Kapitel 14

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Sie sah mir ins Gesicht. Ihre Stimme war leise. Eine zittrige sowie kalte Hand wurde auf meine Wange gelegt. Meine Augen waren glasig. Sie war hier und moch vor wenigen Augenblicken, fühlte sich alles geklärt, so sorgenfrei.

Aber wieder saßen wir hier, wieder waren da diese milliarden Fragen in meinem Kopf, die gegen meine Stirn dröhnten. Es lief immer noch meine Musik, aber es war immer wieder ein anderer Song, doch ich konnte nicht genau sagen, welcher das war.

Denn ich hatte mich da zu sehr in den Augen von Dalia verloren. Meine Brust tat weh, denn ich ahnte, dass das was sie sagen wird; wird mir nicht gefallen, ganz und gar nicht. Ais ihren Lippen emtweichte sich eim Seufzer und sie fing an es mir zu erzählen, Schritt für Schritt, ganz ruhig und langsam...

Dalias Sicht

Ich blickte in seine dunkelblauen Augen, die mich mit voller Erwartung, aber auch Angst, Angst vor dem was ich sagen würde, ansahen.. Ich fuhr seine leichten Wamgknochen nach und fing an zu reden.

"Also... Puuh das ist verdammt schwer für mich weisst du... Aber ich kann dir das nicht einfach vorenthalten, das ist nicht fair.Pass auf.. Es gibt Momente im Leben in denen man darüber nachdenken sollte, was für einen überhaupt wichtig ist und was für einen zählt.

Wir machen uns alle viel zu viele Sorgen. Sorgen wie, was ziehe ich morgen an? Wird das Wetter schön? Wird der Test gut verlaufen? Werden meine Eltern mich heute aus dem Haus lassen? Kommt heute überhaupt was gutes im Fernsehen? Werde ich diese tollen Schuhe von Mama bekommen? Werde ich auch endlich irgendwannal mein Zimmer renovieren können? Und noch mehr...

Aber was sind das Sorgen, sind das überhaupt welche? Nein... Es sind unnötige Dinge worüber wir uns den Kopf zerbrechen. Wir sollten eher die Dinge schätzem die wir habem und das Leben so genießen wie es ist, beziehungsweise das Beste daraus machen. Wenn wir uns nur Gedanken darum machen, dann haben wir auch die Chance unsere Leben wirklich einfach nur zu leben...

Du fragst dich jetzt sicher wieso ich so angefangen habe, und hier ist gleich mal die Antwort darauf... Ich... Ich bin nicht mehr lange hier.... Mir wurde gezeigt, dass ich das Leben leben soll, Dinge riskieren sollte... Puuh...

Tyler der Grund ist... ich hatte vor paar Wochen einen Zusammenbruch in der Schule.. Ich dachte, dass ich einfach nur ein Problem mit dem Kreislauf hätte... Ich kam dann ins Krankenhaus, doch dort fanden sie mehr heraus..

Die Ärzte haben alles bei mir abgecheckt... und haben dann auch gesehen, dass meine Lunge zu klein ist... das weisst du ja schon..."

Ich zitterte sehr und musste mich zusammen reißen um keinen Heulkrampf zu kriegen. Doch ich musste es endlich los werden...

"...nun ja... sie haben bei mir Schilddrüsenkrebs bei mir herausgefunden sowie gewisse Metastasen in meiner Lunge...  Der Arzt sagte zu mir, dass ich eine ganze Weile außerdem nicht mehr da war... Sie mussten mich wieder beleben.. Sie mussten mir Medikamenten geben, damit ich überhaupt überleben konnte...

Aber..."

Genau dann fing ich an zu weinen.

"Aber das wird mich nicht mehr lange am Leben erhalten... Der Krebs ist einfach zu stark und wurde zu spät entdeckt... Ich habe jetzt diesen Schlauch, da ich einen Sauerstofftank mit mir rumtragen muss, weil ich sonst anders keine Luft mehr bekomme...

Ich blieb dann nur noch zuhause, weil ich davor, bevor dieser Tank fertig war, mit meinem Beatmungsgerät herum gelaufen bin.. Ich konnte dir das einfach nicht so sagen, irgendwann werde ich gehen und ich wollte dich einfach nicht so verletzen, ich wollte nicht, dass du mit ansehen musst, wie mein Körper immer Schwächer wird... Das konnte ich dir doch nicht antun.. 

Aber du hast mir so sehr dein Herz ausgeschüttet, hast mir einfach gezeigt, dass ich du mich wirklich liebst und dich so gut wie nichts, erschüttern kann. Und dafür liebe ich dich. Ich hätte so einfach zu Jule und Papa gehen können so einfach und schnell. Aber irgendwas stimmte da nicht.. und das bist du. Ich bleibe solange auf dieser dummen und ungerechten Welt wie es nur geht.

Ich will dich bis zum Ende meiner Tage an meiner Seite haben... Denn ich brauche dich. Du erhellst mir mit deinem Lächeln den Tag, bringst mich zum Lachen, bereitest mir gute Laune. Tyler du bist der erste Junge den ich liebe, der allererste und du sollst auch der letzte für mich sein, denn es gibt so einen Menschen wie dich einfach nur einmal. Ich habe früher nicht an die Liebe geglaubt und dann kamst du und beweist mir das Gegenteil.. Du gibst mir die Kraft zum Weitermachen.. Ich...liebe.. dich... einfach mal mehr als alles andere, du bist mein Leben und es ist mir egal, was die Anderen dazu sagen. Du bist der einzige Mensch, der mich so liebt wie ich bin..."

Ich weinte und schluchtze vor mich hin Auch er vergoss viele Tränen. Seine Antwort auf das Ganze... war eine feste Umarmung und ein Kuss, voller Liebe. Und das reichte mir schon. Ich drückte ihn an mich. Ich wollte ihn nicht mehr verlassen, ich hatte verstanden, dass er meinem Leben erst einen Sinn gab....

Tylers Sicht

Wir saßen lange da. Arm im Arm und weinten uns bei dem anderen aus. Als wir nur noch leise Schluchzten, löste ich mich von ihr, sah ihr ins Gesicht und hielt ihre kalten Hände fest.

"Dalia.. Dalia Thounder, dann will ich heute und hier, dir versprechen, dass ich dir für die restliche Zeit, in der du hier bist, das schönste Leben dieser Welt bereiten.. Auch wenn es mein Herz zerreißt, diesen Fakt im Kopf zu tragen, dass du jeden Moment gehen wirst, werde ich alles tun, damit du glücklich bist.. Denn das was du gesagt hast, gilt genauso für mich. Ich liebe dich und durch dich kann ich das Alles hier erst 'Leben' nennen. Ich werde solange, solange dich in meinen Armen halten, bis alles vorbei ist... Ich liebe ich!"

Ich weinte bei diesen Worten auch wieder, nahm dann anschließend ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie. Ich wollte noch so viel mehr sagen, aber ich wusste nicht wie ich es weiter ausdrücken sollte. Also küsste ich sie um ihr mit diesem Kuss zu zeigen, dass sie einfach alles für mich ist und es immer  sein wird.

Das Leben kann uns auseinander reißen, kann uns trennen und so das ich sie nicht mehr sehe... Aber sie gehört in meinem Herzen und nur sie. Und das... für immer!

She's the oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt