Kapitel 14 ~ Es tut mir leid
Cole:
Während Emma im Badezimmer ist, gehe ich runter in die Küche und mache ihr eine heiße Schokolade. Während ich mit dem Löffel die heiße Schokolade umrühre, musste ich zurück an die Situation am Strand denken.
Ich hatte von weitem gesehen, wie sie etwas weißes an den Armen hatte, aber konnte nicht entziffern, was es genau war. Hatte ihr jemand weh getan? Ich hatte so viele Fragen und dann kam mir eine ganz bestimmte Frage in den Kopf. Woher kennen sich Victoria und Mr. Kennedy?
„Du kannst duschen gehen...", werde ich aus meinen Gedanken gerissen und drehe mich zu Emma um.
Wow. Sie sieht unglaublich süß aus in meinem Pullover. Es war eine gute Idee sie mit hierher zu nehmen. So würden wir uns vielleicht auch mal besser kennenlernen. Ich gebe zu, dass ich vielleicht in der Schule nicht immer so nett bin, aber ich musste meinen Ruf aufrecht erhalten.
Nur wegen dem Projekt wollte ich sie kennenlernen, damit wir wenigstens ein wenig entspannter mit einander reden können. Nach dem Projekt würde ich sie dann auch wieder in Ruhe lassen. Hätte ich aber geahnt, dass ich irgendwann ganz tief mit in ihrer Scheiße drin stecke, dann hätte ich es zu tiefst bereut sie kennen gelernt zu haben.
„Cole?", fragt sie plötzlich und ich blicke ihr in die Augen. Ich nehme die Tasse in die Hand und gebe sie vorsichtig an Emma weiter. „Hier. Ich hoffe sie schmeckt.", meinte ich noch zu ihr und gehe dann auch schon ins Badezimmer. „Danke.", höre ich sie noch sagen und dann steige ich auch schon in die Dusche.
Sie hat schon viel zu viel von mir gesehen. Ich durfte ihr nicht zu viel von mir zeigen. Das würde sonst zu gefährlich werden und wenn sie hinter meine Vergangenheit kommt, dann wird es eh zu spät sein. Dann wird sie schreiend vor mir weg rennen. Sie hatte schon einen Einblick hinter meine Mauern bekommen. Das sollte reichen.
Ich wollte sie kennenlernen, aber sie sollte nicht zu viel von mir wissen. Sie durfte meine Mauern nicht brechen lassen. Ich durfte das nicht zulassen, dass sie dahinter schauen kann.
Seufzend steige ich aus der Dusche und trockne mich mit einem Handtuch ab, welches ich mir um meine Hüfte wickle und dann aus dem Badezimmer laufe. Ich entdecke Emma auf der Terrasse, mit der Tasse in der Hand und ihren Blick aufs Meer gerichtet. Ich wende kopfschüttelnd meinen Blick von ihr ab und gehe hoch zum Schrank, wo ich mir auch bequeme Klamotten anziehe, bevor ich zu Emma runter gehe.
„Hey..",flüstere ich, um sie nicht zu erschrecken. Sie schaut zu mir hoch und schenkt mir ein zaghaftes lächeln. „Möchtest du noch etwas schlafen?", frage ich sie dann einfach, da ich schließlich die ganze Fahrt über nicht geschlafen hatte. „Nein, aber wenn du schlafen möchtest, dann ist das kein Thema.", meinte sie zuckersüß und steht auf.
„War sehr lecker.", meinte sie noch bevor sie in die Küche geht. Ich höre die Tasse klimpern und kurz darauf kommt sie wieder. Als sie mich wieder anschaut, bleibt sie ein paar Meter vor mir stehen und ich schaue ihr in die Augen. „Woher kennst du Victoria?", frage ich dann einfach ohne vorher nach zudenken.
Emma's Blick weicht von meinem runter zum Boden und sie verschließt sich. „Ist egal...", murmelt sie und geht an mir vorbei. Ich hab's versaut. Emma läuft runter zum Strand und lässt sich in den Sand fallen. Ich schlucke kurz und laufe ihr dann hinterher. Ich setze mich neben sie und drehe ihren Kopf zu mir.
„Es tut mir leid.", meinte ich dann einfach und Emma schließt kurz die Augen. „Ist schon okay.", meinte sie zu mir und schaut wieder zum Meer.
„Sie ist meine Mutter.", höre ich sie dann sagen und musste schlucken. „Aber...sie wohnt schon so lange bei uns .", meinte ich zu ihr und ich konnte die Tränen in ihren Augen sehen.
„Emma...wir bekommen das hin.", meinte ich zu ihr, da ihr eine Träne die Wange runter kullert. Ich streiche sie ihr weg und als meine Hand ihre Wange berührt zuckt sie zusammen. „Nein! Wir werden gar nichts hinbekommen. Du verstehst das nicht. Und du kannst es gar nicht verstehen", schluchzt sie, bevor sie auf steht und ins Häuschen rennt.
Was tut sie denn jetzt? Ich stehe auch auf und laufe nach drinnen. Doch dort war kein Zeichen von Emma. Erst suche ich oben, vielleicht hat sie sich ins Bett gelegt. Aber Fehlanzeige, sie war nicht im Bett. Also gehe ich runter und suche erst in der Küche, bevor ich zum Badezimmer gehe. Boris Vorsichtig klopfe ich an der Tür, bekomme aber keine Reaktion. Ich drücke dann die Klinke runter, aber es war abgeschlossen.
„Emma? Mach bitte die Tür auf.", meinte ich und seufze.Wenn ich was konnte, dann war es die Situation zu zerstören. Ich hatte sie verletzt und wollte es eigentlich gar nicht. Warum will Mr. Kennedy aber nicht, dass Victoria sich scheiden lässt? Hatte das was mit Emma zu tun? Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich den Schlüssel im Schloss höre und atme erleichtert aus.
Ich gehe in das Badezimmer rein und sehe eine verheulte Emma auf dem Klodeckel sitzen. Ich gehe auf sie zu und nehme sie fest in den Arm. Sie klammert sich an mir fest, als würde ich sie vorm ertrinken retten. Und genau jetzt war mir klar, dass mit diesem Mädchen irgendwas nicht stimmt und sie jemand braucht der für sie da ist. Konnte ich dieser jemand sein? Konnte ich diese Verantwortung auf mich nehmen? Wollte ich diese Verantwortung überhaupt auf mich nehmen?
Ich weiß es nicht.
Aber ich fange an dieses Mädchen von einer ganz anderen Seite kennenzulernen und das alles machte mir Angst. Ich werde sie doch nur noch mehr kaputt machen, als sie eh schon ist. Ich hatte schließlich selber Probleme und musste sie irgendwie unter einen Hut bekommen.
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Feinde oder Freunde?
Fiksi RemajaEmma Smith und Cole Kennedy kennen sich eigentlich gar nicht und mögen sich auch nicht sonderlich. Sie hatten bisher noch nie einen Grund gehabt, sich kenne zu lernen oder gar an zu Freunden. Cole war eher der beliebte auf ihrer Schule und Emma die...