[Akira]
Nachdem die Beiden einige Minuten gelaufen waren, wurde der Wald lichter und sie ließen ihn recht schnell hinter sich. Sie steuerten das Dorf an, in dem Bankotsu seinen Auftrag erhalten hatte und wo sie selbst lebte, wie sie es ihm auf dem Heimweg erzählt hatte.
„Warum warst du eigentlich hier in der Gegend?", fragte sie neugierig. Die junge Frau konnte seinen fragenden Blick fast sofort auf sich spüren. Doch sie fuhr fort, auch wenn sie etwas unruhig war. Akira hoffte, ihm würde die leichte Nervosität ihrer Stimme nicht auffallen. Immerhin war ihr Begleiter ein völlig Fremder. „Ich meine, hier ist es ziemlich friedlich. Wir brauchen normalerweise keine Hilfe von außerhalb und wir heuern schon gar keine Fremde an. Nichts für ungut."
„Passt schon. 's war reiner Zufall. Ich war auf der Rückreise von einem anderen Job. Dann hab ich von dem Vorfall gehört und meine Hilfe angeboten..."
„Bezahlt natürlich.", ergänzte sie seine Worte leicht neckend. Doch dann ließ die junge Frau ihn seinen Satz beenden, damit er sich nicht schon wieder aufregte. Im Aufregen war er wirklich gut. Aber tatsächlich war ihr Begleiter noch immer am Grinsen. Er schien seine Gelassenheit wiedergefunden zu haben... und sein offenbar großes Ego.
„Ja, genau. Aber sonderlich viel ist's nicht. Ich wollte einfach nur mal wieder kämpfen. Das letzte Mal ist viel zu lang hergewesen.", erklärte Bankotsu. Dann schaute er nach vorne und hielt auf einmal an. Akira schaute interessiert in dieselbe Richtung. „Sieh mal. Wir sind gleich bei deinem Dorf, Kleiner."
Sie wollte hinzufügen, dass es nicht ihr Dorf war - aber sie musste zugeben, dass es zumindest im Moment ihr Zuhause war. Auf einmal hörten sie einen Freudenschrei, der nach „Akira-sama!" klang. Der Ursprung war ein kleines Mädchen, das sie entdeckt hatte und nun auf sie zu lief. Lächelnd kniete sich die Angesprochene in dem Moment hin, in dem das Mädchen sie stürmisch umarmte.
„Hallo, Natsuki-chan. Alles in Ordnung?", fragte Akira noch immer lächelnd. Sie hatte ihren Begleiter schon längst wieder vergessen. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem strahlenden Mädchen. Die Kleine war nun mal ein richtiger Sonnenschein und steckte jeden damit an. Die Jüngere nickte heftig und blickte dann scheu zu Akiras Begleiter, was sie selbst auch dazu brachte, ihm kurz ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Aber das Einzige, was Bankotsu tat, war, leichtes Interesse zu zeigen. „Natsuki-chan, das ist Bankotsu. Er hat mir mit den Dämonen im Wald geholfen. Bankotsu, die Kleine hier ist Natsuki, die Tochter des Dorfoberhauptes."
„Freut mich, Kleine.", sagte er und hielt ihr erstaunlicherweise seine freie Hand hin. Noch überraschender war, dass das Gesicht des jungen Söldners ein freundliches Lächeln zierte. Bisher hatte sie ihn immer nur überheblich grinsen sehen. Verhielt er sich gerade anders, weil Natsuki nur ein Kind war? Das Kind nahm seine Hand, während sie ihn strahlend anlächelte. Offensichtlich mochte Natsuki diesen Kerl. „Kannst du mich zu deinem Vater bringen?"
Das Mädchen nickte wieder fröhlich, während sie ihn hinter sich her in Richtung des kleinen Dorfes zog, das nur noch wenige Schritte entfernt war. Akira folgte ihnen gedankenverloren. 'Dieser Hitzkopf kann ja richtig nett sein, wenn er will. Aber diese Seite kommt bei seinem Stolz wahrscheinlich sehr selten zum Vorschein.', dachte die junge Frau, während sie beobachtete, wie die Zwei miteinander redeten. Allerdings hörte sie ihnen nicht wirklich zu. Überdies war sie auch etwas erleichtert, dass sie sich nicht um das Mädchen kümmern musste. Denn dieses konnte manchmal ziemlich... fordernd sein und an diesem Tag war sie zu erschöpft.
„Akira-san." Eine wohlbekannte Stimme erklang rechts von ihr. Vor einer großen, hölzernen Hütte stand ein älterer Mann, der seine ergrauenden Haare in einem Pferdeschwanz zusammenhielt. 'Kunji-sama.', stellte sie fest und hielt an, während die anderen beiden einfach weitergingen. Vielleicht brachte Natsuki den jungen Söldner zu der Hütte, in der sie selbst lebte. Daher machte Akira sich auch keine großen Sorgen um sie. „Gut, dass du zurück bist. Wir müssen über deine Situation reden. Unter vier Augen."
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Sakimitama: Der Weg in die Hölle
Fanfiction10 Jahre vor Inuyasha hat der junge Anführer der Shichinintai eine schicksalhafte Begegnung. Anschließend legt sich eine düstere Aura über die acht Reisenden. Ein Dämonenlord verbündet sich mit einem Menschen mit ungeahnten Kräften. Die Wege von Bru...