Mit tatsächlich nur 15 Minuten Verspätung kam ich endlich an der Adresse an, die mir meine Agentin aufgeschrieben hatte. Seit fast einem Jahr beschaffte sie mir nun Jobs als Model und bisher hatte sie es tatsächlich immer geschafft die wirklich seriösen von einfach nur perversen zu trennen.
Ich klingelte an der Tür des Fotostudios. Soweit ich wusste sollte ich Heute für Werbeplakate eines Kaufhauses modeln. Das sollte nicht allzu schwierig sein.
Die Tür wurde von einer jungen Frau geöffnet die mich breit anlächelte. Ich hatte das Gefühl, dass mein Lächeln einfach aus meinem Gesicht viel und einen einfach nur erschrockenen Ausdruck hinterließ. Ich konnte mich nur schwer glauben wen ich gerade vor mir sah.
Yoo Jungyeon sah mich freundlich an. Sie war eine der berühmtesten Fotografinnen in Südkorea. Ich blinzelte erstaunt.
„Hallo, du musst Kim Taehyung sein", sagte sie und deutete eine Verbeugung an. Eilig senkte auch ich den Kopf. „Uhm- äh, ja, der bin ich", storrte ich unbeholfen.
„Freut mich dich kennenzulernen. Mein Name ist Yoo Jungyeon", stellte sie sich vor. Fast hätte ich „ich weiß" gesagt, aber konnte mich im letzten Moment doch noch zusammen reißen. „Freut mich ebenfalls sehr. Ich habe schon viel von ihenen gehört, also gesehen – Bilder meine ich. Klasse fotografieren können sie, wirklich ganz klasse. Freut mich auch sie kennenzulernen"
Warum erschoss mich denn niemand ? Hatte ich jemals schon zu viel Scheiße gelabert?
Aber sie lächelte nur noch breiter und ich wurde rot.
„Freut mich, dass Ihnen meine Bilder gefallen", bedankte sie sich und bat mich herein.
Alles lief ab wie immer. Wir besprachen was der Käufer sehen wollten, ich wurde geschminkt und in – unglaublich hässliche – Klamotten gesteckt. Wie gesagt, nichts ungewöhnliches. Aber mit dem kleinen Unterschied, dass ich vor Aufregung glaubte zu ersticken. Wenn ich jetzt hier eine gute Show ablieferte und zeigte, dass ich als Model wirklich etwas taugte, würde Yoo mich vielleicht weiterempfehlen. Und das würde meinen durchbruch als Model bedeuten. Mit einer Empfehlung von ihr brauchte man sich keine Sorge um Jobs machen. Eher, dass man sich vor lauter Aufträgen nicht retten kann.Zwischen all dieser Aufregung stellte ich mir zwischenzeitlich die Frage, warum jemand wie sie für ein Kaufhaus fotografierte. Ich beantwortete sie mir damit, dass Yoo schon immer nur das gemacht hatte, was ihr so gerade im Sinn stand. Etwas wofür ich sie bewunderte. Aber um ehrlich zu sein bewunderte ich sie für beinahe alles was sie tat.
„Wie heißt du?", riss mich plötzlich die junge Frau, die schon seit bestimmt 20 Minuten mit meinem Make up beschäftigt war, aus meinen Gedanken. Mit einem kleinen Pinsel tupfte sie auf eine Stelle an meiner Wange.
„Kim Taehyung und Sie?", entgegnete ich höflich. Ich fand es toll, dass ich durchs Modeln so viele Leute kennenlernte, aber leider hatte ich mit den meisten nie wieder Kontakt. Was ich wiederum unglaublich traurig fand.
„Lee Sujin", lächelte sie. Wir unterhielten uns über alles mögliche. Ich erfuhr, dass sie schon 41 war, was mich wirklich überraschte. Sie könnte locker als ende 20 durchgehen, so hatte ich sie auch eingeschätzt. Als ich ihr das sagte lachte sie verlegen auf und dann redeten wir über ihre beiden Töchter.
Inzwischen war sie längst fertig mich zu schminken, aber da noch nicht alles ganz vorbereitet war musste ich warten. Das hatte ich mit der Zeit lernen müssen. Als Model musste man unglaublich viel warten und wenn man dann nicht mehr warten musste, musste man unglaublich schnell umsetzen was von einem verlangt wurde. Ich fand jeder der übers Modeln sagte, es sei kein richtiger Beruf, der sollte es erstmal slebst versuchen. Denn es war gar nicht mal do leicht, wie es vielleicht wirken mochte.
Aber dann wurde ich endlich gerufen. Sujin wünschte mir viel Glück und ich ging mit zittrigen Knien zu Yoo herüber.
„Sie sehen gut aus, Kim", machte sie mit ein Kompliment. In ihrer Hand hielt sie eine Kamera. Wir waren umringt von hellen Lampen, die eine enorme Hitze ausstrahlten.
Schüchtern bedankte ich mich. Normalerweise war ich nicht so zurückhaltend, aber Heute war ich ungewöhnlich aufgeregt.
„Würdest du dich einfach da auf den Hocker setzten, dass Kinn auf die Hand stützen, ja genau so, danke"
Schon nach ein paar Minuten verflog meine Nervosität vollkommen. Ich folgte Yoos Anweisungen und sie war begeistert von eigenen Ideen die ich einbrachte. Es lief hervorragend, bis ich dann hinter Yoo, fast am anderen Ende des riesigen Raumes eine Gestalt entdeckt.
Mir blieb fast der Atem weg, als ich sie erkannte. Das kann nicht sein, dachte ich, so große Zufälle gibt es nicht. Und als ich diesen Gedanke zu Ende gedacht hatte war die Person schon durch die Tür zu Sujin gegangen. Aber ich war mir ganz sicher, dass war der Junge aus dem Café.
Und von dem Moment an war es mit meiner Konzentration gelaufen. Ich brauchte viel zu lange um Anweisungen umzusetzen und ich brauchte die Fotos gar nicht sehen, um zu wissen das mein Gesichtsausdruck langweilig und nicht gerade abwechslungsreich war.
„Vielleicht machen wir mal eben eine Pause", schlug Yoo irgendwann vor. Erleichtert nickte ich.
Was zum Teufel machte er hier?
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daegu and busan boys • kth x jjk
Fanfiction»Daegu boys are so in love with thier Busan boys« Kim Taehyung führte ein gewöhnliches Leben und er liebte es. Er liebte die ihm so bekannten Orte um ihn herum und seine Freunde, die ihn nun schon seit Jahren begleiteten. Er lebte dieses Leben bis z...