heute eine Prüfung in Musik", lügt Pepper um ihn nciht direkt mit der harten Wahrheit zu konfrontieren, dass sie ihren Vater nicht mehr sehen will. Gestern Abend hatte Pepper Mona noch versucht zu überreden doch mit zu kommen, doch sie konnte die Kleine nicht umstimmen. Tony zieht eine Augenbraue skeptisch hoch und sagt um seine Enttäuschung zu kaschieren: "Aha."

DU LIEST GERADE
Mona (Tony Stark/Marvel ff)
FanfictionAls Mona Finnigan 5 Jahre alt ist, verstirbt ihre Mutter unter mysteriösen Umständen. Doch sie hat vorgesorgt: in ihrem Zimmer findet das kleine Mädchen einen Brief und ein Flugticket nach Malibu. Kurz darauf holt ein Bekannter ihrer Mutter sie ab u...