3. Dunkelheit

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Dunkelheit

Ich zog mich in den Keller zurück. Ich wollte nicht mehr raus, in die Sonne, sie war zu hell. Ich wollte nicht die Vögel zwitschern hören, sie waren zu laut.

Ich wollte nichtmal mehr mit den Anderen reden, ich konnte es nicht.

Wo meine Eltern waren oder wie es ihnen ging, wusste ich nicht, wollte ich auch nicht. Ich konnte ihnen nicht unter die Augen treten. Ich wollte sie nicht auch noch in Gefahr bringen.

Dieses ständige Verlangen nach Blut zu unterdrücken war die reinste Qual und ich fragte mich dabei ob Vampire eigentlich verhungern konnten.

Doch ich hatte keine Gelegenheit dazu es aus zu probieren, denn Elisa und Jolina kümmerten sich um mich und brachten mir täglich eine Tasse Blut. Dieses Blut war anders, das konnte ich schmecken und auch riechen. Vielleicht war es das von irgendeinem Tier? Eine Kuh vielleich? Oder ein Pferd?

Es schmeckte nicht ganz so gut, machte mich nicht so rasend, unkontrollierbar, doch es stillte meinen Durst fürs erste.

Tage lang, Wochen, villeicht auch Monate saß ich auf dieser schäbigen alten Matratze, unten im Keller und hasste mich selbst. Immer wieder trat mir die Szene vor Augen: Valentin, der durch meine Hand gestorben war, Vladimir und der andere Jäger, die mich verfolgten und ihr gehässiges Grinsen.

Ich konnte nicht los lassen... Ich konnte nicht.

"Wir müssen irgendwas tun.", hörte ich Jaron aus dem Nebenzimmer mit den Anderen Reden.

"Ich gebe dir recht, sie sitzt da wie eine Leiche.", stimmte Carrie ihr mit ihrem Akzent zu.

"Sie ist ebend geschockt...", bemerkte Elisa. "Das ist gruselig. Jeder von uns hat schlimmes getan und wir waren alle schneller drüber hinweg als sie!", meckerte Leon.

Ich hörte jemanden hin und her laufen. Den Schritten nach zu urteilen war es Jaron. Ob sie wohl wussten, dass ich sie belauschte?

In dem Moment öffnete sich die Tür und alle traten gleichzeitig aus dem Raum. Ich sah auf und bemerkte, dass alle Blicke auf mir ruhten.

"Cassandra, du machst uns Angst.", erklärte Carrie mit einem besorgten Blick auf mich. Ich antwortete nicht, sondern zog nur meine Beine an meinen Oberkörper und legte mein Kinn auf die Knie.

"Komm.", meinte Elisa und hielt mir ihre Hand hin.

Ich sah von ihr zu Jolina, zu Jaron und zu Carrie und Leon, die Hand in Hand vor mir standen und mich unwissendlich an Valentin und mich erinnerten.

Ich seuftste jedoch, nahm Elisas Hand und ließ zu, dass sie mir beim Aufstehen half.

"Und was jetzt?", wollte ich ziemlich lustlos wissen.

"Ähm, jetzt...", setzte Elisa an, "...zeigen wir dir wie man Rinder jagt.", beendete Jolina ihren Satz.

"Okay?", fragte ich verwirrt, ließ mich jedoch von den Beiden mit ziehen.

Die Anderen drei folgten uns.

Jolina hüpfte vor mir aus dem Fenster. Ich trat aufs Fensterbrett und sah hinaus.

Der Mond stand oben am Himmel und die Sterne funkelten um die Wette.

Ich war ein wenig erleichtert, dass wir nicht am Tag rausgingen, denn das Sonnenlicht war grell und außerdem hatte ich die frische Nachtluft schon immer lieber gemocht.

Ich tat es Jolina gleich und sprang aus dem Fenster, die Anderen folgten mir.

Wir huschten durch die dunklen Gassen, bis wir aus dem Dorf kamen und uns nun auf den Ländereien der Bauern befanden.

Cassandra Winchester -Supernatural (4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt