Technically in Love (Mr. Badboy) ON HOLD

Kapitel 6.

Kapitel 6.

Hass.

Das war es doch was zwischen uns war. Elias Bressler hasste mich. Er hatte es mir erst vor wenigen Tagen gesagt und er lügte nicht. Er durfte gar nicht auch wenn ich die Existenz von ehrlichen Badboys stark anzweifelte.

Elias hatte mir den Rücken zugewandt. Ich erkannte nur schwer was er tat, aber ich ahnte es schon und als kurz darauf eine noch geschlossene Wodka-Flasche direkt vor meiner Nase stand, hatte ich mal wieder richtig getippt. Er setzte mir zu oft Dinge die er aussprach in die Tat um. Und jetzt, während ich ein Tiefpunkt meines Lebens erreicht hatte, Verzweiflung, Trauer und Wut mein seelischen Zustand allmählich zerstörten, da ist das letzte das ich jetzt noch benötigte ein Schluck Alkohol. Jeder weiß, das Abhängig von der Laune, Alkohol verschiedene Wirkungen aufweisen kann. Meiner Meinung nach gab es drei Typen: 'Der-Ich-Habe-Es-Nötig-Typ', 'Das heulende Häufchen Elend' und der altbekannte 'Aggressive-Typ'. Mein Problem war. Alle drei Typen stimmten mit meiner aktuellen Gefühlslage über ein. Doch ich hatte weder Lust Elias, wegen meinen derzeitig verspürten Mangel an Geborgenheit und Zuwendung, an den Hals zu werfen, noch heulend in der nächst besten Ecke zu liegen oder alles und jeden zu zerlegen, wer es auch nur wagte sich mir in den Weg zu stellen. 

  "Nein Elias. Ich werde nicht trinken. Ich bin nicht so assozial wie du und trinke unter der Woche." Mit einem Kopfschütteln lehnte ich Elias Angebot ab.

  "Das ist doch nicht assozial. Nur ein Schluck. Zur Besserung deiner Laune. So möchte ich dich ungern auf Elisa los lassen. Nach Zahnarzt-Terminen wird sie zum - Vertrau mir einfach.", versuchte er mich zu überreden und die Versuchung stieg in mir. Er setzte sein unwiderstehliches Lächeln auf. Die kleinen Falten unter seinen Augen kamen zum Vorschein. Er akzeptierte mein Nein nicht, denn ohne meine Zustimmung goß er meinen bereits getrunkenen Schluck mit hochprozentigen Wodka nach. Ich rieb mir über die Stirn. Elias Bressler war unmöglich und keiner, selbst in 2000 Jahren, konnte seine Unverschämtheit übertreffen.

  "Nur ein Schluck." Ich schwieg, nahm mein Glas zur Hand und schaute zu ihm rüber. Ein Schluck wird mich schon nicht umbringen. "Auf dich, Liebes.", fuhr er fort und hielt sein Glas in die Höhe, machte sich zum Anstoß bereit.

  "Wieso auf mich?"

  "Dann nicht." Da war es wieder. Dieses verletzte in seine Stimme.

  "Ich hasse dich, Elias Bressler." Ohne zu zögern schüttete ich die Hälfte meiner Mischung den Rachen runter, gefolgt von einem schmerzhaften Brennen. Elias tat es mir gleich.

  "Ich dich-" auch. Aber er kam nicht dazu mein Hass gegenüber mir zu erwidern, da trat Elisa in die Küche. Ich sprang auf und warf die Arme um meine beste Freundin. Mit einem letzten Blick an Elias gewendet, verschwand ich mit Elisa in ihr Zimmer..

-

"Dreh dich bitte um. Ich kann dich so nicht ernst nehmen." Lachend rollte ich mich übers Bett, hielt mit meinen Händen mein Bauch. Ich hatte vergessen das heute Elisa's großer Zahnarzt-Termin für die Ziehung ihres linken Weißheitszahn war. Und so schmerzhaft wie es gewesen sein musste, sah sie auch aus. Ihre linke Wange wirkte angeschwollen und durch die noch nicht verflogene Lähmung hing ihre Lippe an der linken Seite etwas hinunter. Ihre Mundbewegungen, wenn sie sprach, sahen dadurch eigenartig aus. Sie amüsierten einen wirklich sehr. Und mir war bewusst, das es böse war, mich über das Leid eines Anderen lustig zu machen und zugegeben erwies sich ihr grauenhaftes Aussehen als eine gute Möglichkeit nicht auf das Thema Elias zu kommen. Sie brandte garantiert schon drauf zu Fragen, was da gerade geschehen war, so wie sie es eigentlich immer tat. Auf einer Art und Weise wirkte es schon absurd, gesichtet zu werden, während du zusammen mit deinem größtem 'Erzfeind' Alkohol trinkst.