Wahnsinn und Vernunft

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Emma las die Inschrift an den großen Bögen: „Der Kristall kennt nun eure größte Schwäche, eure grausamsten Ängste und eure gesamte Vergangenheit. Ihr seid nun auf euch alleine gestellt. Seht ihr ein, dass ihr nicht auserwählt sein. Oder riskiert ihr euer Leben?". Katarina presste die Tore nach vorne, Emma, Fermion, Artamiel und Nicki schoben mit allen Kräften die Tore auf. Alle starrten auf den schmalen Durchgang und am Ende der Schrein, auf dem inmitten der Säulen der Kristall schwebte. Sie waren nun in der Umgebung der anderen Dimension. Nicki wurde etwas schwindelig: „Hier ist die Luft ja ganz anders... Ich habe das Gefühl ich kann mich nicht mehr bewegen...". Emma stützte mit Katarina das kleine Okkultmädchen. Der Pfad war beinahe transparent sodass es aussah, als würden sie in der Luft einen Weg laufen. Alle bemerkten diesen Widerstand in sich. Schon nach den ersten Schritten war es für die sechs ein harter Kampf, den Weg zu überqueren. „Der Kristall... Er zehrt langsam von uns... Seine Energie ist viel zu stark...". Auf einmal fiel Emma auf die Knie. „Das sieht nicht gut aus...", Katarina stützte nun Nicki und Emma. Artamiel ging weiter, hinter ihm Fermion und Craka. Die Gegend begann zu summen und der Kristall leuchtete hell auf. Katarina rief beunruhigt: „Scheint, als würden wir alle ein starkes Päckchen mit uns tragen. Der Kristall sieht uns als Bedrohung.". Doch Artamiel bekam von all dem nichts mit. Emma keuchte: „Artamiel hat da keine Probleme...". Nur noch einige Treppenstufen und sie waren bei ihm. Der Kristall der Welten oder auch der Dimensionskristall genannt. Artamiel stieg empor und sah sich den Kristall an. Das Summen war ab hier so schrill, es nahm beinahe einen betäubenden und hohen Ton an. Alle außer Artamiel hielten sich die Ohren zu. Er sah noch einmal zurück auf seine Begleiter und rief: „Egal was nun passiert...". Katarina unterbrach ihn: „Beeil dich, der Kristall provoziert uns mit unseren Visionen!". Artamiel verstand nun auch, was die Probe des Drachenältesten war. Er horchte in sie hinein und erkannte ihre tiefsten Ängste, ihren Hass, den Neid und deren Vergangenheit. Artamiel nahm vorsichtig den Kristall in die Hände. Der Pfad löste sich ab, das schrille Summen hörte auf. Es brach ein heftiger Sturm auf. Artamiel umklammerte den Kristall, sodass er nicht hinunterfiel. Craka schrie auf: „Fermion! Nutze deine Gelegenheit, jetzt!". Aus heiterem Himmel sah Fermion plötzlich seinen Bruder, mit ganz anderen Augen. Er sah einen gierigen, Rachsüchtigen, dunklen Artamiel. Und da kam die Stimme wieder: „Ich trug beide Elemente in mir, ich bin somit das stärkste Wesen der gesamtem Dimension!". Es überlief Artamiel am ganzen Körper. Lila Flammen ummantelten ihn, plötzlich zückte Fermion sein Schwert und rannte brüllend auf Artamiel zu. „Fermion, was soll das?!", er legte den Kristall zurück auf die Plattform und hielt seinen Bruder fest. Fermion schrie: „Ich bin es Leid immer hinter dir zu stehen und wie Luft behandelt zu werden!". Artamiel wich ihm mehrere Hiebe aus: „Das wirst du doch nicht, Bruder, komm zur Vernunft! Es geht um die gesamte Dimension!". Fermion schrie: „Das ist MEIN Kristall!". Craka lächelte: „Genau so. Weiter so Fermion.". Katarina stellte sich vor Craka: „Du hast das die ganze Zeit also geplant. Du hast Fermion manipuliert! Du wolltest lediglich an den Kristall heran und alles für dich einnehmen!". Sie nahm ihr Schwert aus der Scheide und stürmte auf Craka zu. Sie grinste und hopste hin und her: „Haha ja. Und nun, wie willst du mich nun aufhalten? Ich kann es mit hunderten von dir aufnehmen. Selbst wenn du fliegen kannst. Walküren sind schwach, dienten einst dem Teufel und sind nun gefallene Wächter. Du bist somit eines der lächerlichsten Wesen der Dimension!". Nicki war verwirrt: „Was passiert denn hier?". Emma streichelte sie und hielt ihren Kopf von den Kämpfen weg: „Der Fluch sitzt auf uns, die schwächsten und unwürdigsten Wesen gegenüber des Kristalls. Er treibt uns nun solange in den Wahnsinn, bis wir uns selbst zerstören...". Der Schrein zerbrach langsam und die Mauern um den ganzen Tempel stürzte ein. Der Kristall nahm zu viele negative Kräfte war und war nun auf Abwehr gestellt. Iselia sah zum Tempeleingang und rief: „Oh nein...". Sie stieg auf Sigmarus und flog hinauf, um die anderen zu finden. In der anderen Dimension angelangt, sah sie wie Katarina, Craka und Fermion mit Artamiel gegeneinander kämpften. „Was ist denn hier los...?", sie flog mit Sigmarus hinunter. Emma entdeckte sie und winkte diese zu sich rüber. Iselia rannte aufgebracht zu Emma: „Was ist denn in die gefahren?! Warum kämpft Fermion gegen seinen Bruder? Und was ist mit Craka los?!". Emma schüttelte mit dem Kopf und antwortete: „Es ist wohl der Kristall... Er treibt uns allesamt noch in den Wahnsinn...". „Überlass mir den Kristall und ich verschone dich!", Fermion setzte einen Hieb nach dem anderen auf seinen Bruder. Artamiel jedoch blockte jedes Mal ab: „Jetzt komm wieder zur Vernunft, hör dich doch mal selbst an. Was hat dich dazu gerissen, Fermion? Antworte mir!". Beide stiegen in die Lüfte. Nun blockte Artamiel mit seinem Schwert ab. Beide Schwerter griffen nun ineinander. „Ich kämpfe nicht gegen dich Fermion. Du bist mein Bruder hörst du, ich bekämpfe dich nicht!". Doch Fermion verfiel in einer krankhaften Raserei. Blitzschnell schlug er sein Schwert auf Artamiel ein, streifte ihn bloß jedes Mal. Doch sein einzig mächtiger Feind, war er selbst. Er wagte einen Kampf gegen sich selbst, einen Kampf um Liebe und Hass den er in sich trug. Die Klingen sangen im Wind. Katarina wurde von Craka durch einen harten Hieb durch den Boden geschleudert: „Du elende Bestie...", Katarina spuckte langsam leicht Blut, „... aber du wirst mich nicht klein kriegen. Niemals!". Iselia verfiel in Panik und rief zu Emma: Pass auf die Kleine auf, ich helfe Katarina und danach Artamiel." Sie sprang zu Katarina und Emma stieg langsam mit Nicki auf Sigmarus. Doch sie konnte nicht tatenlos zusehen, wie Fermion wild auf Artamiel einschlug. „Sigmarus, bring Nicki in Sicherheit! Ich komme später wieder.", Emma sprang von Sigmarus runter und rannte auf Artamiel und Fermion zu. Sigmarus flog währenddessen weg. Die Erzengel-Brüder bekämpften sich nun wieder am Boden und Emma sprang vor Artamiel. Sie bildete ein Schild, auf das Fermion wie bekloppt einschlug. Sie näherte sich innerhalb des Schildes Fermion und schrie: „Fermion, das bist nicht du. Wach endlich auf!". Fermion riss innerlich, er fiel nach hinten und schrie vor Schmerzen: „Aaaaargh. Es soll aufhören! Hör auf damit!". Craka sah dies und schlug mit dem Ellenbogen Katarina bewusstlos. Sie rannte zum Kristall und schrie: „Ihr Narren!". Fermion sah dies und dachte sich in der Sekunde: „Sie darf diesen Kristall nicht in die Finger bekommen. Artamiel... soll". Er flog blitzschnell auf Craka zu, Artamiel hinterher. Emma rannte bloß den dreien hinterher. Noch bevor Craka den Kristall erwischte geschah es. Fermion stürzte auf den Kristall, bremste mit den Flügeln ab und schlitterte über den Boden. In seinen Armen der Dimensionskristall. „Fermion!", Artamiel rannte auf ihn zu. Craka lachte bitterlich: „Na endlich!". Der Himmel wurde schwarz und es blitzte heftig. Regungslos lag Fermion auf dem Boden. Artamiel kniete sich neben seinen Bruder. Er sah, dass Fermion den Kristall in den Armen trug. Doch der Kristall leuchtete nicht mehr rot, sondern fließend schwarz. Der Regen wurde ebenfalls gräulich-schwarz. Und plötzlich riss Fermion die Augen auf. Seine Iris war strahlend violett, seine Pupille lief spitz zu. Es sah aus, wie zwei Reptilienaugen. Fermion sah rüber zu seinem Bruder und flüsterte leise: „Es... tut mir... Leid... Artamiel... Es tut mir... so...". Eine schwarze Rauchwolke umhüllte die beiden. Doch Craka auf sie zu. Sie hielt ihre Hand zu Fermion. Dieser reichte nach ihr, er blinzelte nochmal auf, sah zu seinem Bruder rüber. Seine Flügel färbten sich schwarz und Artamiel zückte sein Schwert erneut. Die Energien aller Elemente floss nun durch Fermions Adern. „Bruder...", flüsterte Artamiel und stellte sich in Position. Fermion setzte noch stärke Hiebe gegen Artamiel ein, seine Klinge brannte und streifte den geschwächten Lichterzengel. Er wich jeder Leuchtklinge von Artamiel aus, beschwörte Eishagel-Hurricane, ließ Flammenfeuer über Artamiel regnen, Artamiel knallte gegen eine Säule und fiel runter. Fermion flog auf ihn zu, lächelte und wollte gerade ausholen zum Finalhieb, als sich Sigmarus plötzlich sich ihm in den Weg flog. Er schnappte mit seinem Schnabel nach Fermion, doch dieser schob jedoch sein Schwert in die Kehle des Wasserphönix und zog es in die Länge. Sigmarus kreischte und schleuderte Fermion weg von Artamiel. Craka kam auf Fermion zugerannt und nahm seine Hand: „Er wird das schon nicht überlebt haben, ebenso wie das Vogelvieh. Lass uns gehen.". Fermion flog bitzschnell mit Craka im Arm weg. Katarina, Emma und Nicki standen ringsherum um Artamiel. Er kam wieder zu bewusstsein und sah zu seinem Bruder hinauf, wie er noch hochflog. Iselia, Emma und Nicki umarmten ihn erleichtert. Sigmarus legte sich geschwächt neben die anderen und kreischte tonlos vor sich hin. Katarina versuchte mit ihren Händen die Blutung zu stoppen. Artamiel sah um sich herum, alles war zerstört, hunderte von Tote lagen hinter dem zerbrochenen Gemäuer des Tempels. Dann sah er wieder hinauf, eine Feder von seinem Bruder fiel sanft auf den Boden hinunter, direkt vor Artamiel. Er nahm die Feder in die Hand, schaute in den Himmel und rief niedergeschlagen und vor allem traurig: „Fermion, du hattest in der letzten Sekunde das richtige getan... Aber es war dann doch falsch...". Nicki umarmte ihn und klammerte sich um seinen Bauch. Artamiel streichelte ihr über den Kopf und dachte sich: „Das ist noch nicht vorbei...".

Summoners War: Kristallscherben (Teil 1/3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt