Kapitel 4

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Es war Sonntag. Ich wachte mit leichten Kopfschmerzen auf, aber nicht, weil ich zu viel getrunken hatte, sondern weil ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte und nur an Dalia dachte, beziehungsweise dachte ich eher über sei nach.

Sie war ein komisches Mädchen. Ich sah auf die Uhr. Es war gerade mal 6:23 Uhr. Ich stöhnte. Wieso musste ich in der letzten Zeit immer so früh aufwachen und heute ausgerechnet auf einem Sonntag. Naja egal.

Da ich nicht mehr einschlafen würde, beschloss ich, dass ich dann wenigstens mit meinem Hund, die Bulldogge Spike rausgehen konnte. Also zog ich mir eine graue Jogginghose, ein weißes Top und darüber eine dunkelrote Strickjacke an und ein rote graues Basecap. Ich liebe diese Teile.

Ich lief die Treppen runter, band Spike an die Leine an, nahm den Hausschlüssel und lief los. Eine junges Mädchen kam mir entgegen. Es war Dalia. Was um Himmels Willen machte sie so früh um diese Uhrzeit draußen ?

Ihr Gesicht war von Tränen überströmt. Sie sah mich nicht an, sondern lief an mir vorbei. Ich bekam ein schlechtes Gewissen und lief ihr ein Stück hinterher und hielt sie am Arm fest: "Hey, wo willst du hin?"

Ihre Schläfe hatte einen tiefen Riss aus der Blut, bis zu ihrem Kinn runter lief. Ihr anderes Auge war blau angeschwollen, und auch ihr Ohr blutete.

Sie sah mich an. Ihre Tränen mischten sich mit dem Blut. Ihre Haaren waren zerzaust und ihre Kleidung war zum Teil zerissen und ihre Stimme war heiser und brüchig: "Nichts.. okay...Lass mich bitte einfach in Ruhe, ja ?"

Sie wollte weiter laufen, doch ich hielt sie noch fest: "Nein. Es ist nichts okay. Komm mal erstmal mit, ich lasse dich sicher nicht so herum laufen."

Sie grinste gespielt: "Sehe ich so scheiße aus?!" Ich nickte und sie senkte ihren Blick. Meine Hand griff nach ihrer und zusammen mit Spike liefen wir zu mir nachhause. Dann musste ich Spike wohl nachher einfach rauslassen.

Wir gingen rein. Meine Mum war schon längst weg, sie musste um 4:00 Uhr ihren Flug nach Ohio nehmen und mein Dad war noch auf Geschäftsreise. Dalia sah mich an: "Geh ruhig schon mal ins Wohnzimmer durch." sie nickte und tat das.

Ich ging ins Bad und holte den Erste Hilfekasten. Dalia sass auf der Couch und bestaunte alles. Den riesen Flachbildfernseher, die Lampen die an der Decke angebaut waren- einfach alles was da in diesem Raum stand.

Ich ging zu ihr und setze mich zu ihr auf die Couch: "Komm, erstmal machen wir deine Wunden sauber." Sie verzog das Gesicht: "Ich lasse mich garantiert nicht von dir anfassen." Ich verdrehte die Augen: "Hör doch mal auf zu diskutieren!!"

Sie seufzte und rutschte dann zu mir ran. Es war ein Wunder, dass sie das tat ohne mal einen dummen Kommentar abzugeben. Ich reinigte ihre Wunde und klebte ein kleines Pflaster auf ihren Riss. Dann stand ich auf und holte ihr ein Glas Cola und reichte es ihr. Sie nahm das dankend an und trank es sofort aus.

Ich stand vor ihr und reichte ihr meine Hand: "Komm mit." sagte ich mit einem leichten Lächeln. Wieder einmal verzog sie das Gesicht: "Wohin?!"

"Dalia. Du kannst mir trauen, ich tue dir schon nichts. Also komm." sie legte ihre Hand in meine und stand zögerlich auf.

Wir liefen ins Badezimmer. Ich kramte Handtücher aus dem großen Schrank und legte diese in die Arme von Dalia: "Nimm dir eine schöne warme Dusche und wenn du fertig bist, kannst du, warte..." ich rannte hoch und nahm einen grünen Pullover und eine schwarze Jogginghose raus, dann ging ich wieder zu Dalia und beendete meinen Satz: "...dann kannst du diese Sachen anziehen und dann kommst du zurück ins Wohnzimmer.

