Kapitel 5.

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Kapitel 5

  "Lange nicht gesehen, Papa."
Ich ließ mich auf den leeren Stuhl fallen und saß nun meinem Vater gegenüber, oder soll ich eher 'Direktor sagen'. Ich hatte mir schon oft wegen unseres Familienstatus anhören müssen, distanziert zu denken. Sie sagten mir immer, Zuhause sei er mein Vater, in der Schule jedoch mein Direktor. Aber in meinen Ohren klang es wie völliger Schwachsinn. Man konnte seine Familie nicht auf einer Sekunde zur anderen als etwas komplett anderes sehen. Sie sind nun mal das was sie sind und werden es immer bleiben. Unsere Eltern. Egal ob sie nun Schülern Verweise ausschrieben oder Zuhause am Tisch gemütlich aßen.

  "Klara. Was für eine Ehre." Er schob ein Ordner beiseite und sah nicht begeistert aus. Ok. Es war teilweise auch verständlich. Wir haben gerade mal die Mitte des Monats erreicht und ich war nun schon zum zweiten Mal hier gelandet. Klingt in den Ohren derer, die hier ''Dauerkunden'' sind nach rein gar nichts im Vergleich zu ihnen aber bis auf familieren Anliegen war ich noch nie zu meinem Vater geschickt worden. Aber der Mai bewies nun anderes. Und auch wenn der Grund, wofür ich das erste mal hier saß, einfach nur überbewertet ist und allein durch eine Tat, die einfach im völlig falschen Moment geschah und gesehen wurde und mir um Haaresbreite 3 Tage Cafeteria-Dienst einbrachte, verursacht wurde. Als Direktor zeigte er wenig Verständnis. Er gehörter eher der kaltherzigen und ernsten 'Direktor-Spezies' an und jeder war davon betroffen, selbst das eigene Fleisch und Blut.

  "Was hast du wieder angestellt.", fuhr mein Vater fort und er sah mich erwartend an.

  "Ich habe wohl möglich meine Wut nicht unter Kontrolle halten können und Frau Fiore vielleicht nicht die nettesten Wörter an den Kopf geworfen. Aber sie hat es verdient. Wirklich." Mit einem Lächeln versuchte ich die Situation etwas abzukühlen, bevor hinterher ein großes Feuer zwischen uns entfacht. Ungern wollte ich jetzt mit meinem Vater ein lautstarkes 'Gespräch' führen, wenn neben an die Sekretärin saß, die Lehrer und Schüler ein und aus gingen. Auf eine große Show konnte ich nur zu gern verzichten. Mir reichten schon die Diskusionen am Esstisch. Also lächelte ich brav und tat auf Lieblingstochter. 

  "Erst Körperverletzung, jetzt beleidigst du Lehrer. Ich bin enttäuscht." Dann sei enttäuscht.

  "Also Körperverletzung kann man das echt nicht nennen, Papa. Es floss weder Blut noch gab es blaue Flecke. Ich habe einfach nur Elias am Kragen gepackt, weil er wie immer einen bis zum bitteren Ende provozieren musste. Er hatte es genau so verdient wie Fiore heute. Glaub mir." Mein Vater senkte seinen Kopf und sah halb über seine Brille. Man sah die Skepsis in seinen Augen funkeln. Typisch für ihn aber so war er nun mal. 

  "Was ist mit dir los ? Brauchst du ein Therapeut oder hast du vielleicht Aggressionsprobleme ? Du musst schon mit uns sprechen, Klara. So habe ich dich nicht erzogen. Ich dachte du wärst ein artiges Mädchen." Ich hielt die Luft an, stieß alles auf einmal wieder aus. Langsam ging mein Vater mit seinen Vermutungen auf mein Verhalten einen Tick zu weit. Es war nichts los mit mir. Weder benötigte ich eine Therapie, noch habe ich Aggressionsprobleme. Ich ballte meine Hände zur Faust. Mit diesem Thema traf er direkt ins Schwarze.

  "Du wagst es echt zu behaupten mich erzogen zu haben ? Hast du während ich groß geworden bin echt gar nichts mitbekommen? Du warst nie für mich da als ich noch klein war. Nie. Deine Arbeit hatte schon immer vorrang gehabt und ich wurde immer vernachlässigt. Ich war dir doch völlig egal. Was auch immer los war. Mama war für mich da. Nicht du. Selbst an meinen wichtigsten und schlimmsten Tagen warst du nie für mich da. Und falls du jetzt denken solltest, dass das es nicht stimmt, ich kann es liebend gern beweisen, Papa. Zum Beispiel als unser Karter Lenny gestorben ist. Ich habe im meinen Leben noch nie so geweint und du hattest mich nicht einmal in den Arm genommen oder als ich mit 11 meinen Auftritt mit meiner Ballettgruppe hatte. Zwei Plätze waren extra für meine Eltern reserviert worden, aber nur einer war besetzt. Drei mal darfst du raten wer nicht da war. Richtig. Du ! Aber das liegt Jahre zurück und daran ändern kann man auch nichts mehr. Aber du könntest es bei Laura versuchen ein aufrichtiger Vater zu sein, den ich nie kennenlernen durfte. Noch hast du die Chance, noch ist sie jung. Weißt du, mir ist es mit der Zeit egal geworden das du nicht für mich da sein konntest, aber du kannst dich vor den Fehler bewahren das gleiche auch bei Laura zu tun. Tue mir diesen gefallen, Papa. Sei bitte wenigsten für sie da. Laura hat ein Vater verdient und wenn du mich jetzt nicht verstehst dann das hast du keine Kinder verdient." Mein Blick wanderte vom Tisch zu ihm. Er saß, ruhig auf seinen Stuhl und schaute zum Ordner, denn er beiseite geschoben hatte, als ich sein Büro betrat. Ich spürte die Kälte zwischen uns. Er verstand einfach nicht. Arme Laura. Eine Träne lief meine Wange hinunter und ich stürmte aus dem Raum ehe mein Vater antworten konnte. Er rief mich nicht einmal zurück. 

