18. Hilflos dabei zusehen.

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Von diesem Ast aus, ziele ich auf einen höhergelegenen und schwinge mich an dem Nacken des Riesen vorbei, welchem ich ein Stück rausschneide.

Das Stück ist gerade groß genug um das Ding zu töten.

Während ich mich auf meinen Ast ziehe, fallen mein Schwert und der Titan zusammen zu Boden.

Als mir jemand ein Tuch ins Gesicht streckt, wäre ich vor Schock fast gefallen.

„Levi!", quietsche ich.

„Erstens: Du hast Blut im Gesicht und zweitens: Was sollte die Aktion eben bitte?!"

Ich nehme das Tuch an.

„Sie.. Ich... also...Ich konnte sie nicht sterben lassen. Nicht so. Hast du nicht die Angst in ihren Augen gesehen? Oder ihre zittrige Stimme gehört? Es wäre falsch gewesen, ihr nicht zu helfen."

Der Grauäugige verpasst mir einen Klaps auf den Hinterkopf.

„Du bist heute wohl nicht ganz bei dir, was?"

Er sieht mir intensiv in die Augen und scheint nach Etwas zu suchen, was mein Verhalten erklärt.

„Ich bin heute sehr wohl ganz bei mir. Es tut mir leid, dass ich nicht noch einer Person hilflos dabei zusehen wollte, wie sie von einem Titanen gefressen wird, währenddessen mir nichts passiert!"

Mir steigen fast schon die Tränen hoch.

Seine Arme ziehen mich näher an ihn.
Ich lehne meinen Kopf zitternd an seine Schulter.

Er stellt keine weiteren Fragen. Gibt nur ein leises „Ich versteh das" von sich.

Natürlich weiß jeder von dem, was Levis Freunden zugestoßen war.

Von meinen Eltern weiß aber niemand.

Ich wünschte, sie könnten sehen, was aus mir geworden ist.

Mein Blick richtet sich zu Boden.

Die Frau, die ich gerade noch gerettet habe, schnappt sich mein blutverschmiertes Schwert und ist drauf und dran sich damit die Kehle aufzuschneiden.

Wie hat sie sich befreit?

Mit meinen Händen rüttle ich an Levis Schulter und wir versuchen auf dem Boden anzukommen, bevor etwas passieren kann.

let you down | levi x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt