Kapitel 6- Familienbande

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Kapitel 6 – Familienbande

Blaise atmet tief durch ehe er nach dem Flohpulver auf dem Kaminsims greift und es in den Kamin wirft. Er schreitet in die grünen Flammen. „Malfoy Manor." Mit einem lauten Rauschen und einem Wirbel aus grünen Flammen verschwindet er im Kamin und kommt wenige Minuten später im Wohnzimmer der Malfoys an. Nervös steigt er aus dem Kamin und klopft seine Jeans ab. Durch die geöffnete Terassentür dringen die Stimmen der Malfoys und eine im unbekannte Männerstimme in das stille Wohnzimmer. Ob das die Stimme seines Vaters ist? Sie klingt bedeutend angenehmer und wärmer als die des Mannes, den er bis vor einer halben Stunde für seinen Vater gehalten hat und beinahe so sehr verabscheut wie den Dunklen Lord selbst. Beschämt blickt er auf seinen entblößten Unterarm hinab auf dem das Dunkle Mal prangt. Er wird Zacharias Zabini nie verzeihen, dass er ihn gezwungen hat vor Voldemort niederzuknien und sich das Mal in den Arm brennen zu lassen.

Blaise atmet noch einmal tief durch und tritt dann durch die Flügeltür auf die große Terrasse der Malfoys hinaus.

Er erblickt Lucius und Narzissa, die sich lachend mit dem Mann unterhalten, der mit dem Rücken zu ihm sitzt. Narzissa sieht ihn kommen und winkt ihn zu sich. Langsam, wie in Zeitlupe dreht der dunkelhäutige Mann ihr gegenüber sich zu ihm um und Blaise erblickt zum ersten Mal in seinem Leben, zumindest soweit er sich erinnern kann, in das Gesicht seines Vaters. Eigenartigerweise fühlt er sich augenblicklich mit dem Mann verbunden, dem er so ähnlich sieht und dessen karamellfarbene Augen bei seinem Anblick zu strahlen scheinen.

Während Blaise sich langsam dem Tisch nähert erhebt sich der hochgewachsene, breitschultrige Mann und dreht sich nun vollständig zu ihm um. Narzissa und Lucius treten neben ihn. „Hallo Blaise mein Lieber." Narzissa streckt ihre schlanken Arme nach ihm aus und drückt ihm einen Kuss auf die Wange. Die Mutter seines besten Freundes hat ihn schon immer wie ihren eigenen Sohn behandelt und ihm mehr Aufmerksamkeit und Liebe geschenkt als seine eigene, schweigsame Mutter. „Hallo Cissy." Murmelt er und drückt sie fest an sich. Als er sich von ihr löst klopft Lucius ihm väterlich auf die Schulter und er grinst seinen Patenonkel breit an ehe sein Blick erneut auf dem Mann landet, der nun etwas hinter den beiden Malfoys steht. „Blaise, das ist Robert Granger. Er ist dein biologischer Vater und würde Dich gern kennenlernen." Seine Augen weiten sich bei der Erwähnung des Nachnamens doch er fängt sich schnell wieder und streckt die Hand aus. Robert blickt stumm auf die Hand ehe er sie ergreift und seinen Sohn in eine feste Umarmung zieht.

Narzissa und Lucius betrachten die beiden einen Moment ehe sie leise im Wohnzimmer verschwinden und sich auf die Suche nach den anderen beiden Jungen begeben um Robert und seinem Sohn etwas Privatsphäre zu gewähren.

Blaise setzt sich auf Narzissas Stuhl und Robert kehrt zu seinem vorherigen Platz zurück. „Wieso jetzt?" fragt Blaise kaum, dass sie sitzen. „Weil Ich zu feige gewesen bin Dich eher zu kontaktieren mein Sohn und der gesundheitliche Zustand deiner Schwester hat mir gezeigt was für ein Narr ich gewesen bin." Robert fährt sich durch die kurzen Haare. „Ich habe den Wunsch deiner Mutter und deines Vaters respektiert. Ich musste ihnen schwören mich von Euch fern zu halten und Hermione niemals zu erzählen, dass sie einen Bruder hat. Einen Zwillingsbruder um genau zu sein." Robert seufzt. „Ich will ehrlich zu Dir sein Blaise. Dass ich Dich ausgerechnet jetzt kontaktiere hat noch einen anderen Grund, den ich dir allerdings noch nicht nennen kann. Deine Schwester lies mich ihr Versprechen, dass sie diejenige sein kann die dir den Grund zur gegebenen Zeit mitteilt." Blaise nickt. „Bist Du nur deshalb hier?" Er will es sich nicht eingestehen aber er hofft, dass sein Vater tatsächlich an ihm interessiert ist und er endlich aus seinem elendigen Leben im Manor der Zabinis fliehen kann. „Nein das bin ich nicht. Es war nur der ausschlaggebende Punkt. Narzissa erwähnte, dass dein Leben nicht gerade angenehm verlaufen sei und ich möchte, dass Du weißt, dass ich Dich nie abweisen werde, wenn Du meine Hilfe möchtest." Ein Stein fällt ihm vom Herzen.

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