Kapitel 93 *Stockholm*

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Als ich am nächsten Morgen von den Sonnenstrahlen geweckt wurde. Sah ich kurz blinzelnd zu Samu der neben mir lag. Er hatte ein leichtes lächeln auf seinen Lippen und schlief noch immer tief und fest. Ich hüllte mich in die warmen Bettlacken und ging nach draußen auf den Balkon. Dort lehnte ich mich über die Reling und sah nach unten wie sich das Wasser am Schiff brach. Die Luft war eisig kalt und so klar. Ich atmete ein paar mal tief durch, bis ich plötzlich Samu's Hände um meine Taille spürte. Mit einem lächeln im Gesicht drehte ich mich zu ihm um und nach einem kurzen Guten Morgen, trafen sich unsere Lippen: "Hast du gut geschlafen?" fragte er zufrieden lächelnd.

Ich drehte mich wieder mit dem Rücken zu ihm und lehnte mich in seine Arme zurück. Ich spürte seine Lippen in meinem Haar und erneut schloss ich dabei meine Augen. Atmete einmal tief durch und sagte dann: "Ja und wie" kurz standen wir so da und sahen auf das offene Meer vor uns. Nach einer Weile sagte er: "Es dauert nicht mehr lange, wir werden bald in Stockholm anlegen" ich drehte mich zu ihm um, sah ihm tief in die Augen und sagte dabei: "Hab bitte noch etwas Geduld mit mir"

Wieder nahm er mein Gesicht in seine Hände und zog dabei seine Augenbrauen unglaubwürdig in seine Stirn, während er sagte: "Gott Kaunis" zärtlich legte er seine Hand an meine Wange, ehe er langsam näher kam und über meinen Lippen flüsterte: "Alleine der Gedanke daran, das du ernsthaft denkst, ich hätte das nicht... macht mich traurig. Ich Liebe dich. Hörst du? Ich liebe dich, also bitte hör auf, dir um mich Sorgen zu machen, ok?" kurz nickte ich, bevor sich unsere Lippen erneut zärtlich trafen und diesmal sprach dieser Kuss Bände. Ich wusste ja das er warten würde, nur wusste ich nicht wie lange er das tun würde. Mit diesem Kuss aber, vermittelte er mir, das ich wirklich alle Zeit der Welt von ihm bekommen würde, die ich brauchte. Anschließend liefen wir wieder nach drinnen um uns fertig zu machen und nach einem ausgiebigen Frühstück mit bester Sicht auf den Hafen von Stockholm endete auch unsere kurze Fahrt. Leichtfüßig liefen wir über die Rampe nach unten an Land. Trotzdem es hier arschkalt war, war es ein herrlich sonniger Tag. Er legte seinen Arm um mich und gemeinsam liefen wir zum Taxistand, wo wir zuerst in unser Hotel fuhren um dort einzuchecken.

Ein Tag war für Stockholm eigentlich viel zu wenig. Diese alte Stadt war einfach atemberaubend schön. Ich war absolut begeistert davon. Wir schlenderten wie typische Touristen den ganzen Tag durch die Stadt, während Samu's Kamera um seinen Hals baumelte, damit er auch ja von allem und jedem in den unmöglichsten Situationen ein Foto machen konnte. Ich genoss die Zweisamkeit hier sehr mit ihm.

Unsere Sightseeingtour begann am Sky Dom. Wie jede Stadt, bietet auch Stockholm eine tolle Aussichtsplattform - aber eine in ganz besonderer Form. Eine runde Kugel gleitet entlang des Stockholm Skydoms und wird langsam zur Kuppel der Halle hinaufgezogen. Eine traumhafte Aussicht 130 Meter über dem Boden. Alleine die Art und Weise der Fahrt, die Besonderheit der Aussichtsplattform und der Ausblick sind diesen Besuch total wert gewesen. Danach schlenderten wir etwas in der Innenstadt entlang und shoppten durch die ausgefallenen Läden von Stockholm. Ich musste kurz darüber lachen, als er mich darum bat, ihm bei der Auswahl zwischen fünf verschieden schwarzen Hosen zu helfen.Für mich sahen sie alle gleich schwarz aus, während für ihn, schwarz nicht gleich schwarz war. Um das ganze nicht noch unnötig in die Länge zu ziehen, tippte ich einfach blind auf eine der fünf vor mir liegenden Hosen. Er überlegte kurz und nahm dann doch tatsächlich zwei andere. Was fragte er denn dann überhaupt? Als er mir kurz erklärte wo er den Tisch für das heutige Abendesse reserviert hatte, besorgte ich mir ebenso noch schnell ein nettes Abendoutfit , ehe wir weiter durch die Stadt schlenderten. Nach dem Mittagessen, besuchten wir das Vasa Museum. Laut Samu ist dieses Museum ein Pflichtbesuch wenn man in Stockholm ist. Die Vasa ist ein Schiff aus dem 17. Jahrhundert, was zu 95% aus Originalteilen der damaligen Zeit besteht und viele Verzierungen noch bietet. Wenn man sich das Museum zunächst von Außen ansieht, rechnet man nicht mit der unglaublichen Größe des Schiffes das sich im inneren befindet. Dieses Schiff ist echt cool und ca. zehn Fußminuten vom Museum entfernt, liegt "Skansen" auf einem Berg. Skansen ist das älteste Freilichtmuseum und Tierpark der Welt. Über 150 historische Gebäude aus Schweden sind hier neu aufgebaut worden und bieten neben einem wunderschönen historischen Einblick auch die Möglichkeit, Stockholm und die umliegenden Inseln von oben zu betrachten. Hier warteten wir auch den Geheimtipp ab. Der Sonnenuntergang soll hier oben atemberaubend sein und das war er dann auch. Wir hatten eine traumhafte Fotolocation und Samu knipste was das Zeug hielt. Auf dem Heimweg zum Hotel machten wir noch einen kurzen Abstecher in die berühmt berichtigte ICE-Bar hier in Stockholm. Einfach top. Es war witzig sowas mal gesehen zu haben, denn hier war einfach ALLES aus Eis. Wir hielten es aber nicht länger als für ein Getränk aus, da es arschkalt und um einige Grad kälter, als draußen war. Nachdem wir eine warme Dusche im Hotel
genommen hatten, zogen wir uns noch etwas schickes an und liefen dann erneut in die Innenstadt. Samu hatte uns einen Tisch im berühmten *Teatergrillen Stockholm* reserviert. Angeblich ist das Teatergrillen das Lieblingsrestaurant der Medienleute und Prominenz. Hier gibt es hervorragende schwedische Spezialitäten. Es war nobel-hobel hier und eigentlich zählte dies nicht zu den Restaurants die ich wählen würde. Aber es war etwas ganz besonderes mit ihm hier zu sitzen und rundete somit unseren Tagesausflug auf eine besondere Art und Weise ab. Abschließend spazierten wir erneut durch die Straßen von Stockholm. Denn laut Samu, muss man eine Stadt wie diese hier, einfach zwei Mal erleben. Einmal bei Tag und einmal bei Nacht und da die schwedische Metropole mich von Beginn an überzeugt hat, brauchte es trotz sternenklarer Nacht, mit eisigen Wind über dem Wasser, nicht viel an Überredenskünste von ihm. Wieder zückte Samu seine Kamera und versuchte jeden noch so kleinen Moment für die Ewigkeit mit mir festzuhalten. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ist Stockholm um Mitternacht relativ menschenleer, ein paar einzelne Spaziergänger schauen umso faszinierter, wenn sie diese witzigen Touristen, mit Stativ und großer Kamera sehen, die vor den Gebäuden stehen. Man bekommt den Eindruck als wollten einem die Einwohner sagen: bei Sonnenschein ist es wärmer und einfacher zu fotografieren. Trotzdem hielt ich dem ganzen hier stand, denn Samu hatte recht. Stockholm bei Nacht, musste man einfach gesehen haben. Kurz nach Mitternacht liefen wir dann wieder zurück zu unserem Hotel. Wo wir uns mit einer Flasche Wein gemeinsam in unser Zimmer verkrochen und noch lange über diesen wundervollen Tag sprachen, bevor wir gemeinsam einschliefen.

The right one / Sunrise Avenue FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt