🌈18. Kapitel🌈

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In den nächsten zwei Tagen war Joshua sehr anhänglich und in kuschellaune, zumindest noch mehr als sonst. Und Tyler hatte keine Ahnung wieso und was er deshalb machen sollte. 

Selbst als Tyler duschen wollte, musste er Joshua mit ins Bad nehmen und ihn vor die Dusche setzen, damit der kleine Hybrid nicht anfing zu weinen und schreien. Der Duschvorhang durfte natürlich auch nicht vorgeschoben werden. Es war dem Schriftsteller zwar etwas unangenehm, aber Joshua malte einfach unbeirrt in seinem Malbuch weiter, schaute nur immer wieder kurz zu Tyler um auch ja sicherzugehen, dass er noch anwesend war.

Nach dieser äußert merkwürdigen Erfahrung trocknete Tyler sich ab und zog sich wieder an. Zusammen mit Joshua und dem abgekauten Malbuch in den Händen ging er wieder zurück ins Wohnzimmer. Joshua klammerte sich mit seinen Armen und Beinen an Tyler's Oberkörper und drückte sein Gesicht gegen seinen Hals. Bis er zumindest bemerkte, dass Tyler's Haare noch nass waren. "Au!", Tyler zuckte erschrocken zusammen, als Joshua an seinen Haaren zog, dann eine seiner Haarsträhnen zwischen die Zähne und dran lutschte.

Wenn Bärchi der Blödmann, Joshua hatte das Wort auf dem Spielplatz im Park aufgeschnappt, ihm nichts zu trinken gibt, ist das halt seine Schuld und da soll Bärchi sich auch garnicht erst beschweren.

Deshalb zog Joshua nochmal an seinen Haaren.

Daraufhin zog Tyler wiederum den Katzenjungen mit Gewalt, liebevoller Gewalt natürlich, von seinen Haaren weg und setzte ihn auf den Teppich. Wütend kniff Joshua seine Augen zusammen und zog eine beleidigte Schnute, ehe er auf den Boden haute.

Und dann gab es diesen einen kleinen Moment, in dem Tyler nicht einfach überlegte, dem Hybriden das Malbuch einmal über den Kopf zu ziehen. Schläge auf den Hinterkommen sollen ja angeblich das Denkvermögen antreiben und das bräuchte Joshua definitiv.

Aber Tyler war nunmal weich wie Watte was sowas anging und Joshua sah beleidigt auch irgendwie süß aus. Deshalb drückte er dem Kleineren einfach sein Malbuch in die Hand und meinte: "mal weiter, ich hol dir was zu trinken." Joshua fing sogleich an zu Lächeln, kleine Fältchen bildeten sich unter seinen grünen Augen und seine Nase rümpfte er süß.

Tyler kam jedoch keine vier Schritte weit, da klingelte bereits die Tür. Verwirrt schaute er auf die Wanduhr, die '8 a.m' anzeigte. 'Der Postbote vielleicht? So früh schon?', überlegte Tyler und ging, immer noch mit nassen Haaren, zur Tür.

Es war jedoch nicht der Postbote sondern seine Nachbarin, die direkt gegenüber von seiner Wohnung in dem Mehrfamilienhaus lebte. "Ja?", fragte er die junge Frau, die ebenso braune Haare wie er hatte. "Tut mir Leid so früh zu klingeln Tyler, aber ich wollte fragen, ob du dich vielleicht mit elektronischen Geräten auskennst? Mein Fernseher funktioniert irgendwie schon den gesamten Morgen nicht."

Tyler seufzte einmal. Er konnte sich besseres für den Morgen vorstellen, als an dem Fernseher seiner Nachbarin rumzufummeln, die bereits gefühlt hunderte Male versucht hatte, an Tyler's Handynummer zu gelangen.

"Ich kann ihn mir mal ansehen, aber das beste wäre, wenn du einen Elektriker oder so anrufst", murrte er dann und griff nach seinem Wohnungsschlüssel, der direkt neben der Tür auf einer Kommode lag. "Einen Moment", meinte er dann jedoch, als ihm wieder Joshua in den Sinn kam.

"Joshi?", fragte er, als er zurück bei dem Hybriden ankam, der immer noch in sein Malbuch vertieft war und Rapunzel gerade einen Bart malte. "Ich muss kurz gehen okay? Ich bin gleich wieder da, bleibst du solange hier?", erklärte der Ältere und hockte sich zu ihm hinunter.

Sofort klappte Joshua der Mund auf, als hätte Tyler ihn gerade beleidigt. "Nicht gehen! Bärchi bleiben!", forderte er trotzig und schaute Tyler wütend an. "Ich bin ja gleich wieder da. Du bleibst kurz hier, malst in deinem Buch weiter und wenn du nichts anstellst oder weinst, dann kriegst du einen Keks, okay?"

Kurz schien Joshua darüber nachzudenken. Er schob seine Unterlippe kurz raus und dann wieder zurück. "Will zwei Keks", verlangte er dann aber und verschränkte seine Arme bockig. "Dann halt zwei Kekse", seufzte Tyler und stellte sich wieder richtig auf. "Bin gleich wieder da Bärchen", Tyler bemerkte den Spitznamen nichtmal wirklich und wuschelte ihm kurz durch die Haare, ehe er dann das Wohnzimmer und schlussendlich die Wohnung verließ.

Zurück blieb ein sehr verwirrter Joshua. Warum ist Joshi denn jetzt Bärchen? Bärchen ist Bärchen. Ist Bärchen wieder doof? Nachdenklich kaute er an dem ungespitzten Ende seines Buntstiftes herum. Seine Ohren legte er dabei ein wenig an und sein Katzenschwanz kringelte sich kurz. Oder war Joshi jetzt Bärchen, weil Joshi zu Bärchen gehört und jetzt auch Bärchen heißt? Heißt Joshi jetzt Joshi und Bärchen?

In Joshua's Kopf klang vollkommen logisch, also musste es so auch sein.

Colorful World🌈 *Abgeschlossen*{BoyxBoy} (GERMAN) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt