Kaputel 13- Besuch im Manor

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Kapitel 13- Besuch im Manor

Langsam und blinzelnd wacht sie auf. Sie spürt einen Arm, der schwer über ihrer Hüfte liegt und sich um sie schlingt, warmer Atem streift ihre Stirn.

Verwundert öffnet sie ihre Augen und erkennt Dracos schwarzes Shirt. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, blickt sie hoch in sein schlafendes Gesicht. Er sieht so friedlich aus, wie er da liegt, die Lippen leicht geöffnet und mit verstrubeltem Haar, dass ihm in die Stirn hängt.

Hermione blickt auf seinen linken Arm hinab, der über ihrer Hüfte liegt und betrachtet zum ersten mal die frische, durch Magie bereits abgeheilte, Tätowierung. Am Vortag war ihr das vollkommen entgangen. Dracos gesamter linker Arm ist nun von etlichen, schwarzen Formen umgeben, die ein Muster bilden, von seinem Handgelenk, bis zu seiner Schulter. Das dunkle Mal auf seinem Unterarm ist nicht mehr zu erkennen.

Sie hebt ihre Hand und malt mit ihrem Zeigefinger die schwarzen Muster nach. Sie könnte sich durchaus daran gewöhnen neben ihm aufzuwachen. Sie hat schon eine halbe Ewigkeit neben niemandem mehr geschlafen. Sein angenehmer Geruch nach teurem Aftershave und frischer Minze umgibt sie und sie fühlt sich so geborgen, wie noch nie. Ihre Gefühle für ihn steigen mit jedem Tag und sie ist sich sicher, dass es nicht nur eine Verliebtheit ist. Sie liebt ihn, aus ganzem Herzen und diese Tatsache macht ihr Angst.

In ihrem Magen breitet sich ein stechender Schmerz aus und ihr Hals fühlt sich plötzlich ungewöhnlich eng an. So schnell sie kann windet sie sich aus Dracos Armen und rennt in ihr Badezimmer, die Hand vor den Mund gepresst. Kaum kniet sie vor der Toilette, erbricht sie sich zitternd und würgend. Tränen steigen ihr in die Augen, von der Heftigkeit, mit der die Übelkeit erscheint. Ohne etwas dagegen tun zu können, krampft sich ihr Köper immer wieder zusammen und sie leert ihren gesamten Mageninhalt in die Schüssel, bis nichts mehr in ihr ist und sie von Krämpfen durchgeschüttelt wird.

Schwitzend und keuchend steht sie mit wackeligen Beinen auf und betätigt die Spülung. Sie schleppt sich zum Waschbecken und spült sich den ekelhaften Geschmack aus dem Mund. Mit zittrigen Händen spritzt sie sich kaltes Wasser ins Gesicht und atmet anschließend tief durch. Ihr Blick fällt auf ihr rechtes Handgelenk, als sie nach dem Handtuch greift und sie stoppt mitten in der Bewegung, schockiert über das was sie sieht. Rund um ihr Handgelenk hat sich ein dunkel violetter, beinahe schwarzer Handabdruck gebildet. Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie ein solch dunkles Hämatom an ihrem Körper.

Einer unguten Vorahnung folgend hebt sie das grüne Quidditchhemd an, dass sie trägt. Ihre Augen weiten sich erschrocken als sie das ebenfalls dunkle Hämatom entdeckt, dass sich an der Stelle gebildet hat, an der sie sich in der Nacht gestoßen hat. Wie zum Teufel ist das möglich, sie hat noch nie einen solchen Flecken gesehen, geschweige denn selbst gehabt. Sie ist tollpatschig und stößt sich ständig.

An den Waschtisch gelehnt versucht sie die letzten Tage zu rekonstruieren und sich zu erinnern, wie sie sich gefühlt hat. Nach und nach fallen ihr all die kleinen Wehwehchen ein, die sie unbewusst ignoriert hat. Ihre Rückenschmerzen, das brennen ihrer Augen und der unregelmäßig auftretende Schwindel sind die Dinge, die sie ignoriert und auf andere Ursachen geschoben hat. Kann es sein, dass ihr Zustand sich verschlimmert und sie es nicht bemerkt hat? Soll sie sich an den Heiler wenden oder warten bis zu ihrem Termin, der in einer Woche ist?

Hermione putzt sich die Zähne und betrachtet sich nachdenklich im Spiegel. An ihrer Erscheinung hat sich nichts geändert und sie beschließt daher abzuwarten. Sie sieht den Heiler in einer Woche, dann wird sie ihm genauer sagen können was ihr aufgefallen ist. Eine Woche wird keinen großen Unterschied machen. Vielleicht brütet sie auch einfach nur eine Erkältung oder etwas ähnliches aus, immerhin ist ihr Immunsystem zur Zeit nicht auf seinem normalen stand und sie ist daher anfälliger für solche Dinge.

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