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  "Gestern, nachdem ich wegen der Fiore-Aktion zu meinem Vater geschickt worden bin, eskalierte alles mal wieder. Wer hätte das gedacht, aber ich musste einfach mal alles raus lassen auch wenn der Zeitpunkt nicht im geringen passte. Was soll's. Weder mein Vater noch meine Mutter verstehen mich. Er ist immer noch völlig aufgebracht wegen der Beleidigung und meine Mutter wollte mir schon als Strafe dafür, die Geburtstagsparty meiner besten Freundin verbieten. Ich werde noch wahnsinning Zuhause. Und was noch schlimmer ist, keiner von den beiden sprach über das, was ich meinem Vater zuvor an den Kopf habe. Es schien, als wäre dieses Gespräch nie geschehen. Das stört mich. Nicht das ich schon lange bei meinem Vater abgeschrieben war, nein jetzt vernachlässigte mich sogar noch meine eigene Mutter. Zum Teufel mit mir. Warum erzähl ich es dir egentlich alles?" Ich stieß verzweifelt Luft aus. Mein Kopf lag in meinen Händen und ich wirklte wie ein Häufchen Elend. 

  "Vielleicht weil du viel zu verzweifelt bist um darüber nach zu denken und weil es manchmal zum Vorteil sein kann, über seine Probleme mit relativ 'distanzierte' und 'neutrale' Personen zu sprechen und ich bin so einer. Also sag jetzt, willst du zu deiner Cola und Schuss Wodka. Wir haben jede Menge im Vorrat.", frage mich Elias grinsend. Er stellte zwei Gläser vor uns ab und goß in seines Cola hinein. Ich sah dabei zu wie sich das Glas weiter und weiter füllte bis er ein Centimeter vor Ende des Glases anhielt und nun Cola in meins goß. Wenn man rein gar nichts zu tun hatte, dann konnten selbst und die uninteressantesten Dinge der Welt für einen unterhaltend wirken. Was hatte ich den schon groß zu tun. Zuhause war die Hölle los. Elisa war außer Haus, dennoch saß ich bei den Bressler's in der Küche und schüttete keinem geringsten als Elias mein Herz aus. Und auch erschreckend für mich war, das ich mich weder selber davon stoppte, noch verleugne das der Herr, wenn er wohl gemerkt wollte, ein guter Zuhörer sein konnte. Meine Verzweiflung kratzte an ihrer Grenze. 

  "Ich befinde mich in keiner Bar. Ich brauch kein Alkohol, Elias." Der Brünette lehnte sich leicht über die Küchentrese.

  "Kommt drauf an wie man es interpretiert, Liebes. Genug Indizien dafür, dass du dich scheinbar in einer Art künstlichen 'Bar' befindest, gibt es genug. Lass es mich dir demonstrieren. Die liebe Klara sitzt auf einem mit rotem Leder überzogenen 'Barhocker'. Mit ihren zarten Ärmchen stützt sie sich am Tresen ab und schüttet einer fremden aber mega mäßig gut aussehenden Person ihr Herz aus. Ok, Ok. Ich weiß ich bin keine Barkeeperin und mir fehlen die Brüste. Aber mal davon abgesehen stellen wir, die Anwesenden, fest, unsere kleine Klara befindet sich momentan in der hauseigenden Bressler-Bar und Barkeeper Elias wartet nur darauf, dem Gast etwas Alkohol in's Getränk zu schütten." Mit großen Gesten und verstellter Stimme demonstrierte er mein aktuellen Standort. Soll diesen Jungen doch einer vestehen.

  "Du bist mir nicht fremd, Elias. Das weißt du." Ich nahm mein Glas in meine Hand und setzte zum Trinken an.

  "Ich weiß, aber du wünscht dir ich wär's.", sprach er mit leiser Stimme und drehte sich weg. Keine Spur von Sarkasmus, keine Ironie. Er meinte es es ernst und seine Stimme klang - verletzt. Wieso ? Wir hassten uns doch. Oder ?

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Ahoi. :)

Ich habe endlich mal wieder Zeit gefunden weiter zu schreiben, erlich gesagt bleibt mir auch nicht viel übrig. Ferien sind angesagt all meine Freunde lassen sich es irgendwo im Ausland gut gehen. Und ich habe mich dazu verpflichet zusammen mit meinen Freund (er hat oft Nachtschicht -.-) für 3 Wochen auf die Wohnung einer Freundin auf zu passen. Ich werd die nächsten Wochen noch VIEL Zeit zum weiterschreiben finden. :)

Tut mir leid aber das Kapitel ist sehr kurz geraten aber eine frohe Nachricht darf ich euch überbringen. Ich bin gerade in Schreiblaune also dürfte das nächste Kapitel nicht lange auf sich warten lassen. 

Genug geredet. Ich wünsche alles die bereits Ferien haben wunderschöne und aufregende Ferien. ♥

P.S Ein großes Danke an alle die fleißig lesen, kommentieren und voten. Ihr gibt mir die Motivation weiter zu schreiben. :*

P.P.S Jack & Finn Harries sind HOT *-*

Technically in Love (Mr. Badboy) ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt