Kapitel 14

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Ich wachte ruckartig aus meinem Traum auf und hätte heulen können. Wie konnte es sein, dass er anfing einen Stein nach dem anderen aus der Mauer, die ich mit so viel Mühe aufgebaut hatte einzureißen? Wie konnte es sein, dass ich nun auch zu seinen Bettgeschichten gehörte? Ich wollte einerseits meine Mauer einstürzen lassen, doch ich wusste, dass Jayden ganz bestimmt kein Mann war bei dem ich das machen sollte, weshalb ich mit einem letzten Blick auf ihn meine Sachen packte und mich aus seiner Wohnung schlich. Das verstärkte zwar nur das Gefühl, dass ich mich wie in einem Teeniefilm benahm, auch wenn ich seltsamerweise den männlichen Part übernahm. Ich wollte gerade nur in Unterwäsche bekleidet in den Aufzug steigen, als ich merkte wie sich eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper zog. Er war hier und das spürte ich mit jeder Faser meines Körpers und der Klang seiner Stimme bestätigte meine Vermutung. „Wo glaubst du gehst du hin? Wirklich Ava? Du willst dich aus meiner Wohnung schleichen wie bei einem billigen Onenightstand? Und dann was? Morgen und bis in alle Ewigkeit nicht mehr auf der Arbeit auftauchen? Warte! Nicht mal das würde dich vor mir bewahren, da du dich ja freiwillig in die Höhle der Löwen morgen begeben willst", er lachte. Moment er lachte. „Du bist nicht sauer?", meine Stimme drückte wohl meine Verwunderung punktgenau aus, denn Jayden lachte noch einmal kehlig auf. „Hälst du mich für so blöd? Mir war klar, dass du das tun würdest, weil du immer noch Angst vor mir und dem was ich in dir auslösen kann hast, deshalb hab ich einfach den Pin ändern lassen, während du geschlafen hast. Du hättest natürlich auch durch die Tür gehen können, aber die Vorstellung wie du wie eine Verrückte auf den Knöpfen rumhaust war für mich dann doch zu amüsant", mit jedem Wort kam er näher auf mich zu bis er direkt vor mir stand. „Und jetzt zurück ins Bett, bevor du noch was Dummes sagst", seine Worte ließen mich genervt seufzen und ich setzte mich an die Bar. „Wann wirst du endlich mal tun was man dir sagt?", seine Frage war rhetorisch, doch ich zuckte trotzdem mit den Schultern. „Du liebst mich doch genau dafür", dieser Satz rutschte mir ohne darüber nachzudenken heraus und bevor ich realisieren konnte was ich gerade gesagt hatte machte er die Situation noch schlimmer. „Wahrscheinlich", erwiderte er, hob mich hoch und trug mich zurück ins Bett. Ich wurde ganz liebevoll zugedeckt und in seinem Arm fiel ich ein weiteres Mal in den Schlaf, froh darüber, dass er mich aufgehalten hatte.

Am nächsten Morgen wurde ich aus meinem Schlaf gerüttelt und zwar sehr unsanft. „Ava, wach auf!", vernahm ich noch halb im Schlaf eine panische Stimme. Das Rütteln wurde immer stärker, bis ich vollkommen wach war. Über mir war Jayden gebeugt, der mich panisch betrachtete. Was war denn passiert? „Guten Morgen", nuschelte ich vor mich hin und er begann zu lachen. „Guten Morgen? Ist das dein Ernst?! Du hast die letzten 10 Minuten das ganze Haus zusammengeschrien im Schlaf und wachst ganz in Ruhe auf und wünscht mir einen guten Morgen?", er lachte und ich musste bei dem Anblick sofort mitlachen bis mir bewusst wurde was er da gerade gesagt hatte. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich im Schlaf geschrien hatte, das tat ich normalerweise nie. „Das musste dann wohl ein böser Traum gewesen sein. Ich wollte dich nicht so erschrecken", ich konnte ihm ansehen, dass er das nicht so ganz glaubte, doch er merkte wohl, dass ich nicht darüber sprechen wollte. „Kein Problem wir müssen jetzt sowieso aufstehen, da wir zur Arbeit müssen und keine Sorge du kannst hier duschen und dann fahren wir bei dir vorbei, damit du dir was neues anziehen kannst", ich nickte und schaute dann auf die Uhr. Es war sieben Uhr und wenn ich wirklich pünktlich zur Arbeit wollte, dann musste ich innerhalb von 5 Minuten duschen, da der Weg zu mir schon 20 Minuten betrug und ich mich noch schminken und meine Haare machen wollte. Ich rannte wie von der Tarantel gestochen los und sprang unter die Dusche, um fünf Minuten später frisch geduscht wieder rauszuspringen. Ich dachte, dass ich wieder meine alten Klamotten anziehen müsste, doch an der Tür hing ein schönes grau schwarzes Kleid und dazu passende schwarze Unterwäsche, da ich mir nicht sicher war ob dies für mich war, öffnete ich leicht die Tür und schrie nach ihm.

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