Tatuierung

XIII. Schlechter Einfluss

"Dann los.", seufzte ich.

"Ich habe noch eine Vorlesung.", sagte sie und nahm meine Hand. Sie zog mich mit.

"Ob das eine gute Idee war?", fragte eher mich als sie. Sie gluckste belustigt. Sie führte mich in ein großes Gebäude. Innerhalb kam es mir vor wie ein Irrgarten. Sie wollte in den Saal gehen aber ich blieb stehen. Sie sah mich an.

"Komm.", meinte sie.

"Ich darf da nicht rein.", meinte ich trocken. Sie zog eine Augenbraue hoch.

"Seit wann befolgst du regeln? Wie ich das sehe willst du dich nur drücken." Ich schnaubte und ging mit rein. Wir saßen weiter hinten. Der Junge von vorhin setzte sich neben Liva und schob ein Block mit Stift zu ihr rüber.

"Deine Schwester meinte ich soll dir das geben.", flüsterte er.

"Danke Flo.", bedankte Liva sich und lehnte sich zurück. Der Professor kam rein. Alle wurden ruhig. Der fing an zu reden und ich mich zu langweilen. Schule war noch nie meins. Liva hörte zu und spielte mit dem Stift. Sie wirkte so konzentriert. Ich legte meine Hand auf ihr und nahm ihr den Stift weg. Wenn sie will dass ich ruhig bliebe dann sollte ich Beschäftigung haben. Ich zog den Block zu mir rüber und fing an zu zeichnen.

Ich bemerkte wie sie mich beobachtete mit einem zarten Lächeln.

"Schau nach vorne.", murmelte ich. Ertappt schaute sie schnell nach vorne. Die Zeit verging doch schneller als erwartet. Liva beugte sich zu mir rüber und flüsterte, "Die Stunde ist vorbei. wir können gehen." Ich schaute auf und bemerkte dass viele schon raus gegangen sind. ich schob meine Zeichnung zu ihr rüber und stand auf.

"Damit du nicht wieder eine Zeichnung einfach klaust.", sagte ich. Liva wurde rot und sah sich die Zeichnung genauer an. ihre Augen weiteten sich. Ich hatte sie gezeichnet in dem Moment als sie zu mir hoch geschaut hatte heute Morgen.

"Wow also zeichnen kannst du."

"Wenn du das jemanden sagst mache ich dir das Leben zur Hölle.", drohe ich und gehe aus der Sitzreihe. Sie geht schmunzelnd an mir vorbei. Nach ein paar Schritten blieb sie wieder stehen und drehte sich zu mir um.

"Woher weißt du dass ich die andere Zeichnung habe?"

"Wir sollten gehen.", lenkte ich ab und ging an ihr vorbei.

"Alex sag mir die Wahrheit.", sagte sie sanft.

"Du hast eine interessante Pinnwand.", murmelte ich und ging weiter. Sie lief mir hinterher. Draußen hielt sie mich am Arm fest.

"Bist du in mein Zimmer eingebrochen?", fragte sie ruhig.

"Könnte möglich sein.", meinte ich achselzuckend. Sie schnalzte mit der Zunge.

"Bad Girl.", sagte sie und ging in die gegensätzliche Richtung. Ich schlenderte ihr hinterher. Wie kann man nur so gut aussehen? Ich biss mir auf die Unterlippe. Sie ging auf ein Café zu. Sie ging rein ich also auch.

"Setz dich ich bring dir ein Kaffee mit.", sagte sie.

"Gib mir keine Befehle.", flüsterte ich an ihrem Ohr. Ich ging trotzdem zu einem Tisch und setzte mich auf die Bank. Nach ein paar Minuten setzte sich Liva neben mich und schob mir ein Kaffee rüber.

"Was soll das hier werden?", fragte ich und fuhr mit einem Finger über den Rand der Tasse.

"Ich will etwas Zeit mit dir verbringen damit ich mir nicht sagen kann dass ich es nicht versucht hätte.", erklärte sie. Sie schaute starr geradeaus.

"Ich verstehe das alles nicht.", murmelte ich. Sie sah mich an.

"Was verstehst du nicht?", fragte sie. Bevor ich antworten konnte warf sich Sahra auf die Bank gegenüber von uns. Dieses Mal in Zivil.

"Okay Liva stell uns endlich vor.", forderte sie sofort. Sie musterte mich. Liva lehnte sich nach hinten.

"Sahra das ist Alexandra. Alex das ist die verrückte Sahra aus dem Restaurant.", stellte Liva uns vor.

"Sei nicht so gemein. Ich brauche mehr Infos. Woher kennt ihr euch?", wollte Sahra wissen. Ich wollte gerade etwas sagen aber Liva trat mir gegen das Knie.

"Aua.", zischte ich. Sahra lachte.

"Komm schon erzählt mir alles. Wie alt bist du? Woher kommst du? Studierst du hier?", bombardierte sie mich mit Fragen.

„Schlimmer als ein Verhör.", kommentierte ich. Liva trank ein Schluck und schaute weiter woanders hin.

„Also ich studiere nicht. Ich hasse die Schule. Ich brauche das nicht.", sagte ich und musterte Sahra.

„Was machst du denn?", fragte sie und Liva verschluckte sich.

„Zurzeit nichts Besonderes. Mal sehen was so passiert.", meinte ich und dachte an die Leute die ich noch fertig machen muss. Ich trank einen Schluck.

„Man hätte echt denken können dass du hier studierst.", meinte Sahra nachdenklich. Ich verschluckte mich am Kaffee und Liva kicherte.

„Wie alt bist? Du wirkst jung."

„Was soll mir das denn sagen?", brumme ich.

„Sahra sei nett zu ihr.", mischte sich Liva kurz ein.

„Ich bin zweiundzwanzig.", beantwortete ich ihre Frage.

„Sie lenkt unsere Liva in der Vorlesung ab.", warf jemand ein. Der Junge der so schüchtern wirkte.

„Du hast also einen schlechten Einfluss auf unsere Liva.", sagte Sahra und dieser Flo setzte sich neben sie.

„Das sage ich ihr schon seit dem ich sie wieder gesehen habe.", sagte ich und wurde schon wieder getreten.

„Dein Tritt tut weh das solltest du wissen.", zischte ich. Liva warf mir einen sehr warnenden Blick zu.

„Also was hast du mit unserer Liva vor?", fragte diese Typ. Ich trank provokativ mein Kaffee. Alle drei starrten mich an.

„Nichts illegales.", sagte ich schließlich.

„Das ist schon mal gut aber..", Sahra heulte auf.

„Der Tritt tut echt weh oder?", fragte ich und bekam noch einen ab.

„Liva wenn du mir nichts sagen willst dann frage ich deine Schwester die gerade auf uns zu kommt.", erpresste Sahra sie. Liva sah mich zweifelnd an. Piper tauchte neben Liva auf und sah mich ernst an.

„Du solltest verschwinden. Scott und seine Freunde kommen."

„Sie hat nichts mit ihnen zu tun.", fauchte Liva. Ich beugte mich zu ihr rüber so dass ich ihr ins Ohr flüstern konnte, „Liva. Princess. Ich war das mit denen. Sie sollten nicht sehen dass du etwas mit mir zu tun hast sonst könntest du in Gefahr geraten. Bitte lass mich gehen. Ruf mich einfach. Ich bleibe in der Nähe. Dann bezahle ich die Schuld ganz zurück." Ich sah wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Sie schüttelte den Kopf.

„Du bleibst. Ich habe den ganzen restlichen Tag.", meinte sie traurig. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ich schaute mich um aber die Jungs waren noch nicht zu sehen. Ich sprang auf die Bank und dann über den Tisch. Ich stand neben Piper.

„Halt sie hier.", sagte ich zu ihr und lief zügig daraus. Ich biege um eine Ecke und trete Scott gegenüber.