KAPITEL 1

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Kniend saß ich auf meinem flauschigen hellgrauen Teppich. Vor mir lag mein geöffneter schwarzer Koffer. In diesem lag ein großer Haufen zusammengelegter Wäsche und anderes Zeugs, wie eine Zahnbürste, Shampoo usw. "Wie soll ich den Mist bloß zukriegen?" fragte ich mich selber und stöhnte genervt. Es klopfte leise an meiner Tür. "Herein." seufzte ich und sah auf. William, mein großer Bruder öffnete die Tür und sah mich mitleidig an. Sein blondes Haar war vom Schlaf geplättet und er trug immer noch seine hässliche Pyjamahose. Sie war schwarz-weiß kariert und ich fand sie einfach nur potthässlich. Dazu trug er ein weißes T-Shirt und weiße Flausche socken. William hasste es ohne oder mit unbequeme Socken zu schlafen. "Brauchst du noch Hilfe?" fragte er und kam auf mich zu. "Ich kriege dieses blöde Ding niemals zu." schmollte ich. Grinsend bückte er sich und schloss den Koffer. "Wow." sagte ich überrascht und sah meinen Bruder mit großen Augen an. "Hast du überhaupt versucht ihn zuzumachen?" fragte er mich. "Nö, habe ich nicht." sagte ich grinsend und rappelte mich auf, um mich zu strecken. Will lachte rau. Sein Handy vibrierte und er zog es aus seine Hosentasche. "Sie sind gleich da." sagte er und steckte es wieder ein. Bei diesen Worten schlug mein Herz sofort schneller. "Sehr gut, dann geh ich jetzt meine Zähne putzen und ziehe mir etwas ordentliches an." sagte ich und klatschte in meine Hände. "Mach das." sagte Will und stand ebenfalls auf. Auf dem Weg zur Tür drehte er sich noch einmal zu mir um. "Evy?" fragte er mich. "Mh?" machte ich und sah ihn an. "Happy Birthday Kleine." sagte er und zwinkerte mir zu. Bevor ich etwas erwidern konnte war er auch schon aus meinem Zimmer gegangen. Schmunzelnd drehte ich mich meinem weißen Kleiderschrank zu und öffnete ihn. Ich entschied mich für süße weiße Spitzenunterwäsche und ein Sommerkleid. Das Kleid ist weiß mit kleinen blauen Blümchen. Ich band mir meine braunen Haare zu einem Dutt und schminkte mich, dann nahm ich mir meine Lieblingskette und hing sie mir um den Hals. Ich betrachtete mich kurz in meinem Spiegel und nickte dann zufrieden. Danach schnappte ich mir mein Handy von meinem Bett und ging ins Badezimmer, um mir meine Zähne zu putzen. Währenddessen checkte ich meine Nachrichten - Die meisten waren Glückwünsche zu meinem 19. Geburtstag. Und 7 verpasste Anrufe. 2 von meiner Mutter, dann 2 von meiner besten Freundin und 3 von meinem Freund. Ich tippte die Nummer von meiner Mom ein und stellte mein Handy auf Lautsprecher. "Evelyn Schatz?" fragte sie am anderen Ende der Leitung. "Hey Mom." sagte ich und spülte meinen Mund mit kaltem Wasser aus. "Alles liebe zu deinem 19. Geburtstag mein Schatz." sagte sie glücklich. "Danke Mom." sagte ich und setzte mich auf den Badewannen-rand. "Es tut mir so leid, dass wir nicht bei dir sein können. Dein Vater hat diesen Urlaub so komisch gebucht." sagte sie und seufzte. "Mom .... Es ist nur mein Geburtstag." murmelte ich und sah auf meine Füße. Sie schnaufte empört am anderen Ende der Leitung. "Ja eben. Es ist dein Geburtstag und dann noch dein 19." Ich verdrehte meine Augen. "Also Schätzchen. Ich muss jetzt leider schon auflegen, denn um 12 beginnt unser Surf-Kurs. Ich liebe dich und viel Spaß dir noch. Ach ja und schreib mir, wenn ihr in eurem Hotel seit." sagte sie liebevoll und legte auf, als ich ihr sagte, dass ich sie auch lieb habe. Ich stand auf und ging zum Waschbecken, um mir meinen Mund auszuspülen, dann sah ich noch ein letztes mal in den Spiegel und ging aus dem Badezimmer. "Ich hab gerade mit Mom telefoniert." rief ich laut und ging die Treppen hinunter, in die Küche. "Und wie geht es ihr?" fragte Williams Stimme aus der Küche. "Gut denke ich. Sie haben gleich irgendeinen Surfkurs." erzählte ich und ging zu ihm. Ich setzte mich auf die Kücheninsel und sah zu ihm. Er stand mit dem Rücken zu mir. "Sie gehen so früh schon surfen?" fragte er. Ich guckte auf mein Handy und antworte auf die Glückwünsche. "Naja, bei denen ist es ja schließlich schon halb 12 oder so." sagte ich und sah automatisch auf die Uhrzeit. 03:33 Uhr. "Auf jeden Fall meinte sie dann, dass Dad die Reise blöd gebucht hat." erzählte ich weiter. William lachte. "Wo sind sie nochmal?" fragte er mich. "Irgendwo in Amerika. Keine Ahnung. Was machst du da eigentlich?" fragte ich ihn. "Soo." sagte er leise und drehte sich zu mir um. William kam mit einem großen Kuchen auf mich zu. "Will .... Es ist nur mein Geburtstag." seufzte ich und legte mein Handy bei Seite. "Das sagst du jedes Jahr und jedes Jahr sage ich dir dann, dass du leise sein sollst." sagte er grinsend. Ich musste lachen und holte Luft, um die Kerzen auszupusten. "Yaay!" freute er sich und stellte den Kuchen neben mir ab. "Hab dich lieb Kleine." sagte er und gab mir einen Kuss auf meinen Kopf. "Ich dich auch Will." sagte ich und lächelte ihn an. Mein Handy fing an zu vibrieren. "Wahrscheinlich sind sie jetzt da. Ich hol schon mal unsere Sachen." sagte er und verschwand aus der Küche. Ich nahm mein Handy und wischte den grünen Kreis zur Seite. "Hey." sagte ich. "Hey Baby." begrüßte mich Mason, mein Freund. "Wir sind in zwei Minuten da." sagte er. "Okay." grinste ich und biss mir auf meine Lippe. "Bis gleich Babe." sagte er und ich wollte gerade auflegen. "Ach ja warte!" sagte er schnell. "Was denn?" fragte ein bisschen erschrocken. "Alles gute zum Geburtstag Prinzessin." sagte er schnell und lachte.


Unser unendlicher Sommer.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt