20|| Das zwanzigste Kapitel oder die sieben Zwerge
Alle waren begeistert; Dumbledore hatte nicht
zu viel versprochen. Die Halle war mit Aufregung und Freude gefüllt, aber plötzlich verfärbte sich das Feuer des Kelches abermals rot.Funken sprühten, eine große Flamme schoss in die Höhe und ein gespenstischer Wind wehte über die Köpfe der Schüler hinweg. Das Lüftchen entwickelte sich jedoch schnell zu einem richtigen Sturm, der alles andere aus blies, Pergamente durcheinander brachte und dann einen Zettel ausspuckte.
Wie in Trance nahm Dumbledore mit klammen Fingern den Zettel in die Hand und las still den Namen vor. Alle anderen bemerkten es nicht, aber ich sah wie sein Blick starr würde und sich seine Pupillen weiteten. Was war passiert?
Er räusperte sich und ich schreckte sogar kurz auf. Cedric hatte mich durcheinander gebracht.
Fred sah mich kurz an und lächelte mir aufmunternd zu, aber ich war zu müde zum lächeln. Es war nicht so, dass ich müde war und schlafen musste, das wäre unsinnig gewesen, aber ich war erschöpft und irgendwie fühlte ich mich schwindlig.
,,Harry Potter", ertönte Albus' Stimme. Mir wurde schlecht.
Ich drehte mich zu Harry um, der aussah als würde er grippieren. Alle Schüler wollten ihn nun sehen; stellten sich auf ihre Stühle oder verdrehten sich die Hälse um einen Blick auf den Champion werfen konnten.
Die Lehrer berieten sich und ich rutschte ungeduldig hin und her. Ich traute mich nicht, meine Freunde anzusehen.,,Ich hab meinen Namen nicht eingeworfen", sagte Harry nach einiger Zeit fassungslos. ,,Das wisst ihr doch."
Ich versuchte mich an einem Lächeln, um ihn aufzuheitern, aber ich war ebenfalls geschockt und mein Lächeln verwandelte sich in eine klägliche Grimasse.Harry wurde von Dumbledore nach oben gebeten und nach kurzem Zögern und Hermine, die versuchte, Harry aus seinem Albtraum zu schütteln, stand er da. Vor der gesamten Schule. Plus minus ein zwei Ratten.
Er ging zu den anderen Champions in die Kammer und ich schluckte.Ich begriff in dem Moment nicht, dass ich nun zwei meiner engsten Freunde in einem lebensgefährlichem Turnier hatte und auch nicht, dass ich sie beide verlieren könnte.
Ich bemerkte nicht, dass ich immer noch saß als schon alle weggegangen waren. Erst als mich jemand an meiner Schulter antippte, zuckte ich auf.
,,Fred... du hast mich erschreckt", sagte ich außer Atem.
,,Tut mir leid, das wollte ich nicht", entschuldigte er sich. ,,Es ist nur, alle sind schon weg und wir sollten langsam mal in den Gemeinschaftsraum gehen."
,,Alles, aber nicht in den Gemeinschaftsraum.", sagte ich.Ich wollte nicht mit allem bombardiert werden. Ich wollte nicht Hermines Gesicht sehen, das mich bemitleidete oder Rons, das fassungslos in die Leere sah während er einen Pudding aus der Küche aß oder Neville, der Angst hatte vor dem, was kommen würde und besonders nicht Dracos, das wahrscheinlich wieder irgendeinen Müll verbreitete.
,,Wohin dann?", fragte Fred. Er war gar nicht überrascht oder so, es war als würde er es verstehen und ich lächelte im Inneren. Um meine Mundwinkel zu verziehen, war ich zu müde.
,,Ich weiß nicht. Irgendwie weg", sagte ich.,,Wie wäre es mit einem geheimen Ausflug?", schlug er mit tieferer und leisere Stimme vor und beugte sich dabei so weit vor, dass ich seinen unwiderstehlichen Geruch riechen konnte.
,,Hmm", machte ich ganz verträumt. Und beugte mich ungewollt weiter auf ihn zu.
,,Gut. Dann komm" Ganz unvorbereitet griff er nach meiner Hand und zog mich auf die Beine.
,,Ich kann jetzt laufen", sagte ich mit ziemlich viel Stolz in der Stimme und setzte wackelig einen Schritt vor den anderen, während Fred mich nachdenklich ansah. ,,Ehrlich"