Nachdem wir uns eine Pizza beim nahe liegenden Zustelldienst bestellt hatten, und diese gemeinsam regelrecht verschlungen haben, machte sich Samu wieder auf den Weg nach unten zu den Jungs. Ich legte mich nach einer ausgiebigen Dusche wieder ins Bett und erneut drehten sich meine Gedanken um das Geschehene und wieder schlief ich unter Tränen ein.
Hochschwanger stand ich vor dem Traualtar und war glücklich. Ständig fasste ich mir an meine große Kugel und streichelte sie liebevoll. Lächelnd sah ich dabei immer wieder zu Samu, der direkt neben mir stand und ich war so unglaublich glücklich. Da stehe ich nun, vor dem Traualtar mit dem Mann meiner Träume und unserem Kind im Bauch. Er lächelte mich so liebevoll wie nie zuvor an. Seine strahlenden tiefblauen Augen funkelten wie nie zuvor. Der Priester vor uns sprach ein paar Worte über unser Kennenlernen, unsere gemeinsame Zukunft und was das Wort Ehe zu bedeuten hat. Immer wieder sahen wir uns dabei lächelnd an. Plötzlich stimmte hier aber etwas nicht mehr... Immer wieder wechselte plötzlich Samu's mit Johanne's Gesicht ab. Ich sah an mir runter und bemerkte wie sich langsam mein weißes Kleid in tiefes rot tauchte. Ich sah zu Samu. Er war so unfassbar wütend und schrie mich an: "Was zum Teufel machst du da?" sofort blickte ich wieder auf meinen Bauch und ich fragte mich: Was geschieht hier? Langsam begann mein rießiger Bauch immer kleiner zu werden. Verzweifelt blickte ich wieder zu Samu. Doch plötzlich stand da Johannes und sagte: "Es ist deine Schuld. Ganz alleine deine." Ich sah wieder an mir runter und konnte fühlen wie er immer kleiner wurde. Ich sackte auf meine Knie und sprach irr wieder unter Tränen das es mir leid tut und das es endlich aufhören sollte. Ich versuchte das schrumpfen meines Bauches zu verhindern. Doch es gelang mir nicht im geringsten, bis er schlussendlich endgültig verschwunden war. Samu's Gesicht wechselte nun immer schneller zwischen Johannes und seinem hin und her. Ich schloss meine Augen so fest ich konnte und wünschte mir nun endlich das ich wieder aufwachte. Als ich sie wieder öffnete, sah ich wieder an mir runter. Es war noch immer alles in tiefes rot getaucht und mein Bauch war weg. Ich stand auf, drehte mich um und rannte so schnell ich konnte auf das helle Licht im Kirchenausgang zu. Als ich endlich in diesem Licht ankam, befand ich mich aufrecht sitzend und schweißgebadet in unserem Bett wieder. Blitzschnell schaltete ich das Licht ein. Mein Atem war schnell und schwer. Mein Herz schlug wie verrückt außer Takt gegen meine Brust und mir war gerade richtig übel. Ich konnte mich kaum beruhigen. Immer wieder hatte ich seit des Geschehenen den selben Albtraum. Immer wieder wachte ich mitten in der Nacht auf und konnte deshalb lange nicht mehr einschlafen. Ich war mittlerweile nahe dran endgültig verrückt zu werden. Teilweise war es so verdammt real, das ich sogar Angst davor hatte, wieder einzuschlafen. Vielleicht sollte ich mir professionelle Hilfe holen. So konnte das doch nicht weiter gehen. Dann bemerkte ich erst, das das Bett neben mir wieder unberührt war, mein Blick wanderte weiter auf die Uhr. Es war kurz vor halb vier Uhr morgens. Ich stand auf und lief ins Badezimmer, wo ich mir erstmal kaltes Wasser über meinen Handgelenken laufen ließ und mir damit dann anschließend mein Genick abkühlte. Ich zog mir meine durchnässten Klamotten aus und frische wieder an. Dann ging ich leise den Flur entlang und öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Samu lag auf der Couch und schlief tief und fest. Langsam ging ich um die Couch und sah ihn für kurze Zeit einfach nur dabei zu, wie seelenruhig sein Brustkorb sich hob und sank. Ich kniete mich vor ihn und legte sachte meine Hand auf seine rechte Wange. Sofort legte sich ein lächeln auf seine Lippen. Er sah so glücklich dabei aus. Langsam und hob ich vorsichtig seine Hand und legte mich vor ihn auf die Couch. Ich versuchte so leise wie nur möglich zu sein, um ihn auf keinen Fall zu wecken, doch kaum hatte ich mich positioniert, fühlte ich schon einen Arm unter meinem Kopf und den zweiten über meine Taille. So fest er konnte drückte er mich nun an sich und zog dabei ziemlich laut die Luft ein. Ich schloss die Augen und vergrub meinen Kopf in seine Schulter. Kurz verweilten wir so, dann hörte ich ihn wieder laut ausatmen, dabei lockerte er etwas seinen Griff und kuschelte sich in meinen Hals. Ein Schauer lief mir über meinen Rücken als ich seine Nasenspitze an meiner Halsschlagader fühlte und dabei wollte ich mich sofort aus seiner Umarmung lösen um wieder abzuhauen. Doch irgendetwas in mir hielt mich diesmal davon ab und ich blieb liegen. Es dauerte nicht lange bis ich in seinen Armen tief und fest einschlief.
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Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete, sah ich in wundervolle tiefblaue Augen. Er stütze sich auf seinen Arm ab und sah mich zufrieden lächelnd an, ehe er leise sagte: "Guten Morgen""Guten Morgen... wie lange bist du schon wach?"
"Eine ganze Weile schon" antwortete er lächelnd. Ich streckte mich etwas und kuschelte mich dann erneut in seine Arme. Dabei fragte er: "Hattest du einen Alptraum?" Ich nickte wortlos gegen seine Brust. Dabei fragte er: "Möchtest du darüber sprechen?" Ich blickte nur kurz zu ihm hoch, ehe ich mein Gesicht in seine Brust vergrub und ihm fest mit meinen Armen umklammerte. Ich spürte wie sich seine Arme langsam um mich schlangen und er leise weiter sprach: "müssen wir ja nicht" ich war ihn für diese Aussage eben, so verdammt dankbar gewesen. Gestern noch wollte ich am liebsten alleine sein, doch genau hier in seinen Armen und an seiner Seite fühlte ich mich wohl. Er war so unglaublich einfühlsam und wusste genau wie weit er gehen konnte. Er drängte mich zu nichts, zeigte aber deutlich das er da ist und das wusste ich mehr als nur zu schätzen. Ich löste mich langsam aus seiner Umarmung und sagte: "Ich möchte heute gerne zu Anni"
"Mach das. Sie wird sich bestimmt über deinen Besuch freuen und wenn du möchtest, kannst du mein Auto haben. Die Jungs und ich treffen uns heute nochmal zum proben, morgen steht unser letzter Gig in Turku an... frag doch Anni ob sie Lust hat mit dir da hin zu fahren."
"Ich weiß nicht so recht..." das aller letzte was ich momentan brauchte, war eine Ansammlung von Menschenmassen.
"Kaunis mir fallen sofort zwei gute Gründe ein, das du da hin solltest" fragend sah ich ihn an und würde nun natürlich gerne wissen, welche das denn wären. Zügig sprach er weiter: "Erstens: du musst dringend auf andere Gedanken kommen und zweitens: ich hätte dich einfach gerne dabei."
Grund Nummer zwei, reichte eigentlich schon voll und ganz aus, und obwohl ich mir nicht ganz so sicher war, ob das wirklich eine so gute Idee ist, wollte ich es wenigstens ihm zu liebe versuchen. Ich lächelte ihn an und sagte: "Ich werde sie mal fragen ok?"
"Ok" gab er zufrieden als Antwort. Während ich unter der Dusche war, zauberte Samu uns ein Wahnsinns Frühstück. Ich war beeindruckt von ihm und seinen Bemühungen, mir alles so recht als nur möglich zu machen. Erneut fragte ich mich, wie ich es einfach und besser verarbeiten könnte, damit ich nicht immer wieder so verdammt zickig zu ihm wäre. Nach dem leckeren Frühstück, überreichte er mir sein Heiligtum. Den Autoschlüssel zu seinem, wie er es nennt: Baby. Er begann mir alles zu zeigen und ich fragte mich kurz, was das denn nun wieder sollte? Das war ein Auto, wie jedes andere auch. Ein fahrbarer Untersatz - nicht mehr und nicht weniger. Aber scheinbar ist es das nicht für jeden so. Für ihn ist es definitiv mehr. Mit absoluter Sicherheit bereute er seine Aussage, mir das Auto zu geben, bereits kurz darauf. Insgeheim hätte er mir bestimmt, lieber ein Taxi gerufen. Doch zugeben würde er es nie. Nachdem er fast eine halbe Stunde auf mich ein predigte, wie super das Auto denn sei, was ich alles damit machen konnte und worauf ich achten musste, wollte ich gerade einsteigen, als ich for noch etwas Respekt davor bekam. Dieses Auto sah nach wie vor, von außen und innen so aus, als wenn es noch NIE zuvor jemand gefahren hätte. Also fragte ich noch kurz vor dem einsteigen: "Gibt es auch spezielle Autoschuhe, oder darf ich mit meinen Schneeboot's hier jetzt einfach so einsteigen??"
Kurz lachte er amüsiert auf und sagte dabei: "Steig jetzt ein und fahr vorsichtig Kaunis" ich lächelte kurz zurück und sagte: "Danke" dann gab ich ihm noch einen Kuss auf die Wange und fuhr los. Anni, wusste noch nichts von dem was passiert war und das ich überhaupt wieder hier in Finnland bin. Aber wenn ich mit jemanden darüber sprechen konnte, dann mit ihr. Sie hat drei Kinder und kann sich wahrscheinlich von allen, noch am besten in meine Lage versetzen und wahrscheinlich als einzigste Verstehen, wie ich mich momentan wirklich fühle. Das hoffte ich zumindest.
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The right one / Sunrise Avenue FF
FanfictionI would break every wall in the world to get you back. No, I can't sleep but I'm not awake. I'm feeling way too bad. I can't stand anything that reminds me of you and I just can't stand my friends anymore, who say that I'll be OK soon. An etwas zu G...