Der Tempel war verwachsen, die Mauerziegeln bemoost, die Luft war feucht und roch stark nach verwesendem Ungeziefer. An den Wänden und im Boden wurden wurden Geschichten und Erzählungen von Khi'zar gemeißelt. Zudem auch einige Warnungen, die Emma vorlas: „ „Betretet ihr den Gang zum Schrein des Kristalls der Dimensionen, so erfahrt ihr euer tiefstes eigenes Ich. Der Kristall erkennt euer Wesen, mehr als ihr selbst es könnt. Er wird euch entlarven und jenem die angemessene Kraft verleihen, die ihm gebürt. Seid euch sicher, dass ihr es mehr als nur würdig seid den Kristall auch nur anzusehen. Seht selbst in euch hinein und erfahrt den Grund eures Daseins." Ab hier steht nichts mehr...", Emma zuckte mit den Schultern. „Ich weiß wo es zu diesem Gang hingeht!", das Okkultmädchen zog an Artamiels Rock. Sie rannten durch einen geheimen Gang hinunter, in dem der Tempel zu einem scheinbar düsteren Labyrinth endete. „Dahinter ist das Tor zum Schrein!", Katarina beobachtete durch die Kristallklaren Wände hindurch. Fermion ging vorsichtig vor und rief: „Bleibt alle dicht beieinander...". Zwar waren die Kristallwände durchsichtig, so sahen sie an manchen Stellen nich hindurch, sondern sahen ihr Spiegelbild und alles hinter sich. Manche von diesen Kristallwänden leuchtete beim vorbeigehen pulsierend auf. „Katarina, wie war das nochmal? Der Kristall erfährt sofort, das Vorhaben des Jägers? Und bestraft ihn um seine Absichten?", Artamiel drehte sich zu ihr. „Ja", gab Katarina zurück, „ich mache mir auch darum Sorgen, was mit denen von uns die nicht rein genug für den Kristall sind geschieht...". Plötzlich blieb das Okkultmädchen vor einer Wand stehen, sie entglitt der Gruppe und stand in einer Sackgasse. „Nicki...", flüsterte die Wand sie an. Artamiel entdeckte das Okkultmädchen und rannte zurück: „Kleines, komm hier her!". Der Rest der Gruppe folgte ihm, plötzlich spalteten sich ihre Wege und sie standen alle getrennt hinter einer Kristallwand. Emma klopfte hinter einer Wand und schrie: „Artamiel! Wir sind hier gefangen!". Katarina rief panisch: „Er beginnt, der Fluch des Khi'zar Kha'jul. Er wird uns nun auf die Probe stellen... Es gibt nun kein zurück mehr...". Plötzlich verblassten um sie herum die Wände. Und alle schrien auf. Das Okkultmädchen starrte auf die Wand vor ihr und lauschte der Stimme zu: „Mama, Papa? Seid ihr das?". Die Wand antwortete: „Nicki, geliebte Tochter... Wo bist du? Wir machen uns Sorgen um dich...". Nicki hämmerte schluchzend mit den Fäusten gegen die Wand: „Ich will wieder zu euch! Ich vermisse euch! Mama! Papa!". Plötzlich sah sie, wie ihre Eltern mit einer Kugel beide in den Kopf geschossen bekamen. Die Kristallwand färbte sich dunkelrot. Nicki brüllte auf und hämmerte noch fester gegen die Wand, doch sie färbte sich anschließend schwarz. Die Wände um Nicki herum wurden dunkler. Sie legte sich gekrümmt auf den Boden und weinte: „Mami... Papi...". Einige Gänge neben Nicki stand Katarina in einer Sackgasse: „Katarina mein Schatz... Du bist hier...". Sie rannte auf die Wand zu und rief glücklich: „Jun? Jun, ich vermisse dich!". Die Stimme aus der Wand gab zurück: „Wieso hast du mich alleine gelassen?". Eine andere Stimme rief: „Du hast uns alle im Stich gelassen...". Katarina fiel auf die Knie und hielt sich die Ohren zu. Sie hörte die Stimmen ihres Volkes, ihrer Walküren Geschwister und ihres Verlobten Samurai Jun. „Ich wollte Hilfe holen, ich wollte niemanden im Stich lassen!". Plötzlich erstrahlte die Kristallwand vor ihr und sie sah wie riesige Salamander und Schlangen die Wüsteninsel, einst ihre Heimat im Sand begraben haben. „Nein, Stop! Hört auf damit!", die krallte sich an die Wand spürte wie dieser vibrierte. Plötzlich sah sie sich selbst im Geschehen, wie sie sich davon machte um Auskunftschaft zu bereiten und ihr Dorf noch zu retten. „So feige war ich nun also...", Katarina ließ sich fallen und schloss die Augen. Am anderen Ende stand Craka. Die Wand erstrahlte und sie hörte das Schreien eines Neugeborenen. Sie sah sich selbst, vor vielen vielen Jahren. „Unsere kleine Craka... Wir sind so froh dich zu haben meine kleine!", ihr Vater hob sie hoch und ihre Mutter gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ihr Vater fuhr fort: „Aus dir wird später eine starke Jägerin... und gemeinsam mit uns und unserer Crew werden wir den Kristall ausfindig machen... Diese Macht liegt in unseren Händen.". Craka stützte sich an ihrer Hellebarde: „So soll es sein Vater...". Emma stand einige Wände hinter Craka. Sie hörte die Stimme von Artamiel und rannte sofort zu ihr. Sie blieb vor der Wand stehen und sah wie Artamiel überglücklich auf sie wartete. „ ... nach all der Zeit war ich so blind und erkannte nie, wie viel du mir eigentlich wirklich bedeutest...". Plötzlich sah sie Iselia auf ihn zu rennen. Er presste sich an sie und küsste sie. „Artamiel, ich liebe dich", flüsterte Iselia. „Ich liebe dich auch, Iselia.", gab Artamiel lächelnd zurück. Emma bekam Tränen in den Augen: „Warum sie, warum nicht ich!". Sie blieb stehen und hielt sich die Hände vor die Augen und weinte. Fermion entdeckte nun auch seine Vision. Er sah sich und seinen Bruder spielen. „Haha Fermion, ich war schneller als du", die junge Stimme des Artamiels kam hervor. „Das bist du immer...", sein junges Ich klopfte sich den Dreck von den Knien. Doch sein Bruder hielt ihm in dem Szenario die Hand entgegen. Als der junge Fermion danach griff erzürnte der kleine Artamiel und riss die Hand kurz bevor er diese ergriff weg. „Ha, ich werde wirklich immer der beste und stärkste aller Dimensionen sein! Warte nur ab, bis diese geballte Kraft erfahren werde und dann ich werde dich niederstrecken!". Plötzlich sah er das Bild fackeln und er sah das Gesicht seines Bruders mit flammenden Augen und schriller Stimme: „Du wirst untergehen Fermion! Und das durch meine Hand!". Fermion sprang zurück: „Das ist alles eine Illusion!". Doch es starrte ihn weiterhin der wahnsinnige Artamiel an. Fermion schlug mit den Fäusten um sich und zerbrach das Spiegelbild. Aber es blieb, genauso wie Artamiels sachte Stimme. Sie summte weiterhin in seinem Ohr. Artamiel stand schon ganz nah vor dem Tor, bis er wieder in eine Sackgasse hineinlief. In ihr sah er in seinen Gedanken ablaufenden Verlauf, wenn er den Kristall bekäme. Das Bild blitzte plötzlich auf und er sah eine düstere Landschaft, sogar eine komplett schwarz-lilane Dimension. „Was nein, das darf nicht sein. Lass es bitte nicht das sein!", Artamiel starrte die Wand vor sich an, während eine weitere Sequenz begann. Er sieht, wie er den Kristall an sich nimmt, doch dieser ihn selbst zerstörte. Der Dreiköpfige Drache Khi'zar Kha'jul krallte ihn sich und brüllte: „Du Narr wagst es den Kristall an dich zu nehmen?! Was denkst du, wer du bist?! Mögen dich meine Flammen auf Ewigkeiten bestrafen. Du bist eine Schande für das gesamte Lichtvolk! Nein, du bist eine Schade für alle existierenden Dimensionen. Sieh zu, was du angerichtet hast!". „Nein! Ich habe keine bösen Absichten, hör auf damit!", Artamiel schrie auf und schlug mit seinem Schwert die Wände um sich herum durch. Plötzlich bebte es auch hier unten und die Kristallwände wackelten. Sekunden später zerbrachen diese in Milliarden kleine Scherben und die anderen erschraken. Artamiel sackte zusammen und die anderen liefen langsam auf ihn zu. Katarina stützte ihn: „Wir sind fast da... Hinter diesen Toren ist die Schleuse zur anderen Dimension...". Artamiel zitterte: „Ich kann das nicht tun! Ich schaffe das nicht!". Er schüttelte Katarina von sich ab. Doch Katarina packte Artamiel an seinem Brustpanzer: „Du bist unsere aller letzte Hoffnung, du musst es tun! Niemand von uns ist in der Lage den Kristall an sich zu nehmen! Nur du alleine kannst es, du bist verdammt nochmal ein Erzengel des Lichtes, die Reinheit in Person!". Artamiel packte ihren Arm: „Und das weißt du wo her?!". Katarina zeigte auf die Tore. An ihnen sah man den Erzengel mit dem Kristall schwebend in der Hand. Hinter ihm verbarg sich Khi'zar Kha'jul, der auf den Erzengel und auf den Kristall aufpasste. Sie sprach weiter und rüttelte Artamiel: „ Khi'zar Kha'jul ist der Wächter der Licht-Erzengel. DU bist genau dieser Licht-Erzengel!". Artamiel wandte seinen Blick von ihr und schaute auf die Musterung der Tore. Er atmete tief ein und aus und sagte: „Na gut... Lasst uns den Kristall nehmen und für den ewigen, aber auch wirklich ewigen Frieden hoffen.".
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Summoners War: Kristallscherben (Teil 1/3)
AdventureSeit mehreren Jahrzehnten kämpfte das Gute und das Böse gegeneinander. Doch dieser Krieg nahm bald ein Ende. Über weitere Jahrhunderte schien der Krieg wie vergessen zu sein und alle Wesen lebten friedlich und in Harmonie. Doch eine gewisse Kraft, e...