Kapitel 28

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„Und bist du bereit zu gehen?", fragte ich an Derek gewandt, der skeptisch nickt und aufstand. Schnell zog ich mir meinen Mantel an und wir verließen gemeinsam das Gebäude. Wir gingen zu einem schwarzen Van mit verdunkelten Scheiben, das Auto sah aus wie man es nur von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten kannte, was mich kichern ließ. „Findest du das nicht ein bisschen übertrieben?", ich zog meine Rechte Augenbraue spielerisch nach oben als ich Dereck ansah und er musste leicht grinsen. „Nein, meine königliche Hoheit. Das ist die Anweisung vom Chef", spielte er den Hofnarr, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. „Wenn das so ist, Sebastian. Wo bleibt mein Tee?", leider konnte ich weniger ernst bleiben als er und desto länger ich lachte, umso weniger konnte ich mich wieder fanden. Erst als die Tränen aus meinen Augen schossen und ich merkte, dass ich anscheinend doch so etwas wie Bauchmuskeln besaß schaffte ich es langsam mich zu beruhigen, doch kaum sah ich Dereck's Gesicht war die ganze Arbeit hin und ich kicherte wieder wie ein kleines Schulmädchen los. „Also Ava, bitte steig ein. Wir können nicht noch weitere zehn Minuten hier herum stehen", tadelte er mich, mit einem belustigten Unterton. Ich salutierte ganz brav und stieg kichernd in den Van. Als Dereck auf der Fahrerseite Platz nahm löcherte ich ihn mit der Frage ‚wo gehen wir hin' wie ein kleines Kind, doch er wollte nur darauf keine genaue Antwort geben. Es war zwar ein bisschen traurig nicht zu wissen wo man gerade mit einem Mann in einem Van, der aus einem erstklassigen Entführungsfilm stammen könnte, hinfuhr, aber irgendwie gab mir das auch endlich einmal wieder einen Nervenkitzel, der mir verriet, dass ich doch noch was empfand. Doch mir wurde immer klarer wo wir hinfuhren, umso länger wir fuhren. „Okay, ich weiß wo wir hingehen und das nimmt Dir grad 10% deiner Sympathiepunkte", schmollte ich und anscheinend kränkte ihn das ein bisschen, aber dann fragte er mich, wo ich denn denke, dass es hingehe und ich lächelte ihn spielerisch an. „Du Spaßbremse bringst mich heim zu meinem Mann und somit zurück in meine goldenen Käfig", zu Beginn lachte ich noch, doch dann fiel mir auf, dass ich mein Zuhause gerade als Käfig bezeichnet hatte und Jayden somit als Kerkermeister und das war nicht fair, denn er tat alles für mich, nein mehr als das, Jayden war alles für mich.

„Das stimmt nicht so ganz. Ich bringe dich heim, damit du deine Sportsachen holen kannst und wir mit dem Training beginnen können", lächelte er mich warm an. Und ich in dem Moment wurde mir bewusst, dass ich Dereck so mochte, weil er nicht so gekünstelt wie alles andere in ‚der Welt der Schönen und Reichen', denn sein Lächeln war herzlich und ehrlich, nicht so wie das der meisten hier. „Das tut mir leid. Es ist so eine schlechte Angewohnheit von mir den Menschen immer das Schlechteste zu unterstellen. Dies ist denke einfach ein Schutzmechanismus, denn so wirst du von Menschen vielleicht positiv überrascht, aber die Enttäuschung ist nicht mehr so groß, wenn sie deine Erwartungen erfüllen", plapperte ich drauf los und schlug mir die Hand auf den Mund als ich realisierte was ich da gerade von mir gab. „Auch das tut mir leid", fügte ich peinlich berührt hinzu. „Ava, Gefühle sind menschlich und gut dafür musst du dich nicht entschuldigen. William hat mir gesagt, dass du Disneyfilme so liebst, also lass es mich mit den Worten aus dem Film ‚Hercules' sagen: ‚ein HELD wird nicht durch seine Stärke, sondern die Stärke seines Herzens definiert'. Also entschuldige dich niemals für dein starkes Herz", seine Stimme war ganz eindringlich und trotzdem fühlte es sich das nicht an als würde er mir vorschreiben mein Herz wieder frei zu lassen. Nein, er ließ in mir den Wunsch aufkommen mein Herz endlich wieder so zu öffnen wie ich es einst konnte. Es war nur ein einfacher Satz, doch er schmiss mich 10 Jahre zurück in die Vergangenheit, als alles noch gut war. Und plötzlich zeichnete sich ein breites Lächeln auf meine Lippen. „Danke", war alles was ich sagen konnte, weil mir sonst die Worte fehlten, aber das reichte ganz aus. Mir fiel gar nicht auf, dass wir schon standen, erst als Dereck mich darauf hinwies. Mit völliger Euphorie rannte ich aus dem Auto und in mein, nein in unser Haus und kaum hatte ich die Tür geöffnet stand ein sehr, sehr wütender Jayden vor. „Was fällt dir eigentlich ein dich einfach aus dem Haus zuschl-", weiter kam er gar nicht, denn so euphorisch wie ich war sprang ich ihm in die Arme und küsste ihn. „Es tut mir leid, aber mir fällt hier einfach alles auf den Kopf. Du weißt ich liebe dich, aber ich muss jetzt los", mit diesen Worten löste ich mich aus seinen Armen und rannte in meinen Kleiderschrankzimmer und da ich keine Schritte hinter mir hörte stand Jayden wohl noch perplex im Gang und brauchte erst einmal einen Moment um seine Starre zu lösen, wie eine Software.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 11, 2019 ⏰

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