15. Gerechte Strafe.

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Paranoid blicke ich mich im Sekundentakt um.

Ich habe Angst, dass wenn das mit mir und Levi - dem fcking Captain- rauskommt, die Leute aufhören, ihn zu respektieren.

Ich weiß, dass es nicht so sein wird. Man kann unter keinen Umständen keinen Respekt vor ihm haben.
Aber ein kleiner Teil von mir hat immer noch Angst.

Gedankenverloren laufe ich in den Grauäugigen, der stehen geblieben war.

Interessieren tut ihn das nicht. Lieber hebt er seine Faust um anzuklopfen.

Mir persönlich kommt es eher so vor, als würde er die Tür einschlagen wollen, aber meine Meinung ist hier nicht gefragt.

Das hölzerne Ding vor uns öffnet sich.

„Hab mir schon gedacht, dass du es bist. Lass meine Tür beim nächsten Mal zur Abwechslung unbeschädigt.", meint Smith.

Ein „Tch" ertönt und ich werde am Kommandanten vorbei in dessen Büro gezogen.

Eben Genannter setzt sich seufzend an seinen Schreibtisch. Er scheint solche Aktionen von meinem Freund schon gewohnt zu sein.

„Also.. was ist los?", fragt er unwissend.

„Was los ist?! Hast du das alles nicht mitbekommen?!"

Ackermann fängt sich wieder, räuspert sich und erklärt das Geschehene neutraler als zuvor für mich.

Währenddessen krallen sich seine Fingernägel in meinen Oberschenkel.

Sanft löse ich diese und nehme seine Hand in meine.

Ein letztes Wort verlässt seine perfekten Lippen und Raupenbraue sieht uns stumm an.

Nach einer gefühlten Ewigkeit scheint er passende Worte gefunden zu haben.

„Das können wir nicht unbestraft davon kommen lassen."

Ein unbedachtes „Ach was?" verlässt meinen Mund und wird von zwei strafenden Blicken kommentiert.

Entschuldigend sehe ich beide einmal an und blicke dann beschämt zu Boden.

Levi ergreift das Wort wieder.

„Was hältst du denn für eine gerechte Strafe, Erwin?"

„Vielleicht sollten wir sie auch mal aussetzen."

„Findest du das nicht ein bisschen... hart?"

Ich finde es ziemlich gerecht. Erwin anscheinend auch.

„Sie hat unser Vertrauen gebrochen und eine unserer besten Soldatinnen gleich zweimal in Lebensgefahr gebracht, weil sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hat. Ich finde das mehr als berechtigt. Oder willst du sie lieber Hanjis Versuchstitanen zum Fraß vorwerfen?"

Letzterer Vorschlag gefällt mir besser, aber das würde sich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren lassen

„Nun gut, die erste Variante ist wohl menschlicher."

Beide Varianten sind absurd unmenschlich, aber ich halte den Mund.

„Du und (V/N) werden morgen früh mit ihr los reiten."

let you down | levi x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt