22. Vergessen.

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Ein Knall gefolgt von blauer Farbe erschreckt mich.

Vor Schock ziehe ich stark an den Zügeln, woraufhin Sayo bockt.

Er hat doch nicht wirklich ein Leuchtfeuer abgeschossen, oder?

Ich bemerke verloren in meiner Gedankenspirale zunächst nicht, dass ich immer weiter aus dem Sattel rutsche.

So wirklich bewusst wird mir das erst, als ich Gras in meiner Fresse spüre und mein gesamter Körper vom Aufprall schmerzt.

Wie so oft muss ich mich wieder aufrichten und frage mich, wie viel Unglück ich eigentlich noch haben kann, bis ich darunter zusammenbreche?

Dann kommen Hufe neben mir zum stehen.

Ich blicke nicht auf. Einfach um mir einreden zu können, dass es Sayo ist.

Doch die Stiefel, die neben mir zum stehen kommen, zerstören meine Hoffnung komplett.

Es gibt jetzt kein Entkommen mehr.

Seine Knie landen neben mir im Gras und ich möchte einfach nur kotzen.

Mein Blick bleibt, auch als er beginnt zu reden, auf dem Boden haften.

„Ich weiß, dass das, was ich getan habe, nicht zu verzeihen ist, aber du musst mich verstehen."

„Ich soll dich verstehen?! Das erwartest du von mir?!"

Ich sehe ihn direkt an.

„Ich brauchte Ablenkung. Als ich dachte, du wärst tot, ist ein Teil von mir mit dir gestorben. Ich wollte die Leere mit irgendetwas füllen."

„Und dann hast du einfach Petra durchgenommen? Willst du mich verarschen?"

„Es tut mir leid."

Meinen Tränen müssten Antwort genug sein. Dennoch antworte ich.

„Ich verzeihe dir.. NICHT."

„Ich kann nicht ohne dich."

„Hol dir doch Petra!", gifte ich zurück.

„Dich liebe ich im Gegensatz zu ihr!"

„Wenn du mich wirklich lieben würdest, hättest du das nicht getan."

Dass er verletzt ist, sehe ich in seinen Augen.

Vielleicht würde ich ihm irgendwann verzeihen, aber dazu brauche ich Zeit.

Viel Zeit. Ich bin sehr nachtragend.

Er soll mir bloß aus den Augen gehen.

let you down | levi x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt