Kapitel 3

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Erstellt am: 18.07.2018

- Karmas Sicht -

Ein paar Minuten später bin ich am vereinbarten Treffpunkt. /Gut. Ich bin vor ihr da./, stelle ich zufrieden fest. Lange muss ich aber nicht mehr auf sie warten. "Hey Karma!", begrüßt sie mich fröhlich. "Hi Emilia!", fange ich gleich wieder an sie ein bisschen mit ihrem Namen zu ärgern. "Willst du mich jetzt etwa immer so nennen?", fragt sie mich leicht genervt. "Ich kann dir auch einen Spitznamen geben, wenn dir das lieber ist." "Wenn es kein Spitzname zu Emilia ist..." "Ich dachte ja eher an diesen hier.", halte ich ihr mein Handy vor die Nase. "DU HAST MICH ALS EMI-CHAN EINGESPEICHERT !?!", regt sie sich sofort auf und ich muss lachen. "Lösch das gefälligst!", meckert sie mich an., "Hm... Nein.", widerspreche ich ihr. "Her mit dem Ding!", schnappt sie nach meinem Handy. "Wenn du drankommst.", meine ich mit einer Unschuldsmiene und halte das Handy hoch in die Luft. Da sie ein paar Zentimeter kleiner ist als ich, kommt sie nicht heran. Das ändert sich auch nicht, als sie sich auf die Zehenspitzen stellt. Während sie mit der einen Hand weiter nach meinem Handy angelt, hält sie sich mit ihrer anderen Hand unbewusst an meiner Schulter fest.

- Kamarias Sicht -

/Ich hab's gleich... Ich hab's gleich.../, versuche ich noch immer an Karmas Handy zu kommen. /Ich komme nicht dran.../, muss ich feststellen. Schließlich gebe ich mich geschlagen. "Gibst du endlich auf?", neckt er mich. Bevor ich etwas sagen kann, meldet sich die mobile Elli auf Karmas Handy zu Wort. "Brauchst du Hilfe Kama?" "Hm... Nein. Ich mach das lieber selber.", antworte ich ihr. "Irgendwann knöpfe ich dir das Teil schon ab. Glaub mir.", wende ich mich wieder an Karma. "Dann musst du aber noch ein kleines Stückchen wachsen.", erwidert er. "Na gut. Dann lasse ich euch zwei mal wieder alleine. Ihr seht zusammen übrigens richtig süß aus.", meint Elli und verschwindet wieder. /Wir sehen richtig süß aus?/, wiederhole ich ihre Worte in meinem Kopf. Erst jetzt bemerke ich, dass ich mich mit einer Hand an Karma klammere, während er wohl gerade feststellt, dass er seinen Arm um mich gelegt hat, um mich festzuhalten und uns eigentlich nur noch wenige Zentimeter voneinander trennen. Schlagartig trennen wir uns wieder voneinander und ich bin mir sicher, dass ich mit meiner jetzigen Gesichtsfarbe jeder Tomate auf dieser Welt Konkurrenz machen könnte! Trotzdem sehe ich so unauffällig wie möglich zu Karma. /Bilde ich mir das ein oder ist er auch rot geworden?/

- Karma -

Verlegen sehe ich zur Seite. /Hoffentlich sieht sie nicht, dass ich rot geworden bin.../, hoffe ich. "Also... Gehen wir?", frage ich sie gelassen wie möglich. "J- Ja klar. Wo willst du denn überhaupt hin?" ""Hm... Park oder Café?" "Park", entscheidet sie sich kurzerhand. Kurze Zeit später kommen mir auch schon im Park an. Wir setzen uns unter einen Baum und ich erkläre ihr die Hausaufgaben.
"Also wirklich Karma! Die arme Kamaria ist erst seit einem Tag in unserer Klasse und schon machst du dich an sie ran.", steht auf einmal Nakamura-san grinsend vor uns. "Wieso arm?", wundert sich Kamaria, stellt diese Frage aber eher an sich selbst. "Ich habe ihr nur bei den Hausaufgaben geholfen.", widerspreche ich Nakamura-san. "Na wenn du meinst...", bekomme ich als Antwort. "Aber sag mal Kama, wie läufst du denn bitte durch die Gegend? Man geht doch nicht in solchen Klamotten zu einem Date.", wendet sie sich dann tadelnd an Kamaria. "Erstens: Das ist kein Date.", erkläre ich etwas genervt. "Zweitens: Da ich abgesehen von meiner Schuluniform keine weiteren Klamotten in meinem Schrank habe, hatte ich leider keine andere Wahl als das hier anzuziehen.", deutet Kamaria auf ihre Kleidung. "WAAAS!?", schreit Nakamura-san entsetzt. "Das ist jetzt doch wohl hoffentlich nicht dein Ernst!? Welches Mädchen hat denn nur ein Outfit im Schrank?!", fragt sie Kamaria entgeistert. "Ein Mädchen deren Koffer, in dem sich ihre sämtlichen Klamotten befanden, verschwunden ist, weil die Fluggesellschaft es nicht geschafft hat darauf aufzupassen. Und weil die liebe Fluggesellschaft meinen Koffer verloren hat, habe ich jetzt nur noch das was ich trage und eben meine Schuluniform.", erklärt Kamaria. "OH MEIN GOTT! Kamaa... Das kannst du nicht bringen! Du brauchst DRINGENDST neue Klamotten. Morgen nach der Schule gehen du und ich los und dann kaufen wir dir ein paar schöne neue Sachen, damit das klar ist!", bestimmt Nakamura-san. "Äh... OK...?" "Gut. Dann wäre das ja geklärt. Ich lasse euch zwei dann mal wieder alleine. Bis morgen.", winkt sie und geht dann weiter.

- Kamarias Sicht -

Nachdem Rio nun wieder weg ist, machen wir weiter mit den Hausaufgaben. Es dauert noch eine Weile, bis wir endlich fertig sind. "Ich mache mich dann wohl besser auf den Weg.", packe ich mein Zeug zusammen und in meine Tasche. "Du glaubst doch aber hoffentlich nicht ernsthaft, dass ich dich alleine nach Hause gehen lasse oder?", meint Karma zu mir. Etwas verwundert sehe ich ihn an. Erst dann fällt mir auf, dass es bald dunkel wird. /Wir haben doch länger gebraucht als ich dachte.../ "Ich bringe dich nach Hause.", fährt Karma fort und wir machen uns auf den Weg. Bei mir angekommen winke ich Karma noch einmal zu, bevor ich die Tür schließe.

- Karasumas Sicht -

Gerade kommt Kamaria zurück. Sie winkt jemandem zu und schließt dann die Tür. / Anscheinend hat Akabane sie nach Hause gebracht..../, stelle ich fest. "Erfolg gehabt mit den Hausaufgaben?", erkundige ich mich. "Ja... Kann man so sagen. Mathe ist trotzdem nicht so mein Ding. War es nie und wird es auch niemals sein. Aber mit Karmas Hilfe bekomme ich das schon irgendwie hin.", antwortet sie mir. "Du scheinst dich ja ziemlich gut mit ihm zu verstehen.", stelle ich fest. "Ja. Ich mag ihn irgendwie.", meint sie. "Hast du was zu essen für mich? Ich bin am verhungern.", wechselt sie das Thema. Nach dem Abendessen macht verschwindet sie wieder in ihrem Zimmer.

- Kamarias Sicht -

Ich schmeiße mich auf mein Bett und schnappe mir mein Handy. Eine Weile sehe ich mir die Bilder von meiner besten Freundin Samantha an, die wir in den sechs Monaten Spezialtraining gemacht haben. Sie fehlt mir schon ein wenig. Schließlich ist sie wie eine Schwester für mich. Schließlich entscheide ich mich dazu, noch einmal mit meinem Vater zu reden.
"Dad?" "Ja?" "Ich muss mit dir reden." "Um was geht es denn?" "Um die Sache, die ich dir in meinem Brief vor vier Monaten geschrieben habe. Ich finde, du hattest lange genug Zeit darüber nachzudenken. Sam hat keine Familie mehr. Das heißt, sie wird nicht so wie ich einfach wieder zurückgerufen. Sie ist doch sowieso wie eine Schwester für mich. Deshalb stört es mich ja auch so, dass Samantha jetzt alleine von einem Ort zum anderen geschickt werden soll.", rede ich auf meinen Vater ein. "Das habe ich doch schon längst alles geregelt.", unterbricht mich mein Vater plötzlich. "Wie jetzt?", frage ich ihn irritiert. "Samanthas Spezialtraining wird abgebrochen. Sobald man sie aufgelesen hat, wird sie zurück zu eurem Hauptaufenthaltsort gebracht, damit sie ihre Sachen packen kann. In den nächsten fünf bis zehn Tagen sollte sie dann hier ankommen.", berichtet mir mein Vater, woraufhin ich ihm jubelnd um den Hals falle. "Samantha kommt dann wahrscheinlich auch in die 3-E. Und dann ist Schluss. Die Klasse ist voll.", meint er.
Vor mich hin summend gehe ich wieder in mein Zimmer, packe mich wieder auf mein Bett und stöpsle mir meine Kopfhörer in die Ohren. Sofort erklingt mein und Samanthas Lieblingslied, welches wir zusammen immer hoch und runter gesungen haben. Mit diesem Lied im Ohr schlafe ich ein...
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Vielen Dank für's lesen ♥️
1257 Wörter
Meinung ?🤗
Fortsetzung folgt ...😘

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