Die Herrin von Rhûn

*11* (Überarbeitet)

"Ich nehme den Ring ... " Durchschnitt eine junge Stimme Nyras Gedanken und ließ sie verstummen. Schnell drehte sie den Kopf zur Seite, zu dem kleinen Körper von dem sie die Stimme vermutete.
Niemand anderes hatte seinen Redefluss unterbrochen.
"Eure Familien werden sterben" kam es von Gandalf und Boromirs Stimme schallte durch den Saal "Die Menschen habe schon immer gezeigt, dass sie stark sind !", so zweifelte Nyra doch schnell dran das Frodo etwas gesagt hatte.
Gerade als sie sich damit abfinden wollte, dass sie sich die Stimme eingebildet hatte öffneten sich Frodos Lippen erneut.
Seine Stimme schien nun gestärkter nach einem kurzen Blick zu dem Ring.

"Ich nehme den Ring"

Das Gestreite erstirbt nun doch und perplexe Blicke richteten sich auf den jungen Hobbit. Die Elbin sah währenddessen zu Gandalf in dessem Blick sie deutlich eine Trauer erkannte.

Er, der keine Ahnung von der Welt außerhalb des Auenlandes hatte meldete sich freiwillig auf eine Reise in den Tod.

"Ich bringe den Ring nach Mordor ... " seine Stimme zögerte und er sah zu seinen Vertrauten
"obwohl ich den Weg nicht weiß."

Keiner hatte Nyra oder weiteren Ruhestiftern Aufmerksamkeit geschenkt doch jetzt wo Frodo das Wort fand waren wahrlich alle verstummt.
"Ich werde dir helfen, diese Bürde zu tragen, Frodo Beutlin. Solange sie dir auferlegt sein mag"
Nun erleichterte sich ihr Blick als Gandalf diese Worte sprach.
Unbewusst hatte Nyra Legolas Hand noch einmal fester gedrückt ehe sich mit entschlossenen Schritten hervor trat.
Es war eine Entscheidung von Sekunden die Elbin dazu brachte mit festen, stolzen Schritten, edel wie sie doch war, neben Gandalf zu treten und die folgenden Wörter zu sprechen.

"Ich half deinem Onkel durch die Feuer eines Drachens und so werde ich auch dir durch die Flammen Mordors helfen" Keine Reue lag in ihrem Blick, doch wagte sie es nicht Legolas, Elrond oder gar Gandalf anzusehen, denn sie wussten warum ihr diese Entscheidung so leicht viel.
Ein dankbares Lächeln empfing sie allerding von Frodo und nickte diesem versprechend zu.
Alle Blicke der Gäste lagen nun auf ihr und so war sie froh als sie Schritte vernahm und wenig später Aragon hörte. "Sollte ich dich durch mein Leben oder meinen Tod schützen können, werde ich es tun. Du hast mein Schwert."
Aragon sprach ebenso entschlossen wie Nyra es getan hatte und doch verstanden es alle mehr das Aragon sich der Aufgabe anschloss als bei der Prinzessin.
Frodo wirkte überfordert als nun auch Legolas, mit eindringenden Blick auf seine geliebte Nyra gerichtet hervor trat, den Bogen fest in seiner Hand.
"Und meinen Bogen"
Seine Worte schienen mehr an Nyra als an Frodo gerichtet zu sein, weshalb die Elbin nun doch aufsah und in diese gefährlich tiefen blauen Augen sah. Andere Gäste sprachen doch Nyra war ganz gefangen, schuldbewusst erwiderte sie seinen Blick voller Sorge, Entrüstung und Sturheit.
So wusste sie das Legolas ihr nicht von der Seite weichen würde, selbst bei dieser Reise mit wenig Chance auf Erfolg.
Und warum tat er das ? weil seine Augen ihr nur seine Liebe zu ihr zeigten.
Diese noch kaum ausgesprochene Liebe die ihrer beider Leben schon jetzt veränderte.
Als Nyra sich nun wieder besann und Legolas leicht hinter ihr getreten war, hatten sich bereits weiter der Gruppe angeschlossen.
Gimli, Boromir und auch drei weitere Hobbits wo sie gar nicht mitbekommen hatte wo diese auf einmal her kamen. "Zehn Gefährten." Sprach Elrond nun für alle, sein Blick auf Nyra wie auf allen anderen.
"So sei es: Ihr bildet die Gemeinschaft des Ringes." Alle weiteren Gäste ließen Glückwünsche erschallen und Sprüche der Hoffnung.
Nyra nickte dankend doch in Gedanken fragte sie sich bereits was ihr Vater sagen würde wenn er davon Erfuhr, ob er überhaupt etwas sagte.
Ihr Bruder würde die Valar um ihrer Sicherheit bitten doch ihr Vater würde sich wahrscheinlich nur darüber freuen das er sie für eine noch längere Zeit nicht sah. Eine Hand legte sich nun um Nyras schmale Taille und Legolas leise Stimme ließ sie sich zu ihm umdrehen.
"Komm... wir sollten anfangen alles vorzubereiten" Leicht nickte die Elbin daraufhin und gemeinsam mit den anderen gingen sie in einen separaten Raum um sowohl den geplanten Weg als auch die Ausrüstung zu besprechen.