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Drei
(Bild: Lucky Blue Smith = Jase)

Cassie P.o.V

Gestern hatte ich nicht mehr viel gemacht, nachdem wir wieder her gegangen waren. Meinen Vater hatte ich nicht gesehen, Kate auch nur kurz und die Jungs den restlichen Abend nicht mehr.

Momentan saß ich auf meinem Fensterbrett und beobachtete, wie es draußen langsam heller wurde. Wie die Bäume allmählich Schatten warfen und der Himmel in einen wunderschönen zarten Rosaton gefärbt wurde.

Manchmal wünschte ich mir auch, so frei zu sein; Von meiner Vergangenheit, vor allem, Was mir schaden zufügen könnte. Das ich endlich frei von all dem Schmerz war und einfach mal glücklich Leben konnte.

Vielleicht war dies hier ja ein Neuanfang, aber wollte ich den? Ohne meine Mutter, ohne Liam? Nein, das wollte ich nicht.

Nie hatte ich geglaubt, das sowas auch bei mir passieren würde, das der Tod so schnell folgen würde. Das dafür zwei geliebte Menschen sterben mussten, das ich anschließend alleine sein würde.

Ich seufzte und wandte meinen Blick ab. Wenn ich noch weiter nach denken würde, würde ich verrückt werden. Also entschied ich mich, mich anzuziehen und schlenderte in meinen begehbaren Kleiderschrank.

Ich zog mir eine schwarze Jeans-Hotpant, ein weißes Top und schwarze Ballerinas an und ging anschließend die Treppen runter in die Küche. Die erste, die mir sofort ins Auge fiel war Kate, die seelenruhig am Tisch saß und an ihrem Kaffee schlürfte.

Als sie mich bemerkte strahlte sie mich an und fing gleich darauf an, zu sprechen: "Guten Morgen Cassie." Ich erwiederte dies ebenfalls mit einem 'guten Morgen' und setzte mich dazu.

"Wieso bist du schon so früh wach?" Fragte Kate und sah mich verwirrt an. "Schlecht geschlafen" murmelte ich und zuckte dabei mit den Schultern.

Sie nickte und schob mir einen Teller voller Pancakes zu. Ich bedankte mich leise und fing an zu essen.

Die waren richtig gut musste ich feststellen und seufzte glücklich auf. Essen habe ich schon immer geliebt. Wenn man mich nicht kennen würde, würde man denken, ich sei verfressen.

"Schmecken sie?" Ich nickte heftig mit dem Kopf und lächelte sie an. Sie erwiederte dies und sah mich einen Zeit lang an, ehe sie anfing zu sprechen.

"Weist du, ich kann verstehen wie du dich fühlst, du musst nach all den Jahren endlich wieder zu deinem Vater, der sich nicht einmal gemeldet hat aber das stimmt nicht. Er hat dir immer Briefe geschrieben, aber nie kam etwas zurück. Er hatte letztendlich aufgegeben" fing sie an und mein Herz setzte für einen Moment aus.

Das konnte nicht sein, das würde Mom nicht machen. Sie hatte sich doch auch immer aufgeregt und gesagt, das er sich hätte melden können.

"Das kann nicht sein, das würde Mom nicht machen" sagte ich bitter und schüttelte meinen Kopf.

Sie musste einfach lügen, anderes würde keinen Sinn ergeben.

"Ich weiß nicht, was sie dir erzählt hat und was nicht aber eins musst du wissen. Er hat versucht mit dir Kontakt aufzunehmen und er liebt dich. Er hatte aber gedacht, das du nichts mehr mit ihm zu tun haben willst und hat vor vier Jahren aufgehört, zu versuchen, dich zu erreichen."

Das kann nicht sein, sie lügt. Mom würde mich nie anlügen, das hat sie mir versprochen.

Wie sie dir versprochen hat, immer bei dir zu sein

Sagte eine kleine Stimme in meinem Kopf und ließ mich verzweifeln.

Sie konnte doch nichts dafür, das sie diesen Unfall hatte. Sie war nicht schuld, Mom war die liebste Frau der Welt. Sie könnte sowas einfach nicht tun, das passt nicht zu ihr.

broken Girl loves BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt