Wir haben Mittwoch Morgen viertel vor 7 und mein fünfter Wecker klingelt, jetzt heißt es Aufstehen und Fertigmachen um in die Schule zu gehen... zuerst schalte ich mein Radio ein, liege noch ein bisschen ich im Bett und denk nach, wie wenig Bock ich auf diesen Tag habe. Für andere ist der Montag am schlimmsten, für mich der Mittwoch, warum? Naja das liegt an den Stunden die wir die folgenden Tage haben... heute ist es aber besonders schlimm. Die ersten zwei Stunden haben wir Mathe, das Beste an dem Tag. Anschließend Religion und Englisch, also vier Stunden eine lehrerinanhimmelnde, aufgedrehte Lena neben mir...
‚Fuck schon 7' hektisch spring ich auf und renne ins Bad, gut dass ich Abends duschen gehe, ich schnappe mir meine Zahnbürste mach Zahnpasta drauf und stecke sie mir in den Mund. Währenddessen male ich mir mit meinem Concealer ein Dreieck unter jedes Auge. Putze weiter meine Zähne und verreibe das Ganze, hol die Wimperntusche und benutze diese. Nach dem Zähneputzen entferne ich noch schnell die schwarzen Flecken, die nicht auf mein Augenlid und meine Nase gehören, kämme meine Haare, mache mir einen Pferdeschwanz und gehe... stolper zu meinem Kleiderschrank. Ziehe eine schwarze durchlöcherte Jeans, ein übergroßes Flanellhemd und ein schwarzes T-Shirt raus und ziehe die Sachen an und lasse mein Hemd offen, schlüpfe in meine Dr.Martens und schnappe mir meinen Ranzen und meinen Ordner 7:30, ich leg die Sachen vor der Haustür ab und hole mir in der Küche noch schnell einen Apfel und eine Banane, als es auch schon hupt. Schnell renn ich nach draußen, schnapp mir unterwegs noch meine Sachen und stopf das Obst während des Rennen in meine Tasche, reiße die Autotür auf und begrüße Sarah, eine Klassenkameradin die eine Straße weiter wohnt und mich netterweise mitnimmt: „Morgen" „Guten Morgen Kathi! Gab es wieder Streit mit deiner Mum?" „Nee, ausnahmsweise nicht, naja wir sind uns nicht begegnet, aber dass ist doch auch schon mal was.", lach ich. Sie grinst mich nur an und reicht mir das AUX-Kabel, morgens darf ich meine Musik anmachen und mittags sie ihre. Kaum steckt das Kabel, tönen die Laute von Aroesmith's Dream On durchs Auto, ich lehne mich entspannt zurück und genieße die Ruhe vor dem Sturm. Gut das ist vielleicht ein bisschen übertrieben aber was soll's. Um 7:55 kommen wir an der Schule an, froh darüber endlich mal pünktlich zu sein klatschen Sarah und ich uns ab. Das ist noch so eine Macke von mir... naja jedenfalls gehen wir in das Gebäude, wo es um 8 zum ersten Mal klingelt, wir beeilen uns um in Mathe zu kommen und noch vor dem zweiten klingeln um 8:05 sitzen wir nebeneinander im Mathe LK...
Ich bin froh Sarah zu haben, nicht nur weil wir im Mathe LK und Deutsch GK die Stunden lustiger gestalten, sondern auch weil wir öfter zusammen Feiern gehen und uns generell ziemlich gut verstehen. Es klingelt zur Pause, ich nehm mir die Banane, zum Glück muss ich heute nicht die Klasse wechseln und hab durchgehend hier Unterricht. Im Gegensatz zu Sarah welche die Klasse wechseln muss, was sich als schwierig erweist, da sie immer so eine große Unordnung auf dem Tisch hat, wie immer ich ihr helfe ihre Sachen in die Nachbarklasse zu bringen, wo sie Ethik hat. Schon kommen Daniel und Lena auf mich zu, ich verabschiede mich noch schnell von Sarah und gehe auf die beiden zu. Daniel ist auch ein sehr guter Freund von Lena und mir, zusammen gehen wir wie jede Pause zur Fensterbank, von wo man über den gesamten Schulhof blicken kann. Wir beobachteten die Schüler auf diesem, bis Daniel fragt: «Wie war Mathe bei euch?» Er ist in dem anderen LK, sofort fängt Lena an zu erzählen, doch ich hör ihr nur teilweise zu und überlege, was ich bei der einen Aufgabe vorhin falsch gemacht hab... Irgendwann richten sich beide Blicke auf mich. «Was?», frage ich die zwei. Wie aus einem Mund antworten sie: «Wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken? Wir wollen wissen wie Mathe bei dir war.» Ich grinse sie an: «War ganz gut, bis auf die eine Aufgabe, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Aber ich bin so froh, dass wir Frau Peters haben und nicht Herr Spaniol.» «Schön für euch...», murmelt Daniel, welcher Herr Spaniol hat und fragt, «Wie siehts jetzt mit Freitag genau aus?» Beide schauen mich erwartungsvoll an, «Wie gesagt, wir treffen uns bei mir, glühen vor und gehen zusammen auf den Rock-Abend in der anderen Schule, wenn ihr wollt, könnt ihr bei mir schlafen.» «Da sagen wir ja nicht nein», grinst Lena mich an. Und schon klingelt es, zusammen gehen wir in Richtung der Klassen, bis sich Daniel in den Ethik-Kurs verabschiedet. Wir setzen uns auf unsere Plätze, naja wir streiten, dass wir uns nicht vor Frau Bauer setzten, bis ich mich einfach nach weiter hinten setzte und Lena geschlagen zu mir kommt. Ich merk wie Lena wieder total aufgeregt ist und eigentlich durchgehend die Tür anstarrt und anfangen will von Fr. Bauer zu schwärmen. Aber ich verdreh genervt meine Augen und schau zu Jana, der ich das gleiche Angebot für Freitag mache, die es ebenso annimmt. Gerade als ich ihre Frage nach den dort spielenden Bands beantworten wollte, stupst mich Lena und schon höre ich die Stimme unserer Reli-Lehrerin. „Guten Morgen!"
Gott wie ich das Fach und diese übermotivierte Frau hasse...