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Ich nahm meinen Bogen und zielte auf das Rot, welches wenige Meter von mir entfernt war.
Ich schoss und ich traf, so wie die Male zuvor auch.
,,Ihr seid wirklich begabt, Prinzessin.", unterbrach mich jedoch Jaime, der mir gespannt zusah.
,,Ihr habt es mir selbst beigebracht, Onkel Jaime.", schmunzelte ich und legte meinen Bogen zur Seite.
Er lächelte kurz, wurde dann jedoch schnell wieder ernst. Verwirrt runzelte ich mir die Stirn und sah ihn fragend an. ,,Euer Vater, der König, hat Pläne.", waren seine einzigen Worte.
Ich folgte Jaime in die Burg, in einen kleinen Raum. Meine ganze Familie war dort vertreten.
,,Liebstes Kind, setz dich doch bitte.", bat mich mein Vater.
Sofort gehorchte ich und setzte mich auf den freien Platz neben Joffrey.
,,Wir müssen weiterdenken, Kinder.", fing er an. Natürlich war mir klar, wovon er anfing zu sprechen.
,,Ihr seid nun in dem richtigen Alter. Da Jon Arryn von uns gegangen ist, beschließe ich in den Norden zu reiten.", redete er weiter.
Dort waren die Starks vertreten. Ich wusste, Ned Stark war sein Freund, doch niemals würde er ohne Gründe so weit in den Norden reiten.
,,Ned Stark wird die rechte Hand des Königs. Und ihr zwei..", nun zeigte er auf Joffrey und mich.
,,Ihr zwei werdet mit den zwei ältesten Stark Kindern, Robb und Sansa, verheiratet.", beendete er seine Rede und rieb dabei seine Hände stolz aneinander.
,,Niemals.", lachte Joffrey, jedoch wurde er schnell von unserer Mutter gezügelt.
Doch wie ich nun mal war, nickte ich nur und stand dann wieder auf.
,,Mary, dass ist nicht alles.", hielt mich mein Vater jedoch zurück.
Ich drehte mich nochmals um und sah ihn fragend an.
,,Sansa wird deinen Platz in Königsmund einnehmen, du wirst im Norden bei den restlichen Starks bleiben.", befahl er mir.
Ich sah zu Jaime, sofort weitenden sich seine Augen.
,,Wie es euch beliebt, Vater.", murmelte ich und verbeugte mich.

***
Langsam öffnete ich meine Augen und von diesem Traum aufzuwachen.
Meine Hand strich auf die Seite des Bettes, die jedoch unbenutzt war. Robb war die ganze Nacht nicht hier gewesen.
Ich stand auf, waschte mich und zog mir etwas an.
Jedoch dachte ich immer wieder an diesen Tag zurück.
Ich hatte jemanden umgebracht, sollte mir der Tod nicht etwas ausmachen?
Ich kannte seine Geschichte nicht, ich wusste nicht wieso er tat, was er tat.
Dennoch habe ich mir das Recht genommen und ihn getötet, sein Leben ausgesaugt.
Aber ich fühlte nichts.
Keine Reue, kein Mitleid, nichts.

Ich lief durch die Gänge und hielt ausschau nach meinen Gemahl. Tatsächlich, aus einem Raum vernahm ich seine Stimme. Er schien wütend zu sein, als würde er gleich komplett die Kontrolle verlieren.
Ich öffnete langsam die Tür, sofort schallten die Blicke auf mir.
,,Mary, bitte geht.", nahm ich Robbs stimme wahr, doch ich trat weiter ein.
Auf dem Boden, vor Robb, lag etwas und das wollte ich mir genauer ansehen.
Ich schloss die Tür und sah zwei Leichen, Kinderleichen.
Sofort erkannte ich die Lennister Kinder.
Mein Gesicht wurde bleich, meine Augen wurden groß.
,,Was hat das zu Bedeuten?", schrie ich Robb an.

Robb zeigte auf Lord Karstark, der nur siegreich Lächelte.
,,Habt Ihr dieses Verbrechen begannen?", fragte ich ihn aufgelöst.
,,Ihr verspracht mir Rache für meinen Sohn. Ich habe sie mir geholt.", antwortete er ohne Reue.
,,Sie waren Kinder.", murmelte ich und legte automatisch wieder meine Hände auf den Bauch.
Lord Tally brachte noch die restlichen Männer hinein, die an diesem Verbrechen beteiligt waren.
,,Diese Kinder haben Euren Sohn nicht getötet.", schrie Robb ihn an.
,,Es war aber der Königsmörder, der Onkel Eurer Frau! Ich hätte genauso sie umbringen können, doch ich tat es nicht.", verteidigte er weiter sein Verhalten.
Wieder sprach er über die Schuld von Catelyn, da sie Jaime befreit hatte.
,,Seid still!", schrie ich ihn an.
Lord Tally schlug ihn nieder, aber wurde dann von Robb zurück gehalten.
,,Überlasst mich Eurem König. Er will mich tadeln, bevor er mich freilässt.", schmunzelte Lord Karstark.
Er stellte den König schlecht da, als könne er keine Entscheidungen fällen.
,,Eure Frau hat mehr Eier als Ihr, Ihr seid der König der den Norden verloren hat.", spuckte er direkt in sein Gesicht.
,,Nimm ihn Gefangen und richte ihn morgen hin.", flüsterte ich in Robbs Ohr.
,,Geleitet Lord Karstark ins Verließ, erhängt den Rest.", sprach Robb meine Worte als Befehl aus.
Kalt sahen wir zu dem Lord, der diesen Befahl nicht erwartet hatte.

Die Männer verließen das Zimmer, Robb, Catelyn und ich blieben drinnen.
Edmure trat noch hinein und sagte, dies dürfe Schnellwasser nicht verlassen.
,,Die Lennister begleichen ihre Schulden.", fügte er hinzu und sah dabei zu mir.
,,Also machst du mich zu einem Lügner und einem Mörder?", fragte Robb ihn.
Sie diskutieren über ihre Strategie, doch mein Blick fiel auf die Mutter die sich erhob.
,,Die Karstarks sind Nordmänner.", fing sie an. ,,Sie vergeben dir nie, wenn du Ihren Lord tötest."
Sie waren alle einer Meinung, man sollte den Lord nicht töten.
,,Ich gebe deiner Mutter recht, Robb.", fing ich an, sofort hörte ich die anderen Erleichtert aufatmen. ,,Dennoch ist er ein Mörder."

Mary Baratheon - Ours Is the Fury (GOT) - ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt