Tōtōsai

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[Bankotsu]

"Jakotsu!"

Der Angesprochene seufzte kurz und verdrehte seine Augen, bevor er leicht nickte und den Rückzug anzutreten schien. Immerhin verschwand er nun in Richtung ihres Ruheraums, um Bankotsu nun endlich Zeit zu geben, den unverschämten, kleinen Bengel auszuschimpfen. Zumindest hoffte der Schwarzhaarige für seinen Freund, dass dies der Fall war. 'Kaum zu glauben, dass der nur ein Jahr jünger als ich sein soll. Es kommt mir vor wie fünf!', dachte er mürrisch, während der Söldner den Jungen dabei beobachtete, wie er noch immer eine Stelle an der Wand fixierte und sich stark auf diesen Fleck zu konzentrieren schien. Doch darauf wollte der junge Söldner gerade wirklich keine Rücksicht nehmen. „Und du... Was hast du dir dabei gedacht?!"

„Sei bitte kurz still, Ban.", erwiderte Akira ruhig, während er noch immer an die Wand neben ihm starrte. Trotzdem klang eine gewisse Spannung in seiner Stimme mit. Ungeduldig, weil der Junge ihm nicht zuhörte, schritt er auf ihn zu bis er in Greifweite war. „Du kannst sie auch nicht sehen, oder?"

„Wen?", erwiderte der junge Anführer mit gepresster Stimme, bemüht seine Ruhe noch einigermaßen zu bewahren. 'Schon wieder eine Ablenkung? Ich hatte auf etwas Einfallsreicheres gehofft...' Erst antwortete Akira nicht, doch dann lächelte er leicht und nickte abwesend.

„Die Prinzessin.", erwiderte er beiläufig. Bankotsus Blick schweifte kurz durch den leeren, dunklen, hölzernen Flur. Da war nichts. Kein Dämon, keine Prinzessin, keine Präsenz. Er spürte nur die Wärme, die der Junge ausstrahlte. Irgendwo in ihm brannte nun eine Leitung durch. Wie konnte dieser Bengel es wagen, ihn auf den Arm zu nehmen?!

„Okay, jetzt reicht's!", befahl Bankotsu scharf, während er in einer fließenden Bewegung Akira an der Hüfte packte und ihn auf seine Schulter warf. So konnte der Junge nicht weglaufen und er konnte ihn ohne Komplikationen zurück in ihren Raum bringen. Diese Handlung entlockte dem Kupferhaarigen einen überraschten Aufschrei. Als er realisierte, was der Schwarzhaarige gerade getan hatte, fing er an, sich merklich zu wehren.

„Lass mich sofort runter! Du grober, lästiger, rücksichtsloser, sadistischer Idiot!" Jedes Wort schien er mit einem Tritt oder Hieb untermalen zu wollen. Allerdings hatten seine wehrhaften Versuche kaum Wirkung, denn dafür war seine Körperkraft einfach zu gering. Bankotsu hätte fast gelacht.

„Nein.", antwortete er einfach, zufrieden, weil er momentan die Oberhand hatte und diese wohl auch erst einmal behalten würde. Und diese Zufriedenheit steigerte sich nur noch durch die Schimpftirade von Akira. Immerhin bewies dies, dass er wirklich wütend war, wenn er auf diese offensive Verteidigung zurückgriff. Daher schaffte der Anführer es auch, süffisant zu klingen - genug, um seinem Mitreisenden zu ärgern. „Ich bin allerdings ernsthaft beeindruckt. Für dein Alter kennst du schon wirklich viele Beleidigungen."

„Du hast einfach keine Ahnung!", fauchte Akira nun in sein Ohr, ohne auf seine letzte Bemerkung einzugehen. Irgendwie hatte er es geschafft, seinen Oberkörper etwas nach oben zu bewegen. Bankotsus Griff um seine dünnen Beine festigte sich etwas. Er wollte auf keinen Fall, dass der Kleine ausgerechnet jetzt entkam. Ein bisschen Genugtuung musste schon sein. „Die Prinzessin ist ein Geist!"

„Ouch!", entfuhr es ihm ohne Nachdenken, als er einen ziehenden Schmerz an seinem Hinterkopf spürte. Hatte der Kleine das wirklich gerade gewagt?! Abrupt blieb der Schwarzhaarige stehen. „Hör auf, an meinen Haaren zu ziehen! Wie alt bist du?!"

„Entschuldige!", rief Akira hastig und es klang sogar aufrichtig. Bankotsu stellte den Kupferhaarigen trotz seiner Verärgerung vorsichtig vor sich ab, nur einige Zentimeter entfernt, und warf ihm einen Blick zu, der von seinen momentanen Gefühlen Bände sprach. Sein Gegenüber erwiderte seinen Blick ohne Furcht. Seine gefährlichen, braunen Augen leuchteten in verschiedenen Brauntönen, reflektierten den Feuerschein. Doch sie zeigten pure Entschlossenheit. „Aber es ist unsere Pflicht, den Verstorbenen Frieden zu verschaffen!"

Sakimitama: Der Weg in die HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt