16. Der Geruch von schwarzem Tee.

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Levi hatte gestern nicht mehr viel dagegen zu sagen, dass es jetzt offiziell unsere Aufgabe ist, Petra auszusetzen.

Meine sadistische Seite freut sich riesig auf diesen Anblick, aber mein Gewissen hat Angst.

Angst davor, dass das alles Konsequenzen tragen wird.

Man kann doch nicht einfach so Menschen in einem Wald festbinden und ohne irgendwas zurücklassen, oder?

Ich richte meine Haare erneut und zupfe an meinem Cape rum.

Seufzend fällt mir ein, dass der Schwarzhaarige mich im Stall erwartet.

Ich sollte ihn nicht weiter warten lassen.

Schnellen Schrittes mache ich mich auf den Weg.

Der mir gebotene Anblick jagt einen Kloß in meinen Hals.

Ral sitzt auf einem braunen Hengst.

Ihre Arme sind hinter ihrem Rücken festgebunden und ihre Beine an die Steigbügel gefesselt.

Ich schüttle den Kopf um das Bild zu vergessen.

Das freudige Schnauben meiner Stute ertönt und ich begrüße sie.

Der Moment wird zerstört, indem mir jemand auf die Schulter tippt.

„Komm, (V/N), wir sollten los. Desto früher sind wir zurück."

Nickend löse ich mich, nur um direkt einen Kuss von ihm aufgedrückt zu bekommen.

Überrascht werde ich rot.

„Ich hoffe, es stört dich nicht, dass wir den Hinweg zusammen auf dem Rücken von deiner Stute verbringen."

Natürlich tut es das nicht!

Ich schüttle schüchtern den Kopf.

Ich frage mich zwar, warum wir kein drittes Tier mitnehmen, aber ich vertraue Levi. Er wird sich da schon irgendwas bei gedacht haben.

Vielleicht ist es auch zu umständlich, drei Pferde zurückzubringen?

Auch egal.

Zuerst steige ich auf, dann lässt Levi sich hinter mir nieder.

Als er seine Arme um mich schlingt, was er eigentlich gar nicht tun müsste, da er ein guter Reiter war, dringt der Geruch von schwarzem Tee in meine Nase.

Sanft lächelnd treibe ich das Pferd an und ziehe an den Zügeln des braunen Hengstes.

Widerwillig läuft er mit.

let you down | levi x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt