Süße Briefe

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*Frisks Version*

Während wir gingen, sprach keiner von uns ein Wort mit dem anderen, nachdem wir aufgewacht waren und uns aufeinander gestützt wiedergefunden hatten.

G rauchte wieder und die Versuchung brachte mich fast dazu, die Zigarette zu packen und auf den Boden zu werfen.

Obwohl ich es nicht tat, weil ich zu beschäftigt damit war, auf den Bürgersteig zu starren, der am Morgen aufzuleuchten schien, sodass die Lichter der Stadt nicht so lebhaft und schön wie in der Nacht wirkten.

Obwohl ich keine Ahnung hatte, wo wir zu Fuß hinwollten, hielt ich mit G Schritt, denn ich wusste, dass er wusste, wie wir nach Mt. Ebott kommen würden.

Plötzlich kamen mir Gedanken an Asriel.

Wie verzweifelt war er bitte, uns zu fangen?

Nach dieser Frage begann ich zu versuchen seine Seelenfarbe zu erraten.

Basierend auf der Geschichte, die G mir erzählt hatte, wusste ich, dass es nicht grün, hellblau, dunkelblau oder gelb war. Das hieß, es blieben nur drei: Entschlossenheit, Tapferkeit und Beharrlichkeit.

Entschlossenheit konnte ich ausschließen, obwohl ich das Gefühl hatte, sie manchmal sehen zu können, wenn er kurz davor war uns zu fangen.

Aber es schien nie zu funktionieren und wenn er sie hätte, würde er mich nicht brauchen, um den Friedensplan funktionieren zu lassen.

Er könnte einfach jedes andere menschliche Mädchen von der Straße dazu verwenden.

Zumindest war es auf diese Weise etwas schwieriger für ihn und brachte G und mir einen kleinen Vorteil.

Es bieben also Tapferkeit und Beharrlichkeit.

Aus meiner schwachen Kenntnis über Seelen wusste ich definitiv, dass Beharrlichkeit die schwächste Seele von allen war. Sie war nützlich beim Erlernen von Wissen und gab dem Besitzer vielleicht den Wunsch oder das Bedürfnis etwas zu erledigen, doch in Form von Kampf, Argumenten oder Lebensrettung, brachte sie einem nicht so viel.

Normalerweise eine rein egoistische Seele.

Das hat mich an Asriel denken lassen.

Ein bisschen Schlauheit hatte er ja. Er hatte auch einen Wunsch und musste uns fangen.

Er hatte das Bedürfnis und musste seinen Plan durchführen.

Ich überlegte, dass er sein ganzes Leben lang daran gearbeitet hatte, damit Monster und Menschen in Frieden leben konnten.

Er hatte nicht aufgegeben und er wusste, dass er ganz nah war.

Alle Stücke kamen zusammen und das machte mir am meisten Angst.

Er würde alles tun, um seinen Plan durchzuführen.

Meine Aufmerksamkeit wurde auf G gelenkt, der mit seiner Hand in der Tasche nach vorne starrte und mit der  anderen die Zigarette zwischen zwei Fingern hielt.

Seine Kapuze war wieder auf seinem Kopf und ich erkannte, dass dies wahrscheinlich eine gute Idee war, wenn man bedachte, dass wir gesucht wurden.

Doch selbst mit seiner Kapuze, war er auf den Straßen ziemlich auffällig.

Ich nahm seine Schlauheit zum Vorbild, zog meinen Schal wie eine Kapuze über meinen Kopf und hielt ihn fest um mich geschlungen, wohl wissend, dass mein Bauch nun für jeden gut sichtbar war.

Als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass es wahrscheinlich auch Leute in dieser Stadt gab, die nackt durch die Straßen gingen.

Da war ich mit meinem zerrissen Oberteil ja noch harmlos.

Echotale - Thought so (G!sansxFrisk) (german) by fransficsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt