Kapitel 4

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Erstellt am: 28.07.2018

- Kamarias Sicht -

"Aufwachen Schlafmütze!", holt mich Elli aus meinen Träumen. "Verdammt Elli! Schrei mir doch nicht so ins Ohr!", beschwere ich mich und nehme erst einmal die Kopfhörer aus den Ohren. "Ich hatte keine Wahl. Du hast deinen Wecker überhört.", meinte Elli unschuldig. Immer noch müde stehe ich auf und schlurfe ins Badezimmer. Anschließend gehe ich nach unten, um zu frühstücken. Mein Vater wartet schon auf mich.
"Du siehst so besorgt aus. Stimmt etwas nicht?", mustere ich ihn aufmerksam. "Das Verteidigungsministerium hat entschieden, dass unser Team aufgestockt werden soll, da bis jetzt noch keines unserer Attentate funktioniert hat. Sie wollen jemanden schicken, der Ergebnisse erzielt.", berichtet mir mein Vater. "Heißt das, wir bekommen einen neuen Lehrer oder einen weiteren Schüler?", hake ich nach. "Einen weiteren Lehrer. Noch einen Schüler können wir nicht bekommen. Mit Samantha ist die Klasse voll.", antwortet mir mein Vater. "Das verstehe ich nicht. Ich sitze doch links von Karma. Zwischen mir und Elli ist noch ein Platz frei und zwischen Karma und Terasaka ist auch noch ein Platz frei. Selbst mit Sam ist die Klasse doch eigentlich noch nicht voll.", überlege ich laut. "Nun... Eigentlich sollte zwischen dir und Elli inzwischen schon Itona sitzen." "ITONA?!", wiederhole ich ungläubig. "Das wundert dich? Du weißt doch, dass die beiden von Anfang an zusammen eingesetzt werden sollten.", meint mein Vater. "Ja schon... Aber wo ist er denn im Moment? Und wie geht es ihm?", frage ich ihn. Kurz überlegt er, dann steht er auf und holt mir eine Mappe. "Es gibt einen Bericht, den ich dir vorenthalten habe.", gesteht er und gibt mir den Bericht über Itona. Stumm lese ich ihn.
"Ich glaube, mir wird schlecht.", lege ich die Mappe wieder beiseite. /Oh Gott!... Wenn Sam das erfährt.../ "Dad... Sag nichts davon Samantha. Kein einziges Wort. Sie darf davon nichts wissen." "Gut. Aber wie willst du es ihr verheimlichen, wenn Itona noch einmal auftauchen sollte?" "Darüber denke ich nach, wenn es soweit ist.", beschließe ich, da ich einsehe, dass es nichts bringen würde, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen.

Schließlich machen wir uns auf den Weg zur Schule. Die ganze Zeit über gebe ich nicht einen Ton von mir. Auch als ich den Klassenraum, in dem sich bereits die Hälfte der Klasse befindet, betrete, antworte ich niemandem. Ich bin zu tief in Gedanken versunken, um überhaupt zu bemerken, dass sie mich ansprechen. Stumm setzte ich mich auf meinen Platz. /Es ist lange her, dass sich mein Kopf so schwer angefühlt hat./ Auch auf den Unterricht kann ich mich nicht konzentrieren. Meine Gedanken kreisen immer nur um Itona, so wie ich ihn kenne, und um diesen Bericht. Und natürlich auch um die arme Sam.
"Möchtest du jetzt den ganzen Tag gedankenverloren vor dich hin starren?", steht plötzlich jemand neben mir. Es ist Karma. "Sorry... Ich war kurz abgelenkt.", antworte ich ihm etwas geknickt. "Kurz abgelenkt? Die zweite Stunde ist um.", meint Karma. Irritiert sehe ich auf die Uhr und er hat recht. Die zweite Stunde ist um und wir haben seit etwa fünf Minuten Pause. "Stimmt was nicht?", fragt er mich. "Nee... alles gut.", antworte ich, stehe auf und gehe nach draußen. Als nächstes steht ohnehin Sport an.
"Hey Kama!", kommt Rio auf mich zu. "Vergiss nicht, dass wir heute nach der Schule shoppen gehen. Also lauf ja nicht weg.", meint sie. Eigentlich würde ich ihr ja lieber absagen, aber vielleicht tut mir ein wenig Ablenkung doch ganz gut. "Ist gut.", antworte ich knapp. "Sag mal, ist irgendwas? Du sieht's heute so besorgt aus.", erkundigt sie sich. "Nein. Es ist nichts.", antworte ich. /Wenn man mal von den Tatsachen absieht, dass man mit einem meiner Freunde weiß Gott was angestellt hat und ausgerechnet das der Typ ist, in den meine beste Freundin verknallt ist, weshalb sie ihn auf keinen Fall so sehen darf, was sich schwierig gestaltet, da sie in ein paar Tagen hier aufschlägt und Itona garantiert nicht normal sein wird, wenn man ihn das nächste mal hierher bringt./, füge ich gedanklich hinzu. "Hey Kamaria!", kommt mein Vater gerade nach draußen. "Was gibt es denn?" "Jemand will dich sprechen.", überreicht er mir sein Handy. Irritiert sehe ich ihn an. "Er gehört zu deiner Einheit.", meint er daraufhin, was mich doch etwas überrascht. Ich nehme das Handy und gehe auf die andere Seite des Altbaus, damit ich in Ruhe telefonieren kann.

Karasumas Tochter (Oc) x KarmaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt