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Leute, was haltet ihr von dem wunderbaren neuen Cover von girlofadown
❤❤❤ wenn euch ein anderes besser gefällt sagt mir Bescheid 😂❤

Ich werde von einem Schütteln an der Schulter geweckt. John neben mir zeigt aus dem Fenster. Eigentlich will ich ihn anmotzen, warum er mich so rüde wecken würde, wenn wir noch nicht mal da sind, aber dann raubt mir der Anblick den Atem. Die Sonne geht gerade unter und taucht Stuttgart in strahlendste letzte Farben. Das Lichterspiel ist unglaublich von dunkelblau bis tiefrot ist alles zu sehen. Ich hätte gar nicht von John erwartet, dass er für mich genau diesen Moment einfängt. Naja, vielleicht steckt ja in uns allen etwas mehr Künstler, als man auf den ersten Blick sieht. Unter uns fliegen Stuttgarts Fassaden langsam vorbei und John tauscht schnell mit mir Plätze, damit ich das Schauspiel besser beobachten kann. Das Flugzeug setzt zum Landeanflug an und ich sehe gespannt aus dem Fenster. Von Angst keine Spur, nein, ich war schon immer eher der Typ Mensch, der aufregende Abenteuer und schwindelerregende Höhen anziehend findet. Weswegen ich mein Zimmer ja auch direkt unter dem Dach des Stark Towers habe. Obwohl Dad es mir strengstens verboten hat, schleiche ich manchmal mit meinem Cello auf den Rücken aufs Dach und begrüße das schläfrige New York indem ich den Sonnenaufgang begleite. Ich verstand Dads Sorge auch gar nicht. Was sollte mir schon passieren etwa herunter fallen? Ich bin ja wohl nicht zu blöd zum Laufen und habe einen ausgesprochen guten Gelichgewichtssinn. Etwas, was glaube ich irgendwie mit meinem guten Gehör zusammenhängt.

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An unserem Hotel angekommen, hilft Anja, welche so etwas wie ein Kindermädchen für Reisen etc für mich war, mir blitzschnell mich fertig zu machen. Sie lässt es sich nicht neben mir am Ende noch einen fetten Schmatzer auf die Wange zu geben und mir viel Erfolg zu wünschen. Trotz ihrer etwas ruppigen und lauten, aber trotzdem sehr herzlichen Art habe ich die kurvige gebürtige Deutsche fest in mein Herz geschlossen und auch sie ist aus meinem Leben kaum noch wegzudenken. Den Rest des Abends gebe ich ihr frei, sie soll sich unter ihre Landsleute mischen, ich werde mich schon selbst ins Bett bringen können nach der Gala und falls etwas sein sollte habe ich ja noch John. Selbst wenn er mit seiner ruhigen Art nicht ansatzweise mit Anjas Liebenswürdigkeit mithalten kann.

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Das hier ist es also. Staunend betrachte ich das imposante alte Gebäude. Deswegen bin ich so fasziniert von Europa. Wo in Amerika fand man denn bitte so wunderschöne uralte Kultur Stücke. Ja, ich beneide die Europäer wirklich um ihr Jahrhunderte alte Kultur. Und ihre Musik. Barock, Romantik, eine Epoche nach der anderen. Klassik. Mozart, Vivaldi, Schubert, Bach, Haydn etc etc.

Während ich in durch die riesigen Flügeltüren das eindrucksvolle Gebäude betrete, hole ich tief die Luft und es ist fast, als könnte ich den Geist lange vergangener Zeiten hören, sehen, schmecken, fühlen, atmen. Aber das ist dann wahrscheinlich doch nur meine nostalgische Ader. Ich bin ein wenig zu spät und die ersten Gäste treffen schon ein. Schnell setze ich mich leise zu den anderen und packe Natalia und meine Noten aus. Ich bin definitiv die Jüngste hier und das, obwohl hier heute Abend nur Jugendliche aus allen unterschiedlichen Ländern zusammensitzen. Wieder überkommt mich dieses Kribbeln. Und ich bin dabei.

Ich erkenne sofort das Stück welches wir spielen und schlage die passenden Noten auf. Beim nächsten Takt steige ich auch schon ein und der Junge neben mir wirft mir nach einer Weile einen anerkennenden Blick zu. Alle anderen waren schon zwei Wochen vor mir angereist um gemeinsam zu proben, doch Dad hatte es mir nicht erlaubt, da er selber auch viel auf Geschäftsreisen war udn deshalb keinerlei Zeit gehabt hätte mich zu besuchen. Und das wollte er nicht. Also blieb ich als einzige Zuhause und baute nur mit den anderen während ein paar der Proben Kontakt über Skype auf, ansonsten lernte ich die Stücke alleine Zuhause. Insgeheim vermute ich, dass von Dad ziemlich viel Geld geflossen ist, damit ich trotz meiner Abwesenheit heute Abend noch hier sein konnte. Und das legte einen Schleier über diesen eigentlich strahlenden Abend. Das hier sollte doch eigentlich meine und nur meine Leistung sein. Doch wenigstens scheint es mir von den anderen keiner übel zu nehmen, dass ich nicht da war. Generell habe ich mich mit ein paar der Jugendlichen sehr gut verstanden.

Mona (Tony Stark/Marvel ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt