Acht
(Stephen James ~ Cameron)Cassie P.o.V
Ich war schon ein paar Stunden wach und beobachtete die Tropfen, die an meinem Fenster herunter liefen.
Es war stürmisch und regnete, also genau das Wetter was perfekt zu meiner Laune heute passte.
Denn es ging mir nicht besonders gut. Heute war wieder einer der Tage, an dem mich meine Vergangenheit mehr einholte und mich immer wieder daran zurück erinnerte, was ich eigentlich vergessen wollte.
Aber bevor ich wieder einmal weiter in meine Depriphase reinruschte, sollte ich mich auch langsam fertig machen. Zwar hatte ich heute alle Zeit der Welt, jedoch wollte ich nicht nachher wie eine bekloppte hetzen, weil ich mal wieder geträumt hatte.
Das passierte mir in letzter Zeit öfter, denn es war einfach nicht mehr so wie früher. Jetzt hatte ich die Ruhe und die Zeit über alles nachzudenken was auf der einen Seite vielleicht gut sei aber auf der anderen auch wieder nicht. Irgendwie konnte ich mich nicht richtig entscheiden.
Aber gut, wer konnte sich gleich entscheiden und musste nicht erst darüber nachdenken? Und außerdem sollte ich mir über sowas nicht den Kopf zerbrechen. Es gibt wichtigere Sachen. Momentan jedenfalls... Denke ich.
Naja, Wie auch immer. Langsam hiefte ich mich hoch und ging in meinen begehbaren Kleiderschrank, um kurz danach irgendwelche Klamotten zu greifen und diese anzuziehen. Am Ende bestand mein Outfit also aus einer langen schwarzen High Waist Jeans, einem schwarzen Adidaspulli und graue Adidas NMD.
Schminken tat ich mich wie jeden Tag immer nur dezent, also nur ein bisschen Make up und Maskara und meine Haare ließ ich einfach über meine Schultern fallen. Ich hätte eh keine Lust gehabt, irgendwas mit meinen Haaren anzustellen.
Außerdem regnete es draußen und meine Haare wären innerhalb weniger Sekunden eh im Arsch gewesen. Also war es relativ egal, Wie ich rum laufen würde und in der Schule interessierte es auch keinen.
Mit allem fertig machte ich mich also auf den weg nach unten und sah, das Dad noch da war. Er saß gemütlich am Esstisch, trank eine Tasse Kaffee und las gerade eine Zeitung. Er bemerkte gar nicht, das ich in die Küche kam.
"Morgen Dad" machte ich mich bemerkbar und lief an ihm vorbei zu Kühlschrank. Ich hatte eigentlich erwartet, dass er nichts sagen und mich ignorieren würde, aber das was er jetzt tat war überraschend.
"Morgen. Hör mal, ich wollte mich entschuldigen. Ich weiß, Mein Verhalten gegenüber dir war nicht fair, aber ich musste das Geschehene erstmal verarbeiten. Es tut mir leid, dass ich nicht mit dir geredet habe."
Er sprach leise und unsicher, sah mich vermutlich auch dabei an und ich wusste, das er die Wahrheit sagte. Klar, wieso denn auch nicht? Ich hatte den Tod der beiden schließlich auch noch nicht verarbeiten können und hatte mich dadurch so ziemlich in den Abgrund gestürzt.
Er war ja eigentlich genauso geblieben, nur eben hatte er sich von mir distanziert. Kann ich verstehen... glaube ich.
"Klar kein Problem. Versteh ich" antwortete ich also deshalb und ging nicht weiter drauf ein. Und man hörte was ich von seiner Begründung hielt. Nämlich gar nichts.
Aber das konnte ich ihm nicht einfach vorwerfen. Er war mein Dad, das einzige Familienmitglied, welches noch lebte. Er war mir leider Gottes nicht egal.
"Cassie, ich weiß du glaubst mir nicht, aber-" fing er an aber ich unterbrach ihm.
"Doch, doch ich glaube dir. Ich hab es ja schließlich auch noch nicht verarbeitet. Ich kenne das Gefühl" antwortete ich und schloss den Kühlschrank wieder, nachdem ich mir eine Flasche Saft heraus geholt hatte.
Diese verschwand kurz danach auch in meine Tasche, die ich anschließend schulterte und noch einmal zu meinem Vater blickte.
"Es ist alles gut, ich mach dir keine Vorwürfe" war das letzte was ich sagte und verließ dann die Küche. Schnell war ich mir eine Jacke über und hauchte dann aus der Haustür nach draußen in den strömenden Regen.
Ich rannte beinahe zu meinem Auto und war froh, als ich dieses auch erreicht hatte und ins innere flüchten konnte. Ich war zwar nicht mehr trocken, aber auch nicht klitsch nass, was doch mal ein Punkt ist.
Zwar war mir jetzt kalt und meine Laune sank wieder um einiges in den Keller aber das machte nichts. Ich schaltete die Heizung im Auto an und fuhr kurz danach auch schon los.
Nach ungefähr 20 Minuten fuhr ich auf den Schulparkplatz vor und parkte neben einem schwarzen Mercedes, aus dem gerade zwei dieser Möchtegernbadboys von gestern ausstiegen.
Na toll, die hatten mir noch gefehlt. Ich seufzte, stieg aus und nahm meine Tasche in die Hand, ehe ich das Auto zu schloss und mit schnellen zum Schuleingang huschte, das Gebrülle der Jungs dabei ignorierend.
Denn ich wollte nicht noch nasser werden, also so schon. Also verschnellerte ich meine Schritte noch mal und war kurzer Zeit auch im Inneren der Schule angelangt und war froh, das mein Pullover nicht als zu doll von Wasser durchtränkt war.
Meine Jacke dagegen war vollkommen durch, mit der könnte ich bestimmt den Boden wischen. Und gut anfühlen tat sich das auch nicht.
"Cassie, guten Morgen" wurde ich von den Mädels begrüßt, die mir eine Umarmung gaben, nachdem ich die Jacke ausgezogen hatte.
Zusammen liefen wir dann zum Unterricht, wobei ich eher ruhig hinterher lief und die beiden sich wieder einmal heiter über die Party am Wochenende unterhielten.
Ich konnte immer noch nicht verstehen, was an der so toll sein soll. Die Mädels meinten zwar dass das einer der angesagtesten Partys sein soll aber ich denke, das diese auch nur langweilig werden wird.
Gut. Solange Alkohol floss, war mir alles egal. Ich war Alkohol ja eigentlich schon gewöhnt, also müsste ich keine Probleme haben einigermaßen Nüchtern nach Hause zu kommen.
Und da ich eh mit meinem Auto fahren werde und nicht mit den Mädchen, durfte ich auch gar nicht so besoffen sein, wenn ich nicht schon wieder was mit der Polizei zu tun haben möchte.
Und das wollte ich nun wirklich nicht.
Nicht mehr.[Nicht Überarbeitet]
Hey Leute,
Hier mal ein etwas kurzes Kapitel wieder, damit ich nach den zwei Monaten oder so wieder richtig in die Story rein komme.
Lasst ein Vote oder ein Kommentar da, wenn das Kapitel euch gefallen hat.
K~L♡
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broken Girl loves Badboy
Romance-NoUpdates- Sie hat erst ihren Bruder und dann ihre Mutter verloren. Nach dem Tod ihrer Mutter muss Cassie nach San Diego zu ihrem Vater ziehen, den sie schon seit 11 Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Aber er war nicht alleine und hat ei...