Ich mache dir solange etwas zu Essen." Ihre blaugrünen Augen funkelten mich an: "Wieso machst du das alles? Wieso hilfst du mir?" ich grinste: "Einer muss das ja tun." sie schmunzelte. Dann ging ich in die Küche.

Ich machte ihr eine Hühnersuppe. Als sie fertig war, musste ich lachen, sie sah in meinen Sachen schon ziemlich süß aus. Auch sie lachte, dann setzte sie sich auf die Couch hin. Ich gab ihr den Teller mit der Suppe und sie lächelte. Als sie aufgegessen hatte, stellte sie den auf dem Wohnzimmertisch ab.

Ich legte ihr eine rote Decke über die Schultern und sagte: "Und jetzt ruhst du dich etwas aus, ja?"

Sie antwortete: "Du bist so ein Aufreißer und ein Mädchenschwarm und kommst dazu noch eiskalt rüber, aber dann hilfst du mir so und sorgst dich um mich... Das steht dir nicht!"

Wir lachten los: "Naja ich kann auch nett sein, wenn ich will."

Sie lachte.

"Du, ich meine, das wäre schon echt krass, wenn ich dich so fertig und aufgelöst auf der Straße stehen lasse."

Sie nickte: "Aber du hättest mich ja, so wie die anderen einfach ignorieren oder anstarren können." Ich grinste: "Das habe ich aber nicht, wie du siehst."

Sie nickte zu stimmend: "Na dann erzähl mir mal was von dir Tyler. Ich würde schon gerne wissen, wen ich hier vor mir zu sitzen habe." Ich lachte: "Es gibt nicht viel zu erzählen, aber nun gut. Ich bin Tyler Storm, 18 Jahre alt. Habe Eltern die oft auf Geschäftsreise sind, aber die ich trotzdem liebe. Geschwister habe ich kein, aber dafür meine Bulldogge Spike. Bin jetzt in der 12.Klasse und gehe auf die Florence High School. Ich habe eine Vorliebe für schnelle Autos und bin so gut wie auf jeder Party dabei. Hm... meine Hobbys sind skaten, um die Häuser ziehen und mit meinen Leutis Scheiße zu bauen."

Ich grinste und sie lachte: "Also bist du der beliebte und böse Junge von neben an, ja?" Ich lachte: "Keine Ahnung. Ich verschaffe mir nur den nötigen Respekt." und zwinkerte. "Nun zu dir." fügte ich noch hinzu.

Sie seufzte: "Ich bin Dalia Thounder, 17 Jahre jung und wurde von meinen Eltern adoptiert, als ich 4 Jahre alt war. Wir zogen oft um und ja nun sind wir hier. Geschwister habe ich keine, keine Haustiere und ich liebe Tennisspielen, was mir meine Eltern verbieten.."

ich nickte:

"Okay. Cool du bist also die Neue. Du bist in meinem Deutschkurs nicht wahr?.. Zumindest haben sie von einer neuen gesprochen, die bald dazu kommt." sie nickte und lächelte: "Ja das bin ich."

Ich lächelte und sagte vorsichtig:"Und wer hat dich so krass verletzt?!" Ihr Lächeln verschwand und sagte kalt: "Das geht dich nichts an." Ich zog die Augenbrauen hoch: "Komm sag!" Sie sah mir tief in die Augen: "Nein. Ich sage es dir nicht."

Ich seufzte. Mit ihr zu diskutieren war sinnlos, weil sie so stur wie ein Esel war. Ich machte den Fernsehr an und beim Fernsehen, schlief sie in der Ecke der Couch ein.

Sie sah so friedlich aus, fast schon süß.. Ich stand auf und hob sie in meine Arme. Dann ging ich mit der schlafenden Dalia in mein Zinmer und legte sie dort in mein Bett.

Ich beschloss sie und mich bis Dienstag entschuldigen zu lassen, da ich nicht wollte, dass ihre ersten Tage an dieser Schule mit einem Gelächter oder anderes ausfallen würden. Mit diesem verletzten Gesicht wäre es so. Und da meine Eltern sowieso noch weg waren, gab es mit denen auch kein Stress.

She's the oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt