KAPITEL 10

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!!! Cats Sich !!!

"Vielleicht bist du das Biest und nicht Clarissa!"  schrie Will total aufgebracht. Ich riss die Augen auf und stand so ruckartig auf, dass mein Stuhl umfiel. "William!" rief ich. Evy stand mit roten glasigen Augen da. Man sah ihr an, dass sie unglaublich verletzt war von diesen Worten. Dann ging Will auf sie zu. Er entschuldigte sich vorsichtig, doch ich wusste, dass Evy schon längst zu verletzt war. Wütend griff sie nach ihrem Kaffee und kippte ihn über William. Tränen liefen ihr über ihre Wange. Sie drehte sich um und ging, ging schnell die Treppe hoch. 

Stille.

"Fuck." flüsterte Will, der immer noch geschockt an dergleichen Stelle stand. "Ich... Ich muss zu ihr." sagte Will leise und ging los, doch Mason hielt ihn auf. "Lass mich zuerst Bro. Ich glaube sie hat gerade viel zu verarbeiten okay?" Mason gab ihm einen leichten Klaps auf die Schulter und verschwand ebenfalls. "Was habe ich getan?" fragte Will sich und setzte sich vorsichtig hin. "Will... Streit gehört auch mal mit dazu." sagte ich und ging zu ihm. Am liebsten hätte ich ihm was ganz anderes gesagt. WARUM ZUM TEUFEL HAST DU MICH FAST GEKÜSST?! UND DANN NOCH SO EINE WIE CLARISSA???!!! WILLIAM DU BIST SO DUMM! DEINE SCHWESTER VERSUCHT DIR DIE AUGEN ZU ÖFFNEN UND DU DUMMKOPF BRÜLLST SIE AN! So etwas hätte ich ihm jetzt gerne gesagt, aber das konnte er jetzt nicht gebrauchen. Vorsichtig kniete ich mich zu ihm herunter und legte meine Hände auf seine Knie. Ich zog sie jedoch sofort wieder zurück, denn ich fand den Gedanken komisch ihm so nahe zu sein, wenn er eine Freundin hat. "Will sie brauch jetzt einfach Zeit." sagte ich ruhig. Er hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben. "Was natürlich nicht klappt, wenn Claudia morgen kommt." sagte ich. "Clarissa." korrigierte er mich und nahm sein Gesicht aus den Händen. "Hast du ihren Blick gesehen?" fragte er mich. Es zerbrach mir das Herz, denn ich merkte wie sehr er deshalb litt. "Natürlich haben die Worte sie verletzt. Du bist ihr Bruder." sagte ich und seufzte. "Ich bin ein scheiß Bruder." Ich nickte. "Heute warst du ein scheiß Bruder, aber das kannst du wieder gut machen." Er sah mich mit großen Augen an. Warum bloß Clarissa? Wollte ich ihn fragen, ließ es dann aber sein. Plötzlich hob Will seinen Kopf und stand auf. Ich fiel fast um und drehte mich krüppelig um. Mason stand da. "Und?" fragte Will mit rauer Stimme. Mason schüttelte den Kopf. "Sie will nicht mit mir reden. Sie weint und ist unglaublich wütend auf uns." sagte er und setzte sich frustriert hin. Dann lag es wohl an mir. "Ich gehe jetzt zu Evy. Solange überlegt ihr euch, was wir heute machen können, damit sie bessere Laune bekommt." sagte ich streng und ging. Die Stufen knarzten und schon hier konnte ich Gejaule von ihrer Lieblings Band hören. Ich nährte mich ihrem Zimmer und klopfte an. "Geh weg Mason!" schrie sie sofort und warf etwas gegen die Tür. "Ich bin es Cat." sagte ich. Die Musik ging aus und sie öffnete die Tür. Ihre Augen waren rot und verheult. Sofort nahm ich sie in meine Arme. Sie heulte nur noch mehr. Ich konnte es auch nicht mehr aufhalten. 

Später lagen wir zusammen auf ihrem Bett und redeten. Redeten über alles, was unten in der Küche passiert war. Sie ist dann eingeschlafen und ich bin zu den Jungs gegangen, die immer noch frustriert vor der Treppe warteten. "Und?" fragten beide sofort, als sie mich sahen. "Sie schläft jetzt." sagte ich. Williams Mundwinkel zuckten. - Wenn Evy sauer war oder traurig schlief sie unglaublich schnell ein. "Denkst du, dass ich zu ihr kann?" fragte mich Mason. "Ich denke schon.... Ihr geht es ein wenig besser, aber sie ist immer noch sauer. Sehr sauer." sagte ich ehrlich. Er nickte, ging an mir vorbei und verschwand wieder. "Danke." sagte Will. Ich zuckte mit meine Schultern und setzte mich hin. "Und was hast du dir so überlegt?" fragte ich ihn und bemerkte, dass man durch sein nasses weißes Shirt seinen Bauch sehen konnte. Sofort sah ich woanders hin. "Wir können in die Stadt und dort gehen wir in den Laden, in den sie unbedingt wollte." schlug er unsicher vor. Ich nickte. Das könnte gut werden dachte ich mir. Das Problem bei Evy war bloß, dass sie sehr nachtragend ist, also würde es ein Weilchen dauern, bis sie wieder besser drauf ist. "Ich hoffe sie vergisst das alles schnell wieder." sagte ich. William nickte und fuhr sich durch seine Haare. "Cat, also das wegen.... Wegen Clarissa..." stotterte er. Ich schloss kurz meine Augen. "Eigentlich..." "Ist in Ordnung Will." unterbrach ich ihn. "Wirklich." sagte ich dann. Vielleicht sollte ich auch noch einmal kurz meine Augen zu machen. Gähnend stand ich auf und ging in Richtung Schlafzimmer. "Wohin gehst du?" fragte Will mich. "Na in mein Zimmer, schlafen." sagte ich. Etwas enttäuschendes huschte über sein Gesicht. "Willst du nicht bei mir schlafen?" fragte er mich unsicher. Ich schüttelte den Kopf. "Nein Will. Du hast eine Freundin." sagte ich und drehte mich schnell um, damit er meine Tränen nicht sah.


Unser unendlicher Sommer.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt