Kapitel 11

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Erstellt am: 15.02.2019

- Karmas Sicht -

Gerade stehe ich noch im Klassenzimmer und halte Kamaria im Arm und jetzt zieht sie mich an der Hand durch die Gegend. Mittlerweile schleppt sie mich quer durch den Wald, bis sie irgendwann anscheinend der Meinung ist, dass wir weit genug vom Altbau entfernt sind. Sie lässt meine Hand los, was mir eigentlich überhaupt nicht passt, und stellt sich mir gegenüber. Allerdings sieht sie dabei nicht mich an sondern schaut verlegen zu Boden. Nervös spielt sie mit einer ihrer Haarsträhnen herum und scheint nicht so recht zu wissen, wie sie anfangen soll. Mir selbst geht es allerdings auch nicht besser. Die ganze Zeit über habe ich darauf gewartet, dass sie einfach wieder ganz normal durch die Tür in den Klassenraum hereinspaziert kommt und eigentlich hatte ich mir vorgenommen, sofort zu ihr zu gehen, wenn es soweit ist. Und was mache ich? Ich stehe nur dumm herum und halte mich im Hintergrund. /Ich habe sie nicht mal richtig begrüßt./, ärgere ich mich über mich selbst. Noch dazu habe ich ihr haufenweise Nachrichten geschrieben, in denen steht, dass ich sie vermisse, aber ins Gesicht sagen kann ich es ihr nicht. Ich schaffe es nicht einmal den Mund aufzumachen, um ihr zu sagen, dass ich mich darüber freue, dass sie wieder hier ist, oder sie zu fragen, warum sie denn unbedingt gehen musste. Schließlich hatte sie mir eigentlich versprochen hierzubleiben.
Während sich die Gedanken in meinem Kopf überschlagen, pocht mein Herz mittlerweile so laut, dass ich Angst habe, sie könnte es hören. Kamaria steht noch immer vor mir und bringt keinen Ton heraus. Schließlich nimmt sie ihren Mut wohl doch zusammen, atmet tief durch und sieht mir direkt in die Augen, was mein Herz nur noch schneller schlagen lässt. /Jetzt reiß dich endlich zusammen verdammt!/, befehle ich mir selbst, während Kama mühselig meinen Namen zusammen stottert.

- Kamarias Sicht -

/Ganz große Klasse Kamaria! Tagelang nimmst du dir vor, ihm einfach entgegen und in die Arme zu laufen, wenn du zurück in die Klasse kommst, und ihm zu sagen, wie sehr er dir gefehlt hat, und dann stehst du hier herum, spielst mit deinen Haaren und kannst ihm kaum in die Augen sehen! Hätte Rio dich nicht geschoben, hättest du dich auch keinen Millimeter bewegt! So viel zum Thema: Ich werde ihm gestehen, wie sehr ich ihn mag. Aber du hast es ja nicht mal zustande gebracht, ihn in den Ferien zu Besuchen. Dir von Elli die Adresse geben lassen und Elli dann den Mund zu verbieten, das schaffst du. Aber bis zu seiner Tür hast du es natürlich nicht geschafft. Auf halber Strecke bist du umgedreht. Acht mal! Und dann noch die vielen Versuche, die gleich an der Haustür wieder geendet haben. Herzlichen Glückwunsch! Und jetzt zerrst du ihn hierher und kriegst auch wieder keinen Ton heraus./, schimpfe ich mich gedanklich selbst aus. Irgendwann schaffe ich es dann doch irgendwie meinen ganzen Mut zusammen zu nehmen.
„Ka- Karma? Wegen vorhin...ich... äh... also das, was Rio da vorhin gesagt hat... stimmt das?", bringe ich nach einer Weile mühevoll stotternd hervor. /Wow, toller Anfang. Mehr hast du nicht drauf?/, rege ich mich über mich selbst auf. „Naja... also ich... ja.", gibt Karma schließlich kleinlaut zu. /So und jetzt? Wie weiter? Vielleicht hättest du dir mal einen Plan ausdenken sollen anstatt dich über dich selbst zu ärgern!/ Während ich noch nach den richtigen Worten suche, macht Karma den nächsten Schritt. „Hast du die Nachrichten noch bekommen, die ich dir geschickt habe?", fragt er vorsichtig. „Nein. Welche Nachrichten?", hake ich nach. „Ähm... naja... du hast mir halt.... ziemlich gefehlt und irgendwann habe ich dann angefangen, dir Nachrichten zu schreiben. Allerdings konnte Elli sie zu dem Zeitpunkt noch nicht senden. Aber wenn du schon seit Mitte der Ferien wieder hier bist, hätte es ja sein können, dass du sie schon oder besser doch noch bekommen haben könntest.", antwortet er mir. „Leider nicht. Aber ich kann Elli fragen, ob sie die Nachrichten noch irgendwie auf mein Handy bekommt.", meine ich. „Lieber nicht. Ich glaube, dann kann ich dir gar nicht mehr gegenüber treten, ohne einen Herzkasper zu bekommen.", wendet Karma sofort ein und ich sehe ihn überrascht an. Anscheinend fällt ihm erst jetzt auf, was er gesagt hat, denn er wird noch röter im Gesicht als ohnehin schon.
„Sag mal... vorhin das zwischen dir und deiner Freundin... hast du mich denn nicht vermisst?", fragt er mich mit einem so traurigen Blick, dass ich ihn am liebsten in den Arm nehmen würde. Allerdings traue ich es mir wieder nicht. „Natürlich habe ich dich vermisst! Ich habe ihr nur nicht die Ohren zu gejammert. Hätte ich das getan, hätte ich wahrscheinlich vierundzwanzig-sieben geheult.", gebe ich zu und diesmal ist es Karma, der überrascht ist. „Warum hast du mich eigentlich nicht mal besucht?", fragt er mich dann. „Wollte ich... schätzungsweise dreiundzwanzig mal... ich bin nur immer wieder umgedreht... so mutig bin ich offensichtlich doch nicht.", gebe ich ihm zur Antwort.
„Hm... naja... die Hauptsache ist doch, dass du wieder da bist. Sehr viel länger hätte ich es ohne dich wahrscheinlich auch nicht mehr ausgehalten. Ich konnte ja schon an nichts anderes mehr als an dich denken.", gesteht er mir schließlich. /Okay Kamaria, jetzt reiß dich zusammen. Jetzt oder nie!/, befehle ich mir selbst und zwinge mich dazu, mich an ihn zu klammern. Meine Gesichtsfarbe dürfte Karmas Haaren dabei ordentlich Konkurrenz machen. Karma ist zuerst etwas überrascht, dann umarmt er mich wieder wie vorhin im Klassenzimmer. Mit meiner Hand spüre ich, wie sein Herz pocht. Mein eigener Herzschlag ist da nicht viel besser.
„Du, Kama? Versprichst du mir was?", fragt er mich dann plötzlich. „Was denn?" „Geh nie wieder solange von mir weg.", bittet er mich. „Versprochen.", antwortet ich ihm und klammere mich weiter an ihn. So sah zumindest mein Plan aus. Deshalb weiß ich zunächst auch nicht, wie ich reagieren soll, als Karma die Umarmung löst, seine Hände auf meine Schultern legt und seine Lippen vorsichtig auf meine legt.
Sofern mein Hirn überhaupt noch gearbeitet hat, dürfte es spätestens jetzt auf Autopilot gewechselt haben...

- Karmas Sicht -

Nachdem sie mir nun versprochen hat, mich nicht nochmal zu verlassen und mir diese Hölle auf Erden nicht noch einmal anzutun, nehme ich nun doch meinen ganzen Mut zusammen und küsse sie. Zuerst ist sie so überrascht, dass sie den Kuss zunächst nicht erwidert und ich schon Angst bekomme, dass sie mich wegstoßen wird. Aber dann erwidert sie den Kuss doch bis wir uns schließlich aus Atemnot wieder trennen müssen. Dafür lege ich wieder meine Arme um sie und ziehe sie wieder an mich heran.

Den Rest des Tages verbringen wir zusammen. Wenn man schon mal vom Klassenlehrer die Erlaubnis hat, den Unterricht zu schwänzen... Auf meine Frage hin, warum sie denn überhaupt gegangen ist, klärt sie mich auch über Itona auf. Über ihren Auftrag an sich, behält sie Stillschweigen. Allerdings kommt es mir so vor, als würde sie die Sache irgendwie belasten. Zumindest hat sie einen nahezu gequälten Gesichtsausdruck, wenn man sie darauf anspricht. /Vielleicht ist sie ja später dazu bereit, mit mir darüber zu reden.../, überlege ich und halte ihre Hand etwas fester, was sie auch erwidert. /Naja... für den ersten Schultag im zweiten Halbjahr, war der Tag doch gar nicht mal so schlecht./, stelle ich zufrieden fest.
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Vielen Dank für's lesen ❤️
1219 Wörter
Meinung?🤗
Fortsetzung folgt ...😘
Ich hoffe ihr hattet alle einen schönen Valentinstag❤️❤️ .
Habt Spaß im leben bitte und verliert nie euer Lächeln ,auch wenn es in manche Zeiten nur zum heulen ist🔥.

Habt Spaß im leben bitte und verliert nie euer Lächeln ,auch wenn es in manche Zeiten nur zum heulen ist🔥

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Hab euch lieb🙈
Eure Anime-Gamer-Girl-17💎

Karasumas Tochter (Oc) x KarmaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt