Tokyo Ghoul x Reader

Handkerchief Juuzou x Reader

Wie oft macht er das, wie lange macht er es schon? Wieso? Wie tief? Wann macht er es und vor allem wo?

Juuzou steht auf und schiebt mit seinen Beinen dabei den Drehstuhl weg, der gegen die Bettkante knallt.

Er schleicht leise zur Tür und horcht in den Flur, auch wenn er weiß, dass er alleine ist.

Mit tänzerischen Schritten nähert er sich dem Bad und starrt in den kalten, gefliesten Raum.

Das kleine, rote Bündel strahlt ihn förmlich böse an, seine Augen werden matt und er greift danach, setzt sich in die Dusche und drückt es fest, bis Blut aus seiner Hand tropft.

Er spürt es nicht, doch er will es. Den Schmerz, den andere Menschen fürchten. Warum fühlt er es nicht? Er will es doch so unbedingt.
Wieso leiden sie alle? Warum darf ee das nicht spüren?

Wütend bindet er den Sack auf und fährt sich mit einer der Klingen über die obere Seite seines linken Unterarms, vom Mittelfingerknochen angefangen bis zum Ellebogen.

Nichts. Nur Blut, das aus der Wunde quollt und auf seine Beine und auf den Keramikboden der Dusche tropft.

Er beobachtet diesen Fluss desinteressiert und wird müde.

Erst das Haustürschloß reisst ihn zurück, panisch sieht er sich um, sein Arm blutet immer noch wie Hölle, was nun?

"Juu, bin wieder da!", rufst du fröhlich und ziehst deine Jacke und Schuhe aus.

"Juu?", wiederholst du lauter und ahnst böses, da er nicht direkt antwortet, so wie sonst immer.

Schnell rennst du in euer Zimmer und daraufhin direkt in das Bad. Geschockt starrst du ihn an, dann kramst du Taschentücher hervor und ein Mittel, das Wunden reinigt, damit putzt du diese sorgsam ab und verbindest Arm samt Hand, sodass alles gut sitzt und hält, dann seufzt du.

"Tut mir leid.", seine Stimme ist leise und zittrig, sie klingt verletzt und verwundbar.

"Ist okay." Ist es nicht.

Du setzt dich zu ihm und nimmst ihn tröstend in die Arme, bevor er zu weinen beginnt.

Stumm, wortlos, dennoch mit viel Gefühl und Ausdruckskraft.

Du streichelst ihn vorsichtig und machst ''Shh"-Geräusche.

"Ist okay, Juu, ist okay, beruhige dich, ich bin dir nicht böse, niemand ist es, wir schaffen das.", versprichst du ihm.

Dieses Versprechen hast du immer gehalten, bis heute, und du wirst es auch immer. Für ihn. Für euch.

Weil ihr euch gegenseitig liebt.