Kapitel 1

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Ich strich meine blonden schulterlangen Haare aus meinem Gesicht. "Jane" . Ich seufzte und flitzte schnell die Leiter unserer kleinen Hütte runter. Meine Mutter die mich gerufen hatte öffnete gerade die Tür und ging nach draußen. Ich folgte ihr. Die Sonne war gerade aufgegangen und die Hütten leuchteten rötlich. " Ich gähnte nochmal ausgiebig und lief zu der größten Hütte. Hier lebte Hannah, sie war auch 12, so wie ich. Ich klopfte und öffnete die Tür. Es war Samstag. Leider. Das hieß nähmlich Unterricht.
Der Unterricht, den mein Vater gab, war eigentlich ganz okay, was nichts an der Tatsache änderte das ich lieber im Wald spielte der sich rund um die Hütten meilenweit erstreckte. Ich setzte mich auf einen der Stühle im Wohnzimmer und wartete auch die anderen die Männer, also die Väter der anderen Kinder und natürlich meiner, würden gleich aufbrechen und haben uns versprochen zu erzählen warum wir mitten im Wald lebten, und nicht in der Stadt. Sie fuhren öfter mal weg, mit Geländewagen, und kehrten dann ungefähr eine Woche später wieder zurück. Einmal war mein Vater mit einer Narbe zurück gekommen, ich hatte mir echt Sorgen gemacht und umso mehr versucht rauszufinden was sie immer machten, aber sie hielten dicht. " So dann fangen wir mal an" meinte mein Vater und riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte garnicht bemerkt das sich alle, die am Unterricht teilnahmen schon hier eingefunden hatten. Wir stellten unsere Stühle in eine Reihe, ich saß zwischen Anna meiner besten Freundin und Nick, unsere 'Klasse' bestand aus sechs Kinder, alle 11-13 Jahre alt, die anderen Kinder waren viel zu klein zum Unterricht oder hatten ihn schon hinter sich. Ich versuchte meinem Vater zuzuhören,  doch ich war viel zu aufgeregt. " So das wars" beendete Christian, mein Vater den Unterricht. Ich sprang auf und lief aus unserer Hütte, in der der Unterricht abgehalten wurde. Ich streckte mich und gähnte. Die anderen kamen zu mir, wir wollten kurz frische Luft schnappen. Nach zwei Minuten öffnete ich wieder die Tür und betrat mit den anderen die Wohnung.  Kurz nachdem wir es uns gemütlich gemacht hatten knirschte die Tür und Christian und Markus, die Väter von mir und Hannah, traten ein. Sie setzten sich ebenfalls hin. Und wir sahen sie Neugierig an." Also, dann möchte ich euch jetzt mal alles erzählen" meinte Tom und blickte zu unsere Überraschung Christian traurig an " Wir waren alle noch jung, als eine Verbrecher-bande ins Land kam.Es fing damit an, dass kein Kind mehr alleine auf die Straße durfte, doch es wirde von Zeit zu Zeit schlimmer. Die Bürger wurden erpresst und Bandenmitglieder wurden Politiker und stelten neue Regeln auf, wie zum Beispiel, das die Todesstrafe wieder erlaubt war. Leute die nichts gemacht haben, kamen ins Gefängnis oder wurden getötet.  Christian, Thomas, Markus, Jan und ich, eure Väter, hattengerade zusammen studiert und waren entsetzt von der Bande. Wir Gründeten eine Gruppe mit unseren Freunden und wiedersetzten uns der ihnen.Doch das war ein Fehler, unsere Freunde wurden alle getötet oder festgenommen. Und wir wurden gesucht. Auf uns wurde viel Kopfgeld gelegt und wir schwebten in tödlicher Gefahr. Deshalb haben wir beschlossen zu fliehen, der Wald gilt in der Stadt als Verflucht und uns wurde erzählt das dort Bären und Raubkatzen lebten. Christian glaubte das alles nicht und so sind wir  los gezogen. Kurz nachdem Jessi geboren wurde ist ihre Mutter noch auf der Reise gestorben." er stoppte kurz und wir sahen uns alle mit großen ängstlichen Augen an. " Wir waren wegen dem ganzen Gepäck eine Woche unterwegs und fanden schließlich eine große Lichtung" erzählte Markus weiter" auf der wir jetzt leben. Wir bauten Hütten und ließen uns mit unseren Frauen hier nieder. Wir fahren öfter in die stadt um Medizin zu besorgen und etwas über die Bande rauszugriegen. Leider ist die Reise immer sehr riskant und manchmal kommt es zu Kämpfen." Ich war geschockt über die Geschichte?, doch mir wurde alles plötzlich klarer... " das wars" beendete Christian den Bericht, und ich bekam Mitleid mit den beide, es war sicher nicht so einfach daran zurück zu denken. Nick legte mir eine Hand auf die Schulter und fragte ob ich mit rauskäme, ich nickte, den ich brauchte gerade jemanden mit dem ich über alles reden konnte. Wir verließen schweigent das Haus und gingen ein wenig in den Wald hinein zu unserer Lieblingsstelle. Ein kleiner Bach lief hier entlang und über der blumenbeseumten Lichtung flogen Schmeterlinge in der Luft und hinterließen eine romantische Atmosphäre. Ich legte micht in die Wiese und Nick setzte sich neben mich.

Ich hatte mit Nick über alles geredet und fühlte mich wieder besser, wir gingen zusammen zu den Hütten zurück um uns von unseren Vätern zu verabschieden. Die ganzen , Dorfbewohner' standen bei den Autos und drückten sich gegenseitig und wünschten Glück. Als sie mit den selbstgebauten, kleinen Geländewagen weg fuhren winkten wir ihnen noch lange hinterher, bis sie hinter den Bäumen verschwanden. Die Gesellschaft löste sich und ging zurück in die Hütten oder ging ihren Erledigungen im Freien nach. Die Kinder blieben am Längsten stehen und Lea, Hannahs dreijährige Schwester began zu weinen. Pepe ihr Zwillingsbruder strich ihr mit der kleinen Hand tröstend über den Kopf und ich musste lächeln. Die beiden waren total süß und hatten sich noch nie gestritten. Hannah ging zu ihnen und meinte" es ist schon spät, ich bringe euch ins Bett. "Sie nahm Lea auf den Arm und befahl Pepe ihr zu folgen. Ich blickte zum Himmel, der schon dunkel war und an der einen seite rot leuchtete wo die Sonne unter gegangen war. Die Zeit war schnell vergangen.

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