Kapitel 3 ~ Handynummer
Emma:
Nachdem ich den kompletten Unterricht über nicht mehr klar denken konnte, hoffte ich nur noch auf das Klingeln. Die restlichen Schulstunden konnte ich mich überhaupt nicht mehr konzentrieren, wegen diesem doofen Projekt. Ich wusste nicht wie ich das überstehen sollte.
Was wenn er sich bei mir zuhause treffen will? Das wäre das größte Desaster. Ich kann ihn doch nicht einfach bei mir zuhause reinlassen. Wenn mein Vater kommt ist er einen Kopf kürzer und ich vielleicht sogar zwei.
Als ich dann das Klingeln endlich höre, packe ich meine Sachen und springe förmlich von meinem Platz auf. Damit verlasse ich das Klassenzimmer und laufe schnellen Schrittes zu meinem Spind. Ich wollte jetzt so schnell wie möglich nach Hause. Wobei es mir dort wohl nicht besser ergeht.
Ich räume meine Bücher dann in den Spind und werde plötzlich an der Schulter angetippt. Ich schrecke herum und erblicke dann Cole hinter mir. „Ich wollte dich nicht erschrecken.", meinte er dann schmunzelnd und fährt sich durch seine Haare. „Naja, ich wollte fragen ob ich nicht vielleicht deine Nummer haben könnte wegen dem Projekt.", redet er einfach weiter und ich wusste erst nicht was ich sagen sollte.
„Klar.", meinte ich dann und er hält mir sein Handy entgegen. Vorsichtig nehme ich es in die Hand und tippe meine Nummer ein. „Danke. Hast du zufällig heute schon was vor?", fragt er mich grinsend, aber ich konnte genau erkennen, dass es nicht seine Augen erreicht.
Ich schließe dann meinen Spind und kaue mir auf meiner Unterlippe herum. „Ich...muss meinem Vater helfen...", murmelte ich dann. „Verstehe. Dann sehen wir uns morgen.", meinte er noch und läuft an mir vorbei.
Ich warte dann noch kurz bis er um die Ecke ist und laufe dann auch langsam aus dem Gebäude raus. Heute hatte meine Ausrede gereicht, aber wer weiß, wie lange ich das durch ziehen kann. Er hatte schließlich meine Nummer und ihn die ganze Zeit zu ignorieren halte ich nicht gerade für eine gut Idee.
Als ich dann zuhause ankomme, krame ich meinen Schlüssel aus der Tasche und schließe die Haustür auf. Drinnen war noch alles ruhig, weshalb ich leise die Tür zu mache und genauso leise in mein Zimmer hoch gehe. Dort lege ich meine Sachen auf dem Boden ab und lasse mich seufzend in mein Bett fallen. Normalerweise wäre mein Vater sofort hoch gekommen und hätte mich angeschnauzt, aber heute hatte ich mal Glück gehabt.
Ich rapple mich dann langsam wieder auf und schon kamen die Schmerzen wieder zum Vorschein. Ich musste seufzen, aber stehe dann doch auf um mich an meinen Schreibtisch zu setzen. Dort hole ich meine Hausaufgaben aus meiner Tasche und fange an diese zu bearbeiten.
Nachdem ich damit fertig war, packe ich alles weg und schließe einmal meine Augen. Mein Vater war bisher immer noch nicht hier gewesen und ich könnte ihn auch nicht hören, weshalb ich dann einfach aus meinem Zimmer rausgehe und gerade beschließe zu Kochen, sonst würde mein Vater total am Rad drehen.
Als ich dann in der Küche stehe und alle fürs Essen vorbereitet hatte, höre ich die Haustür. Ich schrecke zusammen und drehe mich ruckartig zur Tür. Dort stand er, mit seiner Aktentaschen in der rechten Hand und seinem Smoking in der linken Hand. Er scheint mich wohl auch recht schnell zu bemerken und kommt auf mich zu gelaufen. „Bring das zum waschen und hol mir dann ein Bier.", meinte er sehr ruhig, was mich verwunderte.
Diese Ruhe würde sicherlich nach dem Bier nicht mehr bestehen. Ich nehme seine Aktentasche und seinen Smoking in die Hand. Die Aktentasche stelle ich in das Arbeitszimmer meines Vater und gehe dann in die Waschküche.
Dort stopfe ich den Smoking in die Waschmaschine und gehe dann in den gegenüberliegenden Keller, um das Bier für meinen Vater zu holen. Mit dem Bier in der Hand gehe ich wieder hoch zu ihm und sehe ihn schlafend auf der Couch.
Manchmal stellte ich wirklich in Frage, dass er überhaupt so ein Monster war. Er war früher nicht so gewesen. Er hatte bis zu meinem 5. Lebensjahr immer für mich gesorgt und war der jenige, der zuhause geblieben ist, als ich noch nicht im Kindergarten war. Ich konnte gar nicht glauben, dass er zu so einem Monster wird. Er hatte mich geliebt und ich habe ihn geliebt.
Ich gehe vorsichtig auf ihn zu und nehme die Decke, die auf dem Boden liegt und decke ihn damit zu. Jedoch wird er dadurch wach und schaut mir direkt in die Augen. „Tut mir leid, aber du hast geschlafen und ich dachte ich decke dich zu...", meinte ich zu ihm und er mustert mich einfach, nahm dann das Bier aus meiner Hand und ging in die Küche. Ich blieb bei der Couch zurück und schaue verwundert auf den Platz, an dem er gesessen hatte. „Hast du nichts gekocht?", höre ich ihn aus der Küche rufen und ich gehe sofort zu ihm. „Ich hatte Hausaufgaben auf und gerade als du heim kamst, wollte ich kochen.", meinte ich selbstsicher. „Dann hättest du mich nicht wecken sollen!", keifte er mich an und ich weiche ein wenig zurück.
Im nächsten Moment spüre ich seine flache Hand auf meiner Wange und das ziehen, sowie brenne auf meiner Wange und in meinen Augen ignorierte ich. „Du bist zu nichts zu gebrauchen!", schreit er dann und im nächsten Moment kann ich kalten Boden unter mir spüren. „Geh mir aus den Augen.", schrie er weiter und ich stehe langsam auf, um dann in mein Zimmer zu gehen.
Ich lasse mich an meiner Tür runter rutschen und kann meine brennenden Augen nun nicht mehr ignorieren und die Tränen laufen meine Wangen hinunter. Ich hatte schmerzen, überall. Diese Worte war ich von ihm gewohnt und diese verletzten mich auch nicht mal mehr, sondern seine Taten.
Die Schmerzen die er mir zufügt. Ich wusste nicht wie lange ich hier weinend an meiner Tür saß, aber lange genug um meinen Vater wieder auf die Palme zu bringen. „Hör auf zu heulen, schlampe!", schrie er, während er mich von der Tür wegdrückt um in mein Zimmer reinzukommen.
Ich hielt das Schluchzen auf, aber es hatte nichts gebracht. Er packt mich an meinem Kragen, zieht mich zu sich nach oben und schmeißt mich auf mein Bett. „Und weist du was Schlampen machen?", fing er an zu reden, während er mir praktisch die Klamotten vom Leibe reist. „Richtig. Sie schlafen mit anderen Männern und bekommen dafür Geld.", lachte er und stieg über mich.
Ich war es gewohnt. Das ging meistens den ganzen Abend und die ganze Nacht so und wenn ich mich wehren würde, dann wird es nur noch schlimmer.
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Feinde oder Freunde?
Teen FictionEmma Smith und Cole Kennedy kennen sich eigentlich gar nicht und mögen sich auch nicht sonderlich. Sie hatten bisher noch nie einen Grund gehabt, sich kenne zu lernen oder gar an zu Freunden. Cole war eher der beliebte auf ihrer Schule und Emma die...