Stalker! Juuzou x Reader

1.6K 61 8
                                    

Weißes Haar.
Weißes Hemd.
Weiße Haut.
Weiße Zähne.
Und unreines Lächeln.

Er beobachtet dich jeden Tag mit dunkler, ausdrucksloser Miene. Er weiß alles, alles, was es über dich zu wissen gibt.

Er starrt dich fasziniert an und folgt dir Tag ein Tag aus, er riecht dich.

Und er will dich besitzen.
Dich anfassen, deine Organe.

Er ist besessen von dir, verzehrt sich nach dir.

Und trotzdem, macht er es nie. Er folgt dir und beobachtet dich unauffällig.

Er spricht dich nicht an, nicht einen Fuß setzt er in dein Sichtfeld, und er wird es wohl auch nie.

Du wirst umgerannt.
Nein, du bist in ihn hineingelaufen, weil du deinen Blick nicht vom Handy abwenden konntest.

"Tut mir leid...", stotterst du zögerlich und leise, siehst auf und starrst in sein blasses Gesicht.

Hatte er nicht aufgepasst?

Verdammt, er wollte nie, dass du ihn siehst.

"Nein, war meine Schuld.", erwidert er leicht erschrocken und verwirrt.

Dann holt er laut und lang Luft, schiebt dich zur Seite und läuft weiter.

"Was war das jetzt?", raunst du leise zu dir selbst und streichst deine Haare etwas zur Seite, dann schüttelst du deinen Kopf, atmest Wölkchen in die Luft und stapfst weiter durch den knartschenden Schnee.

Du willst so unbedingt eine heiße Schokolade, das tut immer gut zu so einer Zeit.

An allen Straßenseiten und Ecken, Gassen und Häusern ist zumindest eine Kleinigkeit weihnachtlich eingerichtet, von Lettern zu Lichterketten, leuchtende Plastikfiguren, Glocken, Kerzen, Pinien, Nüssen, Tannen, Mistelzweige, Tannenzweige.

Der hohe Schnee passt perfekt dazu, auch, wenn er an den Bordsteinkanten zusammengedrückt und schwarz herumliegt.

Kinder, die sich mit Bällen bewerfen, Leute, die gehetzt durch die Läden rasen.

An einigen Stellen stehen verzeinzelt Menschen, die als Chor fungieren und bekannte Weihnachtslieder trällern.

Die Cafés sind im Hochbetrieb, und trotzdem scheint jeder glücklich, ohne jeglichen Funken von Angst, auch wenn sie wissen, dass hier überall Ghule rumrennen, versteckt in dunklen Gassen.

So malst du es dir zumindest aus, ob es so war, weisst du nicht, aber herausfinden willst du es ebenso nicht in eigener Erfahrung.

Du hauchst gegen deine Hände, Handschuhe wären jetzt hilfreich, die liegen jedoch bei dir zuhause rum, neben deinem Schal.

Grummelnd läufst du weiter, bis du festgehalten wirst.
Einigermaßen genervt, aber auch erschrocken und neugierig wendest du dich der Person zu und lächelst.

Es ist der gleiche, den du umgelaufen hast vorhin.

"Hier.", meint er und hält dir, bevor du fragen kannst Handschuhe hin.

Deine Augen weiten sich, du schmunzelst und stülpst sie dir über die eisigen Fingerkuppen, welche eindeutig stark zittern.

Dein Danke ignoriert er, er packt deine jetzt in Wolle eingepackte, kleine Hand und zerrt dich zwischen den Körpern her, du stolperst ab und an, da er viel schneller geht, als du überhaupt rennen kannst.

Dann lässt er dich plötzlich los, du fällst und findest sich in seinen Armen wieder.

Er richtet dich langsam auf und starrt dich an.

"Was willst du zu Weihnachten haben?", fragt er dich wie aus dem nichts.

"Dass du mich nicht mehr stalkst.", grinst du.

Er grient zurück, du stellst dich auf Zehenspitzen und legst deine Lippen auf seine weichen.

Aus deiner heißen Schokolade würde heute wohl nichts mehr werden...

Tokyo Ghoul x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt