Prolog

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Nervös blickt sie auf das schmale Stück Pergament in ihrer Hand und überprüft erneut die Adresse. Sie atmet tief durch ehe sie sich eine ihrer braunen Strähnen hinter das Ohr schiebt und zögerlich auf das kleine Haus aus Kalkstein zu geht, dass sich wenige Meter vor ihr befindet.

Vor der Tür aus dunkelblau gefärbtem Holz bleibt sie stehen. Sie fingert an dem Riemen ihrer braunen Handtasche herum ehe sie den winzigen goldenen Knopf betätigt, der sich unter dem Namensschild an der linken Seite des Türrahmens befindet. Das tiefe Läuten der Klingel dröhnt durch das Haus und sie betet im Stillen, dass ihr Weg nicht umsonst gewesen ist. Ihr Herz beginnt schneller zu schlagen als sie hört, wie sich jemand der Tür nähert. Hastig zupft sie ihr luftiges Maxikleid zurecht und richtet sich gerader auf, ihre braunen Haare wehen in der leichten Briese, die von der Küste über das Land streift.

Langsam öffnet sich die Haustür und sie steht einem hochgewachsenen, breitschultrigen Mann mit warmen, karamellfarbenen Augen und Mocca farbener Haut gegenüber. „Ja, bitte?" fragt er mit einer rauen, tiefen Stimme. Lächelnd sieht sie ihn an. „Guten Tag, es tut mir furchtbar leid sie zu stören. Ich bin mit meinem Wagen liegen geblieben und dachte Sie könnten mir vielleicht behilflich sein." Sie deutet hinter sich auf den kleinen Wagen, dessen Motohaube geöffnet ist. „Natürlich, nur einen Moment." Sagt er und verschwindet im Haus, die Tür lässt er geöffnet. „Perfekt." Murmelt sie leise und folgt ihm ins Haus während sie ihren Zauberstab aus ihrer Tasche fischt.

Der Mann beugt sich gerade über den Couchtisch und greift nach seiner Börse und den Schlüsseln als sie hinter ihn tritt. Blitzschnell dreht er sich zu ihr herum, doch sie hat mit dieser Bewegung gerechnet und richtet eilig ihren Zauberstab auf ihn. „Das könnte weh tun, tut mir leid." Murmelt sie. „memoria" weißes Licht strömt aus ihrem Zauberstab und der Mann sackt in sich zusammen.

Mit einem furchtbar schlechten Gewissen lässt sie ihn mit Hilfe ihres Zauberstabes auf die weiße Ledercouch sinken und setzt sich in den gegenüberliegenden Sessel. Sie hofft, dass sie keinen Fehler begangen hat, denn das wäre schlecht, sehr schlecht.

Der Mann beginnt sich bereits nach wenigen Minuten zu rühren und fasst sich grummelnd an die Stirn. Verwirrt blickt er sich um und setzt sich auf. Seine Augen landen auf ihr, er runzelt seine Stirn. „Wer sind Sie? Und wo sind meine Kinder?" Sie seufzt erleichtert. „Merlin sei Dank, Sie erinnern sich." Murmelt sie und atmet erleichtert aus.

„Was zum Teufel ist passiert?" fragt er und reibt sichdie pochenden Schläfen. Sie richtet sich etwas gerader auf und faltet die Händein ihrem Schoß. „Mein Name ist Astoria und ich habe Ihnen die Erinnerungenzurückgebracht, die Ihre Kinder Ihnen vor einem Jahr genommen haben." Er weiteterschrocken seine Augen. „Ein Jahr?" Sie nickt. „Was ist denn nur passiert?"Sie kichert. „Das Sir, ist eine lange Geschichte." Und so beginnt sie zuerzählen.

Brave enough to love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt