Kapitel 4 ~ Unbekannte Nummer
Emma:
Am nächsten morgen werde ich unter schmerzen wach und schlage meine Augen auf. Ich schaue an mir herunter und entdecke vereinzelte getrocknete Blutflecken.
Während ich mich mustere, höre ich unten die Tür zufallen und wusste, dass mein Vater nun weg war.
Seufzend stehe ich auf, wickle mir die Decke um den Körper und laufe ins Badezimmer. Dort schließe ich die Tür zu, lege die Decke weg und stelle mich unter die Dusche. Die Wunden brannten höllisch und mir laufen wieder die Tränen aus den Augen. Ich konnte mich dann kaum mehr auf den Beinen halten und sank unter dem Wasserstrahl zu Boden auf meine Knie.
Ich fing an zu schreien, aber wusste das mich niemand hören würde. Ich schrie immer lauter, bis meine Stimme letztendlich versagte und man nur noch mein Schluchzen hören konnte. Ich wusste nicht, wie oft ich schon hier gelegen und keine Kraft mehr hatte. Ich wollte nur noch, dass mein Bruder zurück kommt und mich hier endlich rausholt. Ich hatte solche Hoffnungen, dass er wirklich noch kommen würde.
Als ich dann wieder einen Hauch von Kraft verspüre, ziehe ich mich am Duschkopf nach oben und stelle das Wasser aus. Dann steige ich aus der Dusche und trockne mich vorsichtig ab. Mit dem Handtuch um mein Körper rum, gehe ich in mein Zimmer und ziehe mir Unterwäsche, eine Jogginghose und einen großen Pullover an. Ich ziehe meine Bettwäsche vom Bett, schmeiße sie in die Wäsche und hole mir frische. Ich überziehe mein Bett frisch, dann lege ich mich auf meinem Bett hin und hole mein Handy.
Ich hatte ganze 3 Stunden im Bad verbracht und es war bereits 12 Uhr. Ich hatte eh nicht vorgehabt heute in die Schule zu gehen. Zu meiner Verwunderung hatte ich aber auch eine Nachricht von einer Unbekannten Nummer.
Unbekannte Nummer:
„Hey, hier ist Cole. Eigentlich wollte ich dich in der Schule fragen ob du heute vielleicht etwas unternehmen möchtest. Natürlich nur wegen dem Projekt, aber ich hab dich in der Schule nicht gesehen."Emma:
„Hey Cole, naja ich bin krank und konnte heute nicht kommen."Cole:
„Soll ich dir die Hausaufgaben vorbei bringen?"Emma:
„Nein schon gut, ich hol das morgen alles nach."Cole:
*offline*Ich lege mein Handy auf den kleinen Tisch neben mir und seufze. Ich wollte mich heute nicht mit ihm treffen. Ich wollte nur hier in meinem Bett liegen und meine Ruhe vor allen haben.
Ich stehe dann aber auch auf, schaue vorher noch mal in den Spiegel und könnte schon wieder anfangen zu weinen. Ich sah total schrecklich aus, schon fast wie eine Leiche. Zudem zieren eine große Kopfwunde und viele blaue Flecken meinen Kopf.
Ich versuche erst gar nicht diese zu verstecken oder zu über schminken, da es mir im Moment egal war. Ich laufe also die Treppe runter und gehe in die Küche, damit ich mir eine Schmerztablette holen kann.
Mit einem Glas Wasser schlucke ich die Tablette runter und setze mich an den Küchentisch. Ich blicke auf die Uhr und musste schlucken. Vater würde demnächst nach Hause kommen.
Und als hätte ich es geahnt, höre ich die Haustür. Mein Vater knallt die Tür zu und dreht sich zu mir um. Ich stehe sofort auf und hole die Sachen aus dem Kühlschrank, damit ich kochen kann. MeinVater schmeißt seine Sachen einfach den Boden und kommt zum Kühlschrank, um sich wohl ein Bier zu holen.
„Wo ist mein Bier?!", brüllt er mich an und schleudert die Kühlschranktür zu. Ich zucke heftig zusammen, während ich koche und schaue zu ihm. „Wir haben hier oben keins mehr, aber...im Keller müsste noch ein ganzer Kasten stehen.", meinte ich zu ihm und schon ist er verschwunden. Er ist wohl in sein Arbeitszimmer gegangen.
Als ich dann fertig bin mit kochen, stelle ich alles auf den Tisch und hole Teller, sowie Besteck aus dem Schrank. Zitternd laufe ich zum Arbeitszimmer und finde dann meinen Vater an seinem Schreibtisch. „Das Essen ist fertig.", murmelte ich und er steht auf, um in die Küche zugehen. „Komm mit.", meinte er etwas sauer und ich gehe ihm dann hinterher.
Er setzt sich an den Tisch und klopft auf den Platz der direkt neben ihm steht. Ich setze mich zu ihm hin und schaue auf den Tisch. „Weist du, deine Mutter wollte die Scheidung einreichen.", fängt er an zu sprechen, bevor er anfängt zu essen. „Als du gerade mal 5 Jahr alt warst. Sie wollte mich nicht mehr. Sie wollte jemand besseren.", erzählte er, während er nebenbei noch isst.
„Nein, sie hatte schon jemanden gefunden und dafür musste sie bestraft werden. Sie hat mir das Herz rausgerissen. Wenn sie arbeiten geht, dann ist sie bei ihm. Sie arbeitet gar nicht. Sie verpisst sich und fickt mit einem anderem Mann.", erzählt er etwas lauter weiter und ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte.
Meine Mutter hatte einen anderen Kerl am Start und wartet nur auf die Scheidung.„Am Freitag wird ein wichtiges Geschäftsessen stattfinden und ich erwarte von dir, dass du alles verdeckst. Das Miststück das ich geheiratet habe wird nämlich auch dabei sein.", knurrt er und schiebt seinen Teller von sich.
Für eine Weile ist es ganz ruhig und mein Vater schaut nur auf sein Bier. Ich stehe dann aber auf und räume das ganze Geschirr weg. Ich spüre den Blick von ihm auf mir und drehe mich dann zu ihm.
„Du wirst mir auch fremd gehen oder? Irgendwann wirst du auch weg sein und dann bin ich alleine.", flüstert er und ich sehe, wie eine Träne seine Wange entlang läuft. „Ich werde dich nicht verlassen.", meinte ich zu ihm. Ich hoffte zwar das mein Bruder kommt und mich holt, aber langsam wurde diese Hoffnung immer kleiner.
Plötzlich steht mein Vater auf, kommt auf mich zu und nimmt mich einfach in den Arm. Ich hatte mit etwas anderem gerechnet, aber nicht damit, dass er mich jemals wieder indem Arm nimmt. Er drückt mich fest an sich und im nächsten Moment stürzt er sich schon aus der Küche davon. Was war das denn jetzt? War mein Vater doch nicht so ein großes Monster?
Ich räumte also noch die Küche auf und gehe dann auch hoch in mein Zimmer, damit ich mich in mein Bett legen kann.
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Feinde oder Freunde?
Novela JuvenilEmma Smith und Cole Kennedy kennen sich eigentlich gar nicht und mögen sich auch nicht sonderlich. Sie hatten bisher noch nie einen Grund gehabt, sich kenne zu lernen oder gar an zu Freunden. Cole war eher der beliebte auf ihrer Schule und Emma die...