Kapitel 4 A short touch

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„Du hast richtig gehandelt!". Seine Stimme drang wie durch Watte an ihr Ohr. Emily schüttelte den Kopf. „Nein...ich hab ihn erschossen! Erschossen, Hotch! Jetzt werden wir nie erfahren ob er noch mehr Opfer hatte. Wegen mir leben Familien ein Leben lang in Ungewissheit!" Sie sah ihn verzweifelt an. „Prentiss...". Er strich ihr leicht über den Unterarm. „Du hast die Welt von einem Monster befreit. Dass ...", er wurde von einem Telefonklingeln unterbrochen „Oh...entschuldige bitte, dass muss Jack sein. Er wollte vorm Zubettgehen noch einmal anrufen. Da muss ich leider rangehen!" Emily nickte verständnisvoll. „Ja klar, geh ruhig ran...ist doch selbstverständlich in Ordnung!" Sie lächelte als sie ihn beobachtete. Seine Gesichtszüge wurden sofort weiter, als er mit seinem Sohn redete. Emily hörte wie er und Jack lachten und sich gegenseitig von ihrem Tag erzählten.

Wie er so dastand in seinem sexy, schwarzen Anzug. Sie stand nun Mal auf Männer im Anzug. Insbesondere auf diesen einen Mann, der immer Anzug trägt und dabei immer absolut sexy und heiß aussah.

Emily merkte gar nicht, dass sie ihn anhimmelte wie ein Teenie einen Boygroupsänger. Sein helles Lachen riss sie aus seinen Gedanken. Sie zog die Augenbrauen hoch. Hörte sie hier Hotch etwa lachen? Den Hotch, den sie über all die Jahre kennen gelernt hatte? „Emily ist gerade bei mir...", hörte sie ihn sagen, bevor ein lauter Schrei durchs Telefon kam. Prentiss horchte auf. „EEEEEEEEMMMMMMM'LLLLLLLYYYYY", schrie Jack begeistert. Sie lachte laut auf. „Hallo Jack mein Großer!", rief sie. „Ja natürlich kannst du Emily mal wiedersehen." Emily lächelte und nickte begeistert. Nach einem längeren Telefonat verabschiedeten sich Vater und Sohn. Da Jack allerdings so hartnäckig darauf bestand immer noch weiter zu telefonieren und seinem Vater deshalb fast jede einzelne Minute seines Tages im Detail schilderte und Hotch verzweifelt versuchte ihn ins Bett zu bringen musste Emily heftig lachen. So fest, dass sie sich auch noch an ihren Nudeln verschluckte. Aaron legte das Telefon zurück und ging zum Tisch. Aber als er sie ansah, musste auch er lachen. „Du hast da was!" Prentiss fuhr sich hektisch über den Mundwinkel. Aaron schüttelte den Kopf und nahm die Serviette in die Hand. „Andere Seite." Er beugte sich über den Tisch und wischte ihr über den Mundwinkel. Emily sah ihn mit großen Augen an. Er war ihr so nahe, dass sie die dunklen, fast schwarzen Sprenkel in seinen Augen sehen konnte. Hotch legte ihr eine Hand auf die Wange. Schnell setzte er sich aber wieder auf seinen Platz zurück. Um von der erdrückenden Stille abzulenken fragte Emily. „Wann kommt Jack eigentlich?". Aaron sah auf. „Nächste Woche. Jessica bringt ihn am Sonntag. Wir haben die Woche allerdings alle Dienst.". Emily nickte und legte ihr Besteck auf den leeren Teller. „Bist du satt?" Emily nickte und legte sich die Hand auf den Bauch. „Sehr lecker, danke." Aaron stand auf um das Geschirr weg zu Räumen. Emily versank wieder mit ihrem Blick in ihm.

Was hatte die kurze Berührung nur zu bedeuten? Diese Augen. Oh mein Gott! Noch nie hatte sie solche Augen gesehen! Es wären nur ein paar Zentimeter gewesen. Eine kurze Bewegung. Ein klitzekleiner Moment. Dann hätten sie sich einfach geküsst! Sie benahm sich wirklich wie ein Teenager! In ihrem Gedanken schwebte nur noch die Erinnerung an die ungewohnte Nähe. Das Kribbeln...

In seine Gedanken vertieft, stapelte Hotch die Teller und die Kochutensilien in die Spülmaschine. Hätte er die Chance etwa doch nutzen sollen?

Ihre Haut fühlte sich so warm und weich an unter seinen Fingern. Aber was hatte seine impulsive Handlung zu bedeuten? Er war so in ihre wunderschönen Augen versunken, dass er sie schon zu sich ziehen wollte. Es wäre nur eine kurze Bewegung gewesen. Dann hätten sich ihre Lippen endlich berührt. Ach wie gern hätte er sie geküsst. Allein bei dem Gedanken daran, kribbelte es in seiner Magengegend.



Love between life and deathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt