Zwang

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Die ganze Nacht lag ich wach in meinem Bett und starrte die Decke an. Ob sie in seinen Armen liegt? Ob er die Beziehung jetzt bestehen lässt, weil wir uns so gestritten haben? Will ich überhaupt noch seine...hmm...was auch immer ich war sein? Ich drehte mich von links nach rechts und von rechts nach links. Das war alles zu viel. Wieso sind die Typen immer so scheiße? Gibt es nicht ehrliche Männer da draußen? Seufzend setzte ich mich auf und trank einen Schluck Wasser. Als ich mich gerade wieder zum schlafen hinlegen wollte, klingelte mein Wecker. Na super, die ganze Nacht lag ich wach. Das wird ein harter Tag. Ich machte mich fertig und ging zu Mrs. Scott. Als ich ihr sagte, dass ich mit anderen Schauspielern gerne zusammenarbeiten wollte, schaute sie mich verwirrt an. „Aber wieso das denn? Du hast dich doch so gut mit deinen Jungs verstanden?" gab sie von sich und legte ihre Hand auf meine Schulter. „Ja, sie sind auch super. Aber ich hätte gerne eine neue Herausforderung, solange gewöhne ich mich an die Wunden und ich wäre bereit für was Neues" ich versuchte zu lächeln, doch es viel mir schwer. Sie schnaufte. Dann grübelte sie. „Vielleicht lässt sich da was machen, aber bitte sei so gut und mach heute nochmal deinen Job bei den Jungs. Ich schau, ob ich ab Morgen schon was organisieren kann. Ist das in Ordnung?" naja eigentlich nicht, aber besser als ständig Sam zu schminken. Ich nickte und gab ihr mein Einverständnis. Dann machte ich mich auf den Weg ins Zelt, wo die Jungs bestimmt schon warteten...auch Sam. Jeder Schritt wurde schwerer, der mich näher ans Zelt führte. Mein Herz klopfte wie verrückt. Dann trat ich ein. Da war er, auf seinem Platz und blickte in sein Handy. Ich stellte meine Sachen ab und begrüßte sie. Duncan lachte und deutete auf mein Shirt „Du hast Dreck an der Hand, Ach ne, das ist ja deine Freundin!" ich blickte schnell an mir herunter und merkte, dass ich mein „Anti-Beziehung-Shirt" anhatte. Das habe ich mal von meiner Besten Freundin bekommen, als mit Daniel Schluss war, da er mich ja betrogen hatte und die tolle Chantal zu seiner Freundin nahm. Ich blickte wieder zu den Jungs und sah, wie Sam darauf starrte. Ja, ich hatte eine kleine Genugtuung. „Ja, manchmal ist das einfach die Wahrheit...also Jungs, legen wir los!" ich schnappte mir Duncan und den Rest, bevor ich Sam schminkte. Die Jungs fanden mein Shirt super und lachten eine ganze Weile darüber. Als ich mit ihnen fertig war, ging ich notgedrungen zu Sam. Die anderen verließen nach und nach das Zelt, bis wir alleine waren. „Ist das dein Ernst?" fragte er mich und deutete auf das Shirt. Ich schüttelte den Kopf und schminkte ihn weiter. „Mila? Ich habe dich was gefragt?" „Ich glaube nicht, dass ich dir Rede und Antwort schuldig bin!" gab ich von mir und wendete mich von ihm ab, um meinen Schwamm zu holen. Er schnaufte tief aus. Ich gebe zu, dass ich etwas grob gearbeitet habe. Ab und an verzog Sam sein Gesicht, weil ich zu grob war. Aber das war mir egal. Es tat so verdammt weh, den Mann den man liebt zu sehen und zu wissen, dass er ein Arsch ist. Hatte er sich eine von uns warm halten wollen, falls jemand abspringt? „So, fertig" sagte ich, packte meine Sachen und ging. Puuh, das war es wohl. Mein letzten Make Up für Sam. Zum Glück fand Mrs. Scott eine Lösung für uns. Eigentlich musste ich die Jungs während dem Dreh nachschminken, aber ich wurde vertreten und hatte den restlichen Tag voll frei. Ich beschloss joggen zu gehen. Ich musste Dampf ablassen und wo kann man es besser als beim Sport. Ich zog meine Sportbekleidung an und stampfte los. Die frische Luft tat meinem Kopf richtig gut. Sam. Gott, wie kann man sich nur so sehr in einen Menschen verlieben. Wieso tat er sowas? Es hätte perfekt sein können. Ich möchte ihn eigentlich nicht verlieren, aber ich lasse nicht mit mir spielen. Sein Charakter...ich war so überzeugt davon...aber er denkt wie jeder Mann. Seine funkelte Augen. Sein lächeln. Sein Körper. Seine Küsse. Sein Atem. Sein Stolz. Seine soziale Seite. Seine Ausdrucksweise. Seine Liebe. Alles Eigenschaften, die ich sehr vermissen werde. Es waren die Eigenschaften, in die ich mich verliebt habe. Es war der Mensch. Sam Heughan. Ich verstand es immer nicht und es machte mich so fertig. Ich rannte. Ich rannte so schnell ich konnte. Es war kein Joggen mehr, nein es war ein Marathon. Ich lief gegen die Zeit. Ich nahm nichts mehr wahr. Mein Blick - ein Tunnelblick. Ich wollte weg...irgendwohin wo es besser ist, wo ich diesen Schmerz nicht mehr fühlte.

The girl behind the sceneